Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein klar besser als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht kann an Europas Börsen keine nachhaltig positiven Akzente setzen. Die US-Wirtschaft hat im Dezember 292.000 neue Stellen geschaffen. Erwartet worden war ein Plus von 210.000. Die Helaba spricht von "robusten" Zahlen. "Da die Stundenlöhne (...) nicht gestiegen sind und auch weiterhin kein Preisdruck auszumachen ist, dürfte sich die Erwartung eines graduellen Zinserhöhungspfades im Markt halten", heißt es.
Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 9.934 Punkte. Kurz nach den Daten stand das Börsenbarometer bei 10.122. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 3.061 Zähler nach unten. "Das ist kein gutes Zeichen, technisch war das nichts anderes als ein bestätigter Test der neuen Tiefs", so ein Händler. Zunächst hatten die Schlagzeilen aus China gestützt. Die chinesischen Behörden hatten am Vortag eine Aussetzung des umstrittenen Handelsaussetzungsmechanismus angekündigt. Dieser gilt als einer Gründe für die zuletzt starken Verwerfungen an Chinas Börsen. Auch hat die chinesische Notenbank erstmals seit acht Tagen den Yuan wieder höher gefixt.
"Letztlich geht es um China und nicht um die USA", sagt ein Händler. Und hier blieben die Wachstumssorgen erhalten. Es sei unklar, inwieweit der Einbruch des Ölpreises Überkapazitäten bzw. Wachstumssorgen der Anleger geschuldet sei. Die Börsen dürften mithin noch nicht über den Berg sein. Im Handel stellt man sich denn auch auf eine Fortsetzung der hohen Volatilitäten an den Finanzmärkten ein.
An den Aktienmärkten fällt die Erholung mithin aus. Für den China-sensiblen Automobilsektor geht es 0,5 Prozent nach unten. Daimler notieren unverändert, VW schaffen ein kleines Plus von 0,6 Prozent. BMW geben allerdings 1,9 Prozent nach. Die Münchener haben mit das stärkste Engagement in China. Für Continental geht es 0,1 Prozent nach unten - und das obwohl JP Morgan die Aktie von "Neutral" auf "Übergewichten" erhöht hat. Der Ölsektor verliert 2,8 Prozent. Der Ölpreis gibt weiter nach, wenn auch wesentlich geringer als die Ölbranche. Der Rohstoffsektor gibt 2,2 Prozent nach.
Verkauft werden Technologiewerte wie Infineon, STMicroelectronics und ASML. Sie verlieren zwischen 0,8 und 2,6 Prozent. Samsung hat vor einem schwierigen Jahr 2016 gewarnt und zwei US-Zulieferer für Produkte von Apple haben die Umsatzziele gesenkt. Das drückt auf die Stimmung für die Technologiebranche.
Im TecDAX gibt der bereits gebeutelte Kurs des Apple-Zulieferers Dialog um weitere 1,1 Prozent nach. Die Apple-Aktie selbst verlor am Donnerstag in den USA 4 Prozent und fiel erstmals seit 15 Monaten wieder unter die 100-Dollarmarke. Die Aktie leidet unter Spekulationen über Kürzungen der iPhone-Produktion. Am Freitag erholt sich das Papier zwar an Wall Street, bleibt aber unter der wichtigen 100-Dollarmarke.
Die Aixtron-Aktie bricht gleich um 7,9 Prozent ein. "Es sind dieselben alten Belastungsfaktoren und beim Kurs ist die letzte Unterstützung gebrochen worden", sagt ein Händler. Aixtron seien weiter seit ihrer Gewinnwarnung und dem Verlust eines Großkundens aus China ein attraktives Ziel von Short-Sellern, heißt es weiter.
Am Devisenmarkt zeigt sich das Euro/Dollar-Paar sehr volatil. Nach der Veröffentlichung der besseren US-Daten wertete der Euro zunächst Richtung 1,08 Dollar ab. In der Zwischenzeit notiert die Einheitswährung wieder bei fast 1,09. Aus den Daten lässt sich kein Handlungsbedarf für die US-Notenbank ableiten. Der Euro hat zuletzt typischerweise von steigender Risikoaversion an den Märkten profitiert.
=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.060,78 -0,77% Stoxx50 2.916,27 -0,94% DAX 9.935,55 -0,44% FTSE 5.956,85 +0,05% CAC 4.368,83 -0,79% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,68% +16 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0886 0,22% 1,0863 1,0849 EUR/JPY 128,40 -0,19% 128,65 128,07 EUR/CHF 1,0856 0,02% 1,0855 1,0879 USD/JPY 117,92 -0,43% 118,44 118,03 GBP/USD 1,4561 -0,36% 1,4614 1,4568 ===
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January 08, 2016 10:35 ET (15:35 GMT)
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