Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
FEIERTAGSHINWEIS
TAGESTHEMA
Die niedrigen Aluminiumpreise haben Alcoa auch im vierten Quartal zu schaffen gemacht. Der Aluminiumhersteller musste einen Gewinn- und Umsatzrückgang hinnehmen. Beim bereinigten Gewinn lag Alcoa indes über den Prognosen der Analysten. Die Aktie legte im nachbörslichen in einer ersten Reaktion um gut 2 Prozent zu, ehe dann doch die Enttäuschung über die Zahlen die Oberhand gewann und der Kurs um 0,8 Prozent zurückfiel.
Der US-Konzern, der traditionell die Berichtssaison in den USA einläutet, verdiente in den drei Monaten auf bereinigter Basis nur noch 4 US-Cent je Aktie oder ingesamt 65 Millionen Dollar. Vor einem Jahr lag der Gewinn noch bei 33 US-Cent je Titel. Analysten hatten den Gewinn je Aktie jedoch mit 2 Cent je Aktie niedriger geschätzt.
Auch der Umsatz ging deutlich zurück: Er sackte um 18 Prozent auf 5,25 Milliarden Dollar von 6,38 Milliarden Dollar im Vorjahr ab. Analysten hatten 5,29 Milliarden Dollar erwartet.
Vorstandschef Klaus Kleinfeld erklärte, dass 2015 ein entscheidendes Jahr gewesen sei, in dem Alcoa das Luftfahrt- und Automobil-Geschäft gestärkt und Kosten gesenkt habe. Alcoa leidet massiv unter den fallenden Preisen für Rohaluminium. Im vergangenen Jahr sank der Preis um über 25 Prozent auf rund 1.500 Dollar je Tonne.
Vergangenen September hatte Alcoa angekündigt, sich in zwei unabhängige Unternehmen aufzuspalten. Das Geschäft, das die Luftfahrt- und Automobilbranche beliefert, soll von der Aluminiumförderung und -raffinerie getrennt werden.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.902,90 -0,59% Nikkei-225 17.218,96 -2,71% Hang-Seng-Index 19.831,91 -0,28% Kospi 1.890,86 -0,21% Shanghai-Composite 3.038,30 +0,72% S&P/ASX 200 4.925,10 -0,14%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den ostasiatischen Börsen lässt sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während die Aktienkurse in Tokio nach dem langen Feiertagswochenende die Verluste der anderen Märkte vom Montag "nachholen" und kräftig unter Druck geraten, machen die chinesischen Börsen einen Teil ihrer heftigen Abgaben vom Vortag wett. Für die Erholung in China macht Analyst Evan Lucas von IG maßgeblich das "stabile" Yuan-Fixing verantwortlich. Die chinesische Notenbank hat den sogenannten Binnen-Yuan (Onshore) den dritten Tag in Folge kaum verändert gefixt, nachdem die Währung in der vergangenen Woche auf ihren tiefsten Stand seit fünf Jahren abgewertet hatte. Gebremst wird die Erholung von den Ölpreisen, die ihre Talfahrt über Nacht fortgesetzt haben. Das lastet auf den Aktienkursen der Branche: In Tokio geht es für Inpex um 5,9 Prozent nach unten und für JX Holdings um 5,4 Prozent. An der Börse in Hongkong büßen CNOOC 1,6 Prozent ein. In Sydney, wo der Handel schon beendet ist, verloren Woodside Petroleum 2 Prozent und Santos gut 8 Prozent. Auch die schon vor einer Woche kolportierten Produktionskürzungen des iPhone bleiben ein Thema: Aktien von Apple-Zulieferern stehen in Tokio kräftig unter Druck. Japan Display verbilligen sich um 6,2 Prozent, Mitsumi Electric um 6 Prozent und Minebea um 6,5 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Alcoa verloren nach der Veröffentlichung von Geschäftszahllen 0,8 Prozent (siehe Tagesthema). Der Kurs von Skullcandy brach um 22 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Kopfhörern seine Ziele für das vierte Quartal gesenkt hatte. Das Weihnachtsgeschäft sei enttäuschend gelaufen, lautete die Begründung. Auch der Schuheinzelhändler Steven Madden berichtete von einem schlechten Geschäft. Er machte für den Umsatzrückgang im vierten Quartal die allgemein schwierige Lage des Einzelhandels und das ungewöhnlich warme Wetter verantwortlich. Die Aktie fiel um 1,1 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.398,57 0,32 52,12 S&P-500 1.923,67 0,09 1,64 Nasdaq-Comp. 4.637,99 -0,12 -5,64 Nasdaq-100 4.283,55 0,30 12,77 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,08 Mrd 1,13 Mrd Gewinner 1.098 998 Verlierer 2.044 2.157 Unverändert 77 70
Die Wall Street hat am Montag eine Achterbahnfahrt leicht im Plus beendet. Während Sorgen um China und der fallende Ölpreis über die längste Zeit des Tages drückten, kamen gegen Handelsende einige Käufer herein. Viele Teilnehmer sahen die Märkte als überverkauft an, nachdem sie einen miserablen Jahresstart hinter sich haben. Unter den Einzelwerten standen Alcoa im Fokus. Der Aluminiumkonzern wird nach der Schlussglocke den inoffiziellen Startschuss für die Berichtssaison geben. Die Aktie fiel um 0,9 Prozent. Die Affymetrix-Aktie schnellte um knapp 52 Prozent auf 13,96 Dollar in die Höhe. Thermo Fisher Scientific will den Anbieter biologischer Tests kaufen. Under Armour gaben dagegen um 6,7 Prozent. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktie auf "Underweight" gesenkt. Das Biotech-Unternehmen Celgene tauscht nach einem schlechter als erwarteten Gesamtjahr 2015 den Chef aus. Für die Aktie ging es 5,5 Prozent abwärts. Auch andere Biotech-Aktien standen unter Druck, der entsprechende Nasdaq-Branchenindex fiel um 3,5 Prozent. Die Aktien von Dupont und Dow Chemical gaben ab, nachdem das Analysehaus Susquehanna niedrige Agrochemie- und Saatpreise für die wichtige nordamerikanische Frühlings-Saison prognostiziert hat. Dupont fielen um 3,3 Prozent und Dow Chemical um 1,9 Prozent.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 100-25/32 -8/32 2,16% +2,9 30 Jahre 100-26/32 -23/32 2,96% +3,7
Die US-Anleihen standen im Schatten der wieder etwas gestiegenen Risikofreude. Hier lastete zudem die Erwartung weiter steigender Zinsen. Dennis Lockhart, Fed-Präsident von Atlanta, geht von weiteren Zinserhöhungen 2016 aus. Überdies stehen in der laufenden Woche Auktionen von Langläufern an. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 3 Basispunkte auf 2,16 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 9.30 Uhr EUR/USD 1,0887 +0,2% 1,0863 1,0887 EUR/JPY 127,72 -0,1% 127,87 128,03 USD/JPY 117,32 -0,3% 117,73 117,60 USD/KRW 1210,12 +0,5% 1204,65 1207,94 USD/CNY 6,5751 +0,1% 6,5695 6,5820 AUD/USD 0,6976 -0,3% 0,6994 0,6976
Der Euro rutschte wieder unter die Marke von 1,09 Dollar und notierte bei 1,0850 Dollar. Damit konnte die Gemeinschaftswährung im Verlauf verbuchte Gewinne, welche die Devise in der Spitze bis auf 1,0970 Dollar steigen ließen, nicht verteidigen. Die gegenläufige Geldpolitik der Notenbanken in den beiden Währungsräumen rückte wieder in den Blick.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 30,51 31,41 -2,87 -0,90 Brent/ICE 30,55 31,55 -3,17 -1,00
Beschleunigt abwärts ging es mit den Ölpreisen. Sorgen um die Konjunkturentwicklung in China belasteten erneut. "Das anhaltende Überangebot ist etwas in den Hintergrund getreten, derzeit drücken die Sorgen um die Konjunktur in China auf die Stimmung", so Rohstoff-Analyst Barnabas Gan von OCBC. Nach Ansicht von ANZ dürften die China-Sorgen zumindest kurzfristig die Ölpreise sinken lassen. Aber auch die Entwicklungen im Nahen Osten stünden weiterhin im Fokus der Investoren, hieß es. Damit sei eine Erholung der Preise noch weiter in die Ferne gerückt. Ein Barrel der US-Sorte WTI brach um 5,3 Prozent ein auf 31,41 Dollar, das war das niedrigste Settlement seit Dezember 2003. Im Tagestief war der Preis unter 31 Dollar gerutscht. Brent fiel sogar um über 6 Prozent. Es war der sechste Tag in Folge mit rückläufigem Ölpreis. Am Dienstag setzen die Ölpreise im asiatisch dominierten Handel ihre Talfahrt fort. Sowohl Brent als auch WTI notieren klar unter 31 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.094,90 1.092,80 +0,2% +2,10 Silber (Spot) 13,83 13,87 -0,3% -0,04 Platin (Spot) 835,50 846,00 -1,2% -10,50 Kupfer-Future 1,97 1,97 -0,1% -0,00
Die China-Sorgen beflügelten nur vorübergehend den Goldpreis, der schließlich bei 1.095 Dollar je Unze notierte und damit 0,7 Prozent leichter. Seit Beginn des Jahres hatte der Goldpreis mit den Kurseinbrüchen in China und der damit erhöhten Nachfrage für "sichere Häfen" schon um 3,6 Prozent zugelegt.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
CHINA / KONJUNKTUR
Das chinesische Wachstum habe im vergangenen Jahr wie von der Regierung geplant 7 Prozent erreicht, sagte der Sprecher der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission. Offiziell wird die Statistikbehörde am Montag über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im vergangenen Jahr berichten.
ZINSPOLITIK / USA
Robert Kaplan, Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, hat weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank angemahnt. Das sei wichtig angesichts der zu befürchtenden Verzerrungen in der Wirtschaft, sollten die Zinsen für zu lange Zeit zu niedrig bleiben.
CONTINENTAL
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January 12, 2016 01:43 ET (06:43 GMT)
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