TAGESTHEMA
Chinas Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so langsam gewachsen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Insgesamt schwächte sich das Wirtschaftswachstum 2015 auf 6,9 Prozent ab. Damit hat die Regierung ihr Wachstumsziel von etwa 7 Prozent im vergangenen Jahr jedoch zumindest erreicht. Ministerpräsident Li Keqiang hatte am Samstag bereits gesagt, dass Chinas Wirtschaft im vergangenen Jahr um knapp 7 Prozent gewachsen sein dürfte. Im Jahr davor hatte das Bruttoinlandsprodukt noch um 7,3 Prozent zugelegt. Im Schlussquartal verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorjahresquartal auf 6,8 Prozent. Das war die niedrigste Wachstumsrate seit der Finanzkrise. Im dritten Quartal hatte sich das Wirtschaftswachstum bereits auf 6,9 Prozent im Vorquartal abgeschwächt. Für das vierte Quartal hatten Volkswirte eigentlich eine unveränderte Wachstumsrate erwartet. Die chinesischen Wachstumsdaten schüren an den Börsen in Ostasien die Hoffnungen auf weitere konjunkturstimulierende Maßnahmen und sorgen in Schanghai für ein kräftiges Plus. Marktbeobachter sprechen aber auch von Erleichterung darüber, dass eine negative Überraschung ausgeblieben ist.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
ZALANDO
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):
EBIT Erg Erg/ 4. Quartal Umsatz bereinigt EBIT nSt Aktie MITTELWERT 882 72 65 55 0,23 Vorjahr 666 66 61 47 0,21
UNILEVER
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal 2015 (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Umsatzwachstum in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):
Umsatzwachstum Umsatzwachst. underlying 4. Quartal Umsatz underlying Gj MITTELWERT 12.669 3,9 3,8 Vorjahr 12.094 2,1 2,9
Weitere Termine:
12:00 US/Unitedhealth Group Inc, Ergebnis 4Q
13:00 US/Bank of America Corp, Ergebnis 4Q
13:00 US/Morgan Stanley, Ergebnis 4Q
22:05 US/IBM, Ergebnis 4Q
22:05 US/Netflix Inc, Ergebnis 4Q
22:15 US/Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 4Q
22:30 AU/BHP Billiton Group plc, Produktionsbericht 1H
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 Verbraucherpreise Dezember (endgültig) und Jahr 2015 Dezember PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+0,3% gg Vj vorläufig: -0,1% gg Vm/+0,3% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+0,4% gg Vj HVPI PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+0,2% gg Vj vorläufig: 0,0% gg Vm/+0,2% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+0,3% gg Vj 11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Januar PROGNOSE: 8,0 Punkte zuvor: 16,1 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: 53,0 Punkte zuvor: 55,0 Punkte -GB 10:30 Verbraucherpreise Dezember PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+0,1% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+0,1% gg Vj -EU 11:00 Verbraucherpreise Dezember Eurozone PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+0,2% gg Vj Vorabschätzung: +0,2% gg Vj zuvor: -0,1% gg Vm/+0,2% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+0,9% gg Vj Vorabschätzung: +0,9% gg Vj zuvor: -0,2% gg Vm/+0,9% gg Vj
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
12:00 FI/Auktion 0,375-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2020 Auktion 2,625-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2042 im Gesamtvolumen von bis zu 1,5 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.893,70 +1,00% Nikkei-225 17.048,37 +0,55% Shanghai-Composite 3.003,42 +3,07% INDEX zuletzt +/- % DAX 9.521,85 -0,25% DAX-Future 9.509,00 +0,08% XDAX 9.509,04 +0,07% MDAX 18.662,69 -0,68% TecDAX 1.591,27 -1,42% EuroStoxx50 2.935,39 -0,58% Stoxx50 2.796,46 -0,18% Dow-Jones 15.988,08 -2,39% (Freitag) S&P-500-Index 1.880,33 -2,16% (Freitag) Nasdaq-Comp. 4.488,42 -2,74% (Freitag) EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 160,39% +11
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Vorbörslich zeichnen sich steigende Kurse an Europas Börsen zur Eröffnung am Dienstag ab. Im Blick stehen chinesische Konjunkturdaten. Nach Einschätzung von RHB Research ist eine baldige Erholung der chinesischen Wirtschaft unwahrscheinlich. Die aktuellen Zahlen unterstrichen den Eindruck einer sich langsam abschwächenden Wirtschaft. Die Analysten gehen davon aus, dass sich das Wachstum im weiteren Jahresverlauf auf 6,6 Prozent und 2017 auf 6,3 Prozent reduzieren wird. Dennoch scheinen die Anleger die Daten mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis zu nehmen. Chinas Börsen legen nach den Zahlen zu und die Rohstoffpreise erholen sich am Morgen leicht. Diese Erleichterung dürfte auch an Europas Börsen zu spüren sein. Allerdings sind die China-Daten nicht dazu angetan, die übergeordneten Wachstumssorgen der Anleger nachhaltig zu entkräften. Damit steht jede Erholung weiter auf wackligen Beinen.
Rückblick: Europas Börsen haben auch zu Wochenbeginn im Sog fallender Ölpreise unter Druck gestanden. Die nächsten Impulse dürften nun wichtige Konjunkturdaten aus China setzen. Veröffentlicht werden am Dienstag chinesische BIP-Daten sowie Zahlen zur Industrieproduktion. Die SocGen erwartete zwar, dass sich das BIP-Wachstum abschwächen werde. Allerdings schlossen die Analysten vereinzelt positive Elemente in den Daten nicht aus. Das Ende der Iran-Sanktionen drückte die Ölpreise weiter. Die fallenden Preis schürten die Spekulationen um weitere Aktienverkäufe arabischer Staatsfonds, um Löcher in den Staatshaushalten der Förderländer zu stopfen. Der Branchenindex der Öl- und Gaswerte stieg zwar in einer kleinen technischen Gegenbewegung um 0,1 Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Sektor allerdings schon mehr als 10 Prozent an Wert verloren. Größter Branchenverlierer war mit einem Abschlag von 3,1 Prozent der Bankensektor. Vor allem die Kurse italienischer und französischer Banken standen unter Druck. Sorgen über das Engagement der Banken im Rohstoffsektor belasteten.
DAX/MDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Wichtigster Taktgeber blieben die Ölpreise. Im Blick stand die Rochade an der Führungsspitze von Henkel und Adidas. Kasper Rorsted, bislang Vorstandsvorsitzender von Henkel, wechselt zu Adidas. Henkel verloren 4,1 Prozent, für Adidas ging es um 6,3 Prozent nach oben. Gesucht waren zur Abwechslung Versorgeraktien. RWE stiegen um 0,8 Prozent, Eon gewannen 0,2 Prozent. JPM hatte den Versorgersektor gleich um zwei Stufen nach oben genommen. Im MDAX reagierten Osram mit einem Freudensprung von 5 Prozent auf die Anhebung der Prognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen habe überraschend schnell eine Trendwende einleiten können, hieß es anerkennend.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (19.30 Uhr): 9.524 (XETRA-Schluss: 9.522) Punkte
Angesichts des Feiertages in den USA haben im nachbörslichen Handel mit deutschen Aktien die Impulse gefehlt, wie ein Händler von Lang & Schwarz sagte. Henkel erholten sich etwas von ihren deutlichen Verlusten auf Xetra und wurden 0,4 Prozent fester gestellt. Bei Adidas war es genau umgekehrt, nach den üppigen Aufschlägen im Xetra-Handel wurde die Aktie 0,7 Prozent leichter getaxt.
USA / WALL STREET (Freitag)
Massive Verkäufe - Die Wall Street hat am Freitag Feuer aus allen Rohren bekommen. Nicht nur die Sorgen um China und der weitere Verfall der Ölpreise erreichten neue Dimensionen. Hinzu kamen noch enttäuschende Unternehmenszahlen und schwache Konjunkturdaten. Auch wurden technische Marken gerissen, so die 1.900 im S&P-500. Und überdies wollten viele Anleger wohl vor dem langen Wochenende ihre Aktien loswerden. Intel hat zur Überraschung vieler Marktbeobachter neben einem schwachen PC-Geschäft auch eine schlechtere Entwicklung im Servergeschäft gemeldet. Für die Aktie ging es gut 9 Prozent abwärts. Die beiden US-Großbanken Citigroup und Wells Fargo haben zwar die Erwartungen des Marktes erfüllt oder sogar übertroffen. Allerdings lief es in einzelnen Bereichen, wie dem Handels- oder dem Kreditgeschäft, alles andere als überzeugend. Die Aktie der Citigroup fiel um 6,4 Prozent, für Wells Fargo ging es um 3,6 Prozent nach unten. Auch die anderen Bankenwerte standen unter Druck. Die Disney-Aktie fiel um 5,3 Prozent, nachdem Barclays den Wert auf Underweight abgestuft hat.
Anleihen waren in dem risikoscheuen Umfeld gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel zwischenzeitlich erstmals seit Oktober wieder unter die Marke von 2,00 Prozent. Schließlich ging es um sieben Basispunkte auf 2,03 Prozent nach unten.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.29 Uhr EUR/USD 1,0877 -0,1% 1,0891 1,0887 EUR/JPY 128,08 +0,2% 127,85 127,76 EUR/CHF 1,0963 +0,1% 1,0947 1,0949 GBP/EUR 1,3118 +0,0% 1,3090 1,3114 USD/JPY 117,76 +0,3% 117,39 117,36 GBP/USD 1,4270 +0,1% 1,4254 1,4276
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 19, 2016 01:36 ET (06:36 GMT)
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