Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Eine zaghafte Erholung an Chinas Börsen sorgt am letzten Handelstag der Woche für steigende Aktienkurse in Europa. Der DAX, der seit Jahresbeginn um fast 800 Punkte eingebrochen ist, steigt im frühen Handel um 1 Prozent bzw. 104 Punkte auf 10.085. In Schanghai wurde wieder den ganzen Tag ohne Unterbrechung gehandelt, der Leitindex schloss 2 Prozent höher. Am Montag und am Donnerstag war der Handel wegen massiver Kurseinbrüche vorzeitig beendet worden. Der Euro-Stoxx-50 erholt sich um 0,8 Prozent auf 3.109 Zähler. Als kursstützend werten Händler auch den steigenden Ölpreis.
Nach den Turbulenzen an Chinas Börsen dürfte am Nachmittag die US-Konjunktur in den Vordergrund treten. Beim Arbeitsmarktbericht für Dezember sind die Erwartungen an den Märkten vermutlich hoch gesteckt, denn zuletzt gab es bereits positive Signale von der Beschäftigung. Volkswirte rechnen im Mittel ihrer Prognosen mit 210.000 neuen Stelle im Dezember.
Sollten die Stundenlöhne gestiegen sein, dürfte man an den Märkten auf weitere Zinserhöhungen setzen. Das könnte den US-Dollar stützen, der am Morgen zum Euro und zum Yen nach seinen jüngsten Einbußen wieder aufwertet. Der Euro gibt auf 1,0875 Dollar nach. Am Donnerstag hatte er seinen stärksten Tag seit fünf Wochen erlebt und stieg in der Spitze bis auf 1,0941 Dollar.
An den Aktienmärkten erholen sich mit dem Automobilsektor und den Rohstoffproduzenten diejenigen Branchen besonders, die am Vortag am stärksten gefallen waren. Mit Kursgewinnen von 1,2 bis 2,6 Prozent sind BMW, Continental, Daimler und VW für die Erholung des DAX verantwortlich. Zudem hat JP Morgan die Continental-Aktie von "Neutral" auf "Übergewichten" erhöht. Der Auto-Index in Europa gewinnt 2,2 Prozent, der Rohstoff-Index 1,8 Prozent
Verkauft werden dagegen Technologiewerte wie Infineon, STMicroelectronics und ASML. Sie verlieren zwischen 0,7 und 1,3 Prozent. Samsung hat vor einem schwierigen Jahr 2016 gewarnt und zwei US-Zulieferer für Produkte von Apple haben die Umsatzziele gesenkt. Das drückt auf die Stimmung für die Technologiebranche. Im TecDAX gibt der bereits gebeutelte Kurs des Apple-Zulieferers Dialog um weitere 0,2 Prozent nach. Die Apple-Aktie selbst verlor am Donnerstag in den USA 4 Prozent und fiel erstmals seit 15 Monaten wieder unter die 100-Dollar-Marke. Die Aktie leidet unter Spekulationen über Kürzungen der iPhone-Produktion.
Eine Abstufung von "Neutral" auf "Untergewichten" drückt den Kurs des Automobilzulieferers Leoni um 2,7 Prozent nach unten. Eine Kaufempfehlung von Barclays für Tesco lässt den Kurs der britischen Supermarktkette in London um 5 Prozent steigen.
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0872 0,08% 1,0863 1,0849 EUR/JPY 128,71 0,05% 128,65 128,07 EUR/CHF 1,0870 0,14% 1,0855 1,0879 USD/JPY 118,37 -0,06% 118,44 118,03 GBP/USD 1,4617 0,02% 1,4614 1,4568
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January 08, 2016 04:03 ET (09:03 GMT)
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