Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Erholung an Chinas Aktienmärkten stabilisieren sich auch Europas Börsen. Allerdings drehen die Indizes am Freitag im Verlauf ins Minus, der DAX verteidigt die zuvor genommene Hürde von 10.000 Punkten nicht. Bis Mittag fällt der deutsche Leitindex um 0,2 Prozent auf 9.957, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.078 Punkte nach unten. "Das ist kein gutes Zeichen, technisch war das nichts anderes als ein bestätigter Test der neuen Tiefs", so ein Händler. Die chinesischen Behörden hatten am Vortag eine Aussetzung des umstrittenen Handelsaussetzungsmechanismus angekündigt. Dieser gilt als einer Gründe für die zuletzt starken Verwerfungen an Chinas Börsen. Auch hat die chinesische Notenbank erstmals seit acht Tagen den Yuan wieder höher gefixt.
Noch sind die Börsen aber nicht über den Berg. Beobachter äußern weiter Zweifel an den chinesischen Wachstumsaussichten und erwarten bis auf Weiteres hohe Volatilitäten an den Finanzmärkten. Zunächst richten sich die Blicke allerdings in die USA. Am Nachmittag wird der offizielle Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Volkswirte rechnen für den Dezember im Mittel ihrer Prognosen mit 210.000 neuen Stellen. Der am Dienstag veröffentlichte ADP-Arbeitsmarktbericht war deutlich über den Erwartungen ausgefallen.
Die Daten sind für die Geldpolitik in den USA von großer Bedeutung. Sollten die Stundenlöhne gestiegen sein, dürfte man an den Märkten auf weitere Zinserhöhungen setzen, heißt es im Handel. Derzeit erwarten die meisten Analysten drei bis vier Zinsschritte im laufenden Jahr. Bessere Arbeitsmarktdaten könnten den US-Dollar stützen, der zu Euro und zu Yen nach seinen jüngsten Einbußen wieder leicht aufwertet. Der Euro gibt auf 1,0875 Dollar nach. Am Donnerstag hatte er seinen stärksten Tag seit fünf Wochen erlebt und war in der Spitze bis auf 1,0941 Dollar geklettert.
An den Aktienmärkten fällt die Erholung zaghaft aus. Für den Automobilsektor geht es in einer Erholungsbewegung 0,6 Prozent nach oben. Daimler steigen 0,1 Prozent und VW 0,9 Prozent. BMW geben allerdings 1,2 Prozent nach. Für das Continental-Papier geht es 0,5 Prozent nach oben - JP Morgan hat die Aktie von "Neutral" auf "Übergewichten" erhöht. Für den Ölsektor geht es aber weiter um 1,5 Prozent nach unten und das obgleich sich der Ölpreis leicht erholt. Auch der Rohstoffsektor gibt 0,7 Prozent nach.
Verkauft werden Technologiewerte wie Infineon, STMicroelectronics und ASML. Sie verlieren zwischen 1,6 und 2,7 Prozent. Samsung hat vor einem schwierigen Jahr 2016 gewarnt und zwei US-Zulieferer für Produkte von Apple haben die Umsatzziele gesenkt. Das drückt auf die Stimmung für die Technologiebranche.
Im TecDAX gibt der bereits gebeutelte Kurs des Apple-Zulieferers Dialog um weitere 1,9 Prozent nach. Die Apple-Aktie selbst verlor am Donnerstag in den USA 4 Prozent und fiel erstmals seit 15 Monaten wieder unter die 100-Dollar-Marke. Die Aktie leidet unter Spekulationen über Kürzungen der iPhone-Produktion. Vorbörslich zeichnet sich eine leichte Erholung der Apple-Aktie zur Eröffnung an Wall Street ab.
Eine Abstufung von "Neutral" auf "Untergewichten" drückt den Kurs des Automobilzulieferers Leoni um 7,1 Prozent nach unten. Eine Kaufempfehlung von Barclays für Tesco lässt den Kurs der britischen Supermarktkette in London um 4,8 Prozent steigen.
=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.067,22 -0,57% Stoxx50 2.930,11 -0,47% DAX 9.950,83 -0,29% FTSE 5.956,27 +0,04% CAC 4.376,51 -0,61% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,4% -12 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0870 0,07% 1,0863 1,0849 EUR/JPY 128,54 -0,08% 128,65 128,07 EUR/CHF 1,0860 0,05% 1,0855 1,0879 USD/JPY 118,25 -0,16% 118,44 118,03 GBP/USD 1,4599 -0,10% 1,4614 1,4568 ===
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January 08, 2016 06:59 ET (11:59 GMT)
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