Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Tagesthema I
Die Wirtschaft in den USA ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge in den meisten Distrikten Ende 2015 und zum Jahresstart gewachsen. Begünstigt wurde die Lage von einem besseren Arbeitsmarkt und den Verbraucherausgaben, hieß es im aktuellen Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank. In zehn der zwölf Distrikte sei das Wachstum angezogen, lediglich in New York und Kansas City war die Lage weitgehend unverändert.
Auch die Verbraucherausgaben seien in den meisten Distrikten gewachsen. Allerdings seien die Verkäufe von Bekleidung wegen des warmen Wetters an manchen Orten schwächer gewesen. Die Autoverkäufe seien durchwachsen gewesen und in manchen Distrikten seien sie von hohen Niveaus zurückgekommen. Untersützend hätten die niedriger Spritpreise gewirkt.
Verbessert habe sich unterdessen der Immobilienmarkt in den meisten Distrikten. Genauso hätten sich die Kreditnachfrage und der Arbeitsmarkt verbessert, wie aus dem aktuellen Konjunkturbericht weiter hervorgeht. Insgesamt sei der Lohndruck gedämpft. Der starke US-Dollar habe unterdessen die Nachfrage nach US-Exportgütern gedrosselt.
Tagesthema II
Der Auftragseingang im japanischen Maschinenbau ist im November erstmals seit drei Monaten wieder gefallen. Die Aufträge, die als Indikator für die Investitionstätigkeit dienen, fielen saisonal bereinigt um 14,4 Prozent zum Vormonat, wie die Regierung mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang um 7,8 Prozent gerechnet. Zum Vorjahreszeitraum stiegen die Auftragseingänge um 1,2 Prozent. Trotz der rückläufigen Tendenz im November ließ die Regierung ihre Einschätzung unverändert, dass sich die Auftragslage der Unternehmen verbessere. Die Auftragseingänge sind bereinigt um große Bestellungen für Kraftwerke und Schiffe, die die Zahlen bei Einbeziehung stark verzerren würden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:45 JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 4Q, New York
22:00 Intel Corp, Ergebnis 4Q, Santa Clara
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 275.000 zuvor: 277.000 14:30 Import- und Exportpreise Dezember Importpreise PROGNOSE: -1,4% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.889,80 +0,45% Nikkei-225 17.240,95 -2,68% Hang-Seng-Index 19.825,23 -0,55% Kospi 1.900,01 -0,85% Shanghai-Composite 2.985,11 +1,20% S&P/ASX 200 4.909,40 -1,56%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mit negativen Vorgaben der US-Börsen geht es am Donnerstag auch an den ostasiatischen Börsen nach unten. Die Tokioter Börse brach zeitweise um über 4 Prozent ein. Beobachter machten dafür überraschend schwache Auftragseingänge im japanischen Maschinenbausektor verantwortlich. Die Daten gelten zwar als notorisch volatil, doch scheint der Umstand, dass die Orders im November fast doppelt so stark zurückgegangen sind wie erwartet, viele Anleger kalt erwischt zu haben. Dazu kommt, dass der in Krisenzeiten als Fluchtwährung beliebte Yen zum Dollar wieder kräftig aufgewertet hat, was wiederum die Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen belastet. Die Börse in Schanghai hat unterdessen anfängliche Verluste aufgeholt und ins Plus gedreht. Zeitweise war der Schanghaier Leitindex sogar unter das Tief gefallen, das er während des Börseneinbruchs im vergangenen Sommer verzeichnet hatte. Auslöser war eine deutliche Abwertung des sogenannten Offshore-Yuan, nachdem die chinesische Zentralbank den Binnen-Yuan (Onshore) zum US-Dollar höher gefixt hatte. Der Ölpreisrückgang vom Vorabend in den USA drückte die australische Börse. Vor allem Aktien des Energiesektors wurden verkauft. Sie litten zusätzlich darunter, dass die UBS zahlreiche Kursziele im Sektor gesenkt hatte. Santos brachen um 8 Prozent ein und Origin Energy um 3,1 Prozent. Für Woodside Petroleum ging es um 2,1 Prozent nach unten, obwohl die Aktie innerhalb des Sektors der Favorit der UBS ist und von der Bank auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft wurde. Positive Analystenkommentare BHP Billiton zu einem Plus von 0,7 Prozent. Sowohl Morgan Stanley als auch die Citigroup hatten Kaufempfehlungen für die Aktie ausgesprochen.
US-NACHBÖRSE
GoPro brachen um 24,5 Prozent ein, nachdem der Kamerahersteller eine Umsatzwarnung ausgegeben und den Abbau von 7 Prozent des Personals angekündigt hatte. Extra Space Storage profitierten von der bevorstehenden Aufnahme in den S&P-500 und verbesserten sich um knapp 2 Prozent. Chubb, die den Index verlassen werden, büßten 0,1 Prozent ein.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.151,41 -2,21 -364,81 S&P-500 1.890,28 -2,50 -48,40 Nasdaq-Comp. 4.526,06 -3,41 -159,85 Nasdaq-100 4.183,12 -3,48 -150,60 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,19 Mrd 1,13 Mrd Gewinner 374 1.490 Verlierer 2.798 1.638 Unverändert 45 89
Kräftige Verkäufe - Eine neuerliche Verkaufswelle hat die Wall Street am Mittwoch erschüttert. Nicht nur der im Tagesverlauf nachgebende Ölpreis drückte auf die Stimmung, zahlreiche Experten rechnen nach der brutalen ersten Handelswoche des Jahres mit einer länger anhaltenden Schwächephase. Am Mittwoch gesellte sich die Deutsche Bank zu den Pessimisten, die weiteres Korrekturpotenzial sehen. Auf den Verkaufslisten oben standen die Gewinner des abgelaufenen Jahres, darunter Unternehmen aus dem Sektor Zyklische Konsumgüter wie Autohersteller, Internetfirmen oder Einzelhändler. So gab etwa die Aktie des Autoteileproduzenten BorgWarner 9,5 Prozent ab, Aktien des Online-Filmdienstes Netflix verloren 8,6 Prozent. Auch die im vergangenen Jahr starken Biotechwerte wurden abverkauft; der entsprechende Nasdaq-Index gab 4,6 Prozent ab. Daneben wurden besonders Finanz- und Pharmawerte abgestoßen. Bei den Einzelwerten standen General Motors im Blickpunkt. Der Konzern hat die Prognose für 2016 nach oben genommen. Die Aktie legte um 0,6 Prozent zu. Konkurrent Ford rechnet damit, beim bereinigten Vorsteuergewinn das obere Ende der eigenen Prognosespanne erreicht zu haben. Die Aktie gab aber um gut 5 Prozent nach. Die Aktie des US-Versicherers Metlife wurde von der Ankündigung befeuert, das US-Nicht-Leben-Geschäft abzugeben. Für die Titel ging es um 2,2 Prozent nach oben. Bei Yum Brands stützten wieder steigende Umsätze des Betreibers von Schnellrestaurantketten wie Pizza Hut und KFC in China. Die Papiere zeigten mit einem Minus von 0,8 Prozent relative Stärke.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 101-18/32 +8/32 2,07% -2,8 30 Jahre 103-1/32 +21/32 2,85% -3,3
Kaufinteresse gab es bei den US-Anleihen, die von der wieder gestiegenen Risikoscheu profitierten. Die Rendite zehnjähriger Papiere gab 3 Basispunkte ab auf 2,07 Prozent, das war das tiefste Schlussniveau seit Ende Oktober.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 9.20 Uhr EUR/USD 1,0873 -0,1% 1,0882 1,0817 EUR/JPY 128,03 +0,0% 128,02 128,02 USD/JPY 117,77 +0,1% 117,64 118,33 USD/KRW 1213,09 +0,2% 1211,18 1203,60 USD/CNY 6,5886 +0,2% 6,5754 6,5776 AUD/USD 0,6949 -0,1% 0,6956 0,7033
Der Euro machte nach einer Achterbahnfahrt Boden gut und stieg auf 1,0875 Dollar. Angesichts der aktuell schwierigen Marktumstände könnte sich die Fed gezwungen sehen, von weiteren Zinserhöhungen zunächst Abstand zu nehmen. Dies drückte die US-Devise.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 30,79 30,48 1,02 0,31 Brent/ICE 30,22 30,31 -0,30 -0,09
Der zwischenzeitlich stark erholte WTI-Ölpreis gab fast alle Gewinne wieder ab. Er gewann nur noch 0,1 Prozent auf 30,48 Dollar je Barrel. Brentöl rutschte sogar kurzzeitig unter 30 Dollar je Barrel, das erste Mal seit 2004. Am Vortag war WTI erstmals seit Ende 2003 unter 30 Dollar gefallen. Auslöser für die Schwäche im Tagesverlauf waren die Lagerbestandsdaten aus den USA, wo der Aufbau bei Benzin und Destillaten unerwartet stark ausgefallen war und die Bestände auf Rekordmengen hochschnellen ließ. Es bleiben weiter die Sorgen über die Nachfrage aus China, das Überangebot und die Entwicklungen im Nahen Osten bestehen, hieß es. Analysten überbieten sich mit immer tieferen Ölpreisprognosen. Goldman Sachs rechnet mit 20 Dollar, RBS mit 16 Dollar und Standard Chartered mit 10 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.091,84 1.096,00 -0,4% -4,16 Silber (Spot) 14,09 14,17 -0,6% -0,08 Platin (Spot) 846,15 849,50 -0,4% -3,35 Kupfer-Future 1,97 1,95 +0,7% +0,01
Sicherheit war gefragt, was Gold stützte. Die Feinunze Gold stieg um 0,6 Prozent auf 1.094 Dollar, befördert zudem von dem schwächelnden Greenback.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
GELDPOLITIK / JAPAN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 14, 2016 01:34 ET (06:34 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.