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dpa-AFX
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Börse Frankfurt-News: Noch keine Entwarnung (Wochenausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Januar 2016. Die laufende Berichtssaison könnte Unternehmen wieder stärker in den Anlegerfokus rücken. Technisch bleibt der DAX nach Ansicht von Analysten angeschlagen.

Nach der erneuten Talfahrt an den internationalen Aktienmärkten fällt es Anlegern offenbar schwerer, an eine Erholung zu glauben. "Da viele Marktteilnehmer der Kursentwicklung der ersten Handelstage eine Indikatorfunktion für das Gesamtjahr zuschreiben, hat sich die Stimmung schlagartig abgekühlt", meint Markus Reinwand. Für den Helaba-Analysten gibt der bisherige Kursverlauf aber nicht per se einen Vorgeschmack auf die Entwicklung der Börsen im Gesamtjahr. "Vielmehr sind fundamentale Einflussfaktoren wie Wachstum und Unternehmensgewinne entscheidend."

Die Konjunktur laufe trotz zahlreicher Störfeuer bislang recht robust, weshalb die Chancen auf eine Erholung der Aktienmärkte im Laufe des Jahres insgesamt gut stünden. "Schließlich wirken gerade die gegenwärtig stark zur Verunsicherung beitragenden Preisrückgänge bei Rohstoffen in den Verbraucherländern wie ein Konjunkturprogramm." Mit leicht verbesserten Gewinnerwartungen der DAX-Unternehmen eröffnet die gegenwärtige Korrektur nach Auffassung von Reinwand gerade mittelfristig orientierten Anlegern attraktive Chancen. Zuvor könne die Verunsicherung der Anleger aber durchaus noch einen Ausverkauf entzünden.

Peking am Drücker

China und wie die Staatslenker mit der schwächelnden Wirtschaft umgehen werden ist nach Meinung von Robert Halver für den weiteren Aktienverlauf Ausschlag gebend. Der Analyst der Baader Bank ist aber zuversichtlich, dass die dortige Regierung die Blasen bei Krediten, Schattenbanken und am Finanzmarkt kaum platzen lassen wird. "Peking wird im Rahmen seines neuen Fünf-Jahres-Plans ein Feuerwerk an schulden- und geldpolitischen Stabilitätssünden zur Stützung von Wirtschaft und Aktienmarkt abbrennen", prognostiziert Halver. Die Anrainer- und Exportstaaten würden die künstliche Befruchtung dankend annehmen. "Denn kippt das Land der Mitte, kippen danach die anderen Schwellenländer und dann die westlichen Industrieländer." Ein wiedererstarkendes China wirke hingegen wie eine wohltuende Streicheleinheit für die geschundenen Aktienseelen weltweit.

Wenige Lichtblicke

Aus technischer Perspektive kann nach Meinung von Franz-Georg Wenner noch keine Entwarnung gegeben werden. Mit 11 Prozent Verlusten seit Jahresbeginn sei der DAX schlechter gestartet als viele andere internationale Indizes, was deutliche Spuren in den Charts hinterlasse. "Bedenklich stimmt vor allem die Tatsache, dass trotz überverkaufter Lage keine Gegenbewegung einsetzt", erklärt der Betreiber von chartanalysen-online. Inzwischen notierten alle 30 DAX-Mitglieder unter ihrer 21-Tage-Linie und mit Adidas, Lufthansa sowie SAP nur noch drei Aktien über ihrem 200-Tage-Durchschnitt.

"Erfahrungsgemäß steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Tiefpunkt gesehen haben deutlich an, wenn kein Bluechip mehr seine langfristige Signallinie behauptet."

Zu große Hoffnungen sollten sich Anleger aber nicht machen. "Bereits seit dem Rekordhoch im Frühjahr 2015 zeigt der DAX eine Serie von fallenden Hochpunkten, übergeordnet befindet sich der Markt somit im Abwärtstrend." Kurzfristig für möglich hält Wenner eine Erholung am Vorjahrestief um 9.340 DAX-Zähler, von dem aus eine Bärenmarktrally bis an den Monatsmittelwert bei derzeit 10.290 Punkten starten könne. "Grundsätzlich bleibt der langfristige Trend aber abwärts gerichtet." Dies würde sich erst oberhalb von 11.300 Punkten ändern. "Rücksetzer bis 8.900 Punkte oder im Extremfall ein Test der Hochs aus den Jahren 2000 und 2007 um 8.100 Punkte sollten Investoren mit Blick auf die kommenden Monate nicht gänzlich ausschließen."

Vorsicht ist geboten

"Obwohl die überverkaufte Indikatorenlage einer technisch bedingten DAX-Gegenreaktion in der vergangenen Woche äußerst zuträglich war, wurde die Erholungsbewegung nach kurzer Zeit abgebrochen", beschreibt Karen Szola. Der DAX sauste zum Wochenschluss weiter hinab bis in den Bereich um 9.400 Zähler. "Damit notiert er inmitten des starken Bandes zwischen etwa 9.900 und 8.900 Punkte, das seit Ende 2013 immer wieder Unterstützungs-Charakter bewies", beobachtet die technische Analystin von Euro am Sonntag und Börse Online.

"Kann sich der Index jetzt fangen, besteht die Chance auf einen Doppel- bzw. Dreifachboden." Die zur Bodenformation gehörenden Tiefs seien im August, Oktober und aktuell gebildet worden. "Die Formation würde aktiviert, sobald der DAX nachhaltig über die Barriere um 10.500 bzw. 10.600 Zähler ansteigt." Nutze der deutsche Bluechip-Index die Chance hingegen nicht, gehe es weiter abwärts zur unteren Begrenzung der Trading Range um 8.900 Punkte.

Auf der Oberseite klaffe eine riesige Kurslücke zwischen 10.485 und 10.743 Punkten. "Es bleibt abzuwarten, ob dieses Gap mit einem Ritt geschlossen wird." Das Aufwärtspotenzial werde derzeit nicht nur von der Lücke begrenzt - auch der dominierende Abwärtstrend, der das Allzeithoch mit den Bewegungshochs vom Juli bzw. August 2015 sowie dem Dezember-Hoch verbindet und derzeit um 10.600 Punkte notiert, könne eine weitere Erholung vereiteln. "Über der 200-Tage-Linie um 10.900 Zähler würden sich die DAX-Aussichten wieder deutlich erhellen."

Es kann eng werden

Verluste an den chinesischen Aktienmärkten gefolgt von enttäuschenden US-Konjunkturdaten trieben den DAX am Freitag in die Nähe der charttechnischen Unterstützung um 9.380 Punkte, wie Gregor Bauer nachvollzieht. "Damit wurde die kurzfristige Unterstützung bei etwa 9.610 Punkten nach unten durchbrochen." Den nächsten Halt macht der technische Analyst nun bei etwa 9.350 DAX-Punkten aus. Durchbreche das deutsche Aktienbarometer auch diese Marke, folge die nächste Unterstützung erst im Bereich des Oktober-Tiefs zwischen etwa 8.680 und 8.350 Zähler aus dem Jahr 2014. "Positiv ist, dass sich der S&P 500 von seinen Tagestiefständen am Freitag erholen konnte und knapp oberhalb der Haltelinie von 16.000-Punkte schloss."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Dienstag, 19. Januar

10.00 Uhr. Euroraum: EZB Lending Survey viertes Quartal 2015. Dank der leichten Erholung im gemeinsamen Währungsraum und den Fortschritten am Arbeitsmarkt erwartet die HSBC einen Anstieg der Kreditnachfrage der privaten Haushalte vor allem im Hypothekenbereich, nachdem die des privaten Sektors insgesamt angestiegen sei. Die Zuwachsraten würden jedoch spürbar hinter ihren historischen Pendants zurückbleiben. Mit der höheren Unsicherheit hinsichtlich der globalen Konjunktur wächst nach Ansicht der HSBC-Analysten die Gefahr, dass Unternehmen ihre Investitionen in die Zukunft schieben.

Freitag, 22. Januar

10.00 Uhr. Euroraum: PMI verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungen Januar. Die Schnellschätzungen der Einkaufmanagerindizes (PMI) sollten nach Meinung der HSBC-Analysten sowohl für das Verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor in Frankreich, Deutschland und den gesamten Euroraum Werte oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten ausweisen. Seit September bewegten sich die Indizes für das europäische Aggregat kontinuierlich nach oben, nur im Dienstleistungssektor stagniere der Index im Dezember. Insgesamt lasse diese Entwicklung einen konstruktiven Blick auf die nähere Zukunft zu. Die HSBC rechnet für das Jahr 2016 mit einem BIP-Plus von 1,5 Prozent für den Euroraum.

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von: Iris Merker
© 18. Januar 2016 - Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0096 2016-01-18/13:05

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