Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Steigende Preise für Öl, Kupfer und Eisenerz sorgen am Dienstag im europäischen Aktienhandel für Kursgewinne. Der Preis für ein Fass Brent-Öl erholt sich um 2,5 Prozent auf 29,25 US-Dollar. In seinem Fahrwasser hat sich der Terminkontrakt auf den US-Index S&P-500 wieder über die wichtige Marke von 1.900 Punkten zurückgekämpft. In diesem Umfeld erholt sich auch der DAX um 1,6 Prozent auf 9.675 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 1,5 Prozent auf 2.980 Punkte.
Am Euro-Rentenmarkt geben die Notierungen nach. "Die kräftige Erholung an den Aktien- und Rohstoffmärkten drückt etwas auf die Rentenmärkte", sagt ein Händler. Der Rentenhandel war am Montagnachmittag quasi zum Erliegen gekommen ohne Impulse aus den USA. Dort waren die Börsen am Vortag wegen des Martin Luther King Feiertages geschlossen.
Konjunkturdaten aus China sprechen derweil nicht gerade für Aktienkäufe. Die Wirtschaft ist im vierten Quartal um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Erwartet wurde ein Plus von 6,9 Prozent. Im Gesamtjahr 2015 schwächte sich das Wirtschaftswachstum auf 6,9 Prozent ab und verzeichnete den niedrigsten Anstieg seit 25 Jahren. Die Industrieproduktion stieg um 5,9 Prozent im Dezember gegenüber dem Vorjahr und blieb damit ebenfalls leicht unter der Erwartung von 6 Prozent.
Die größten Kursgewinne verbuchen Aktien mit Rohstoffbezug. Der Ölsektor steigt um 1,9 Prozent und der Sektor der Rohstoffproduzenten um 3,9 Prozent. Der Kupferpreis legt um 2 Prozent zu, auch die Preise für Aluminium, Zink, Nickel und Blei erholen sich etwas. Die Aktien von Rio Tinto verteuern sich um 4 Prozent, nachdem der Bergwerkskonzern den Absatz von Eisenerz im vergangenen Jahr um 11 Prozent gesteigert hat und auch in diesem Jahr mit steigenden Volumina rechnet.
Bei den deutschen Nebenwerten schnellen Aktien der Software AG um 14 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Der Software-Entwickler hat den Gewinn 2015 um 12 Prozent gesteigert und rechnet für 2016 mit einer Gewinnmarge von gut 30 Prozent.
Unilever steigen in Amsterdam um 2,1 Prozent. Der Hersteller von Knorr-Suppen, Lipton-Tee und Signal-Zahnpasta hat den Umsatz im vierten Quartal 2015 deutlich stärker gesteigert als erwartet. Auch die Aktien von Nestle und Danone sind daraufhin gesucht.
Laut Händlern hat die Societe Generale eine Kaufempfehlung für die Eon-Aktie ausgesprochen. Eon steigen um 3,6 Prozent und RWE sogar um 4 Prozent. Axel Springer büßen 4 Prozent ein, die Aktie ist laut Händlern von Barclays auf "Untergewichten" abgestuft worden. Hannover Rück legen um 2,2 Prozent zu, gestützt von einer Hochstufung der Societe Generale. Zalando steigen nach Zahlen um 6 Prozent.
ProSiebenSAT.1 treten auf der Stelle, eine Abstufung von "Kaufen" auf "Neutral" durch Goldman Sachs hält den Kurs zurück. Hugo Boss hinken mit einem Kursplus von 0,4 Prozent dem Gesamtmarkt etwas hinterher, belastet von einer Abstufung von "Kaufen" auf "Neutral" durch die UBS.
Am Devisenmarkt hat sich die Handelsspanne des Euro zum US-Dollar immer mehr eingeengt. Am Dienstag bewegt sich der Euro zwischen 1,0860 und 1,0905 Dollar. Die wieder zunehmende Risikoneigung an den Finanzmärkten drückt etwas auf den Yen, der als sicherer Währungshafen gilt.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.29 Uhr EUR/USD 1,0879 -0,1% 1,0891 1,0887 EUR/JPY 128,19 +0,3% 127,85 127,76 EUR/CHF 1,0956 +0,1% 1,0947 1,0949 GBP/EUR 1,3144 +0,0% 1,3090 1,3114 USD/JPY 117,82 +0,4% 117,39 117,36 GBP/USD 1,4296 +0,3% 1,4254 1,4276 ===
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January 19, 2016 04:00 ET (09:00 GMT)
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