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MÄRKTE EUROPA/Draghi-Aussagen stützen nicht nachhaltig

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Nur für ein kurzes Feuerwerk waren die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi gut. Draghi hat auf der Pressekonferenz zwar weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen für die März-Sitzung in Aussicht gestellt, allerdings war dies von vielen Beobachtern bereits erwartet worden und ist mithin an den Finanzmärkten weitestgehend eingepreist. Wie erwartet, hat die EZB den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,05 Prozent sowie den Einlagesatz, zu dem Banken überschüssiges Kapital bei der EZB zwischenparken können, unverändert belassen.

Der DAX steigt 1,6 Prozent auf 9.542 Punkte. Im Tageshoch hatte der deutsche Leitindex mehr als 100 Punkte höher bei 9.656 gestanden. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,8 Prozent auf 2.934. Abgesehen von Andeutungen hinsichtlich weiterer geldpolitischer Maßnahmen im März habe es von der aktuellen EZB-Sitzung wenig Neues gegeben, sagt Joshua Mahony, Analyst bei IG. Die Anleger handelten gemäß der Devise, alles schon einmal gehört zu haben. Daneben, merkt ein Händler an, überwiegt an den Märkten trotz des taubenhaften Auftritts von Draghi weiter das Motto "sell the rallys".

Immerhin gibt es am Devisenmarkt eine stärkere Reaktion. Der Euro wertet gegen den Dollar auf etwa 1,0815 Dollar ab. Vor der Pressekonferenz ging die Einheitswährung bei knapp 1,09 um. Im Tagestief stand der Euro aber bei klar unter 1,08 Dollar. Die Aussicht auf zusätzliche Anleihekäufe durch die EZB führt zu steigender Nachfrage am deutschen Anleihemarkt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen, die sich umgekehrt zum Anleihekurs entwickeln, fiel um 4 Basispunkte auf 0,38 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2015.

Im europäischen Bankensektor steht das Kursminus der Deutschen Bank von 4,9 Prozent im Blick. Deutschlands größtes Bankhaus hat im vierten Quartal Abschreibungen von 1,2 Milliarden Euro bekanntgegeben. Die Ergebnisse der Deutschen Bank bestätigen die Analysten von Goldman Sachs in ihrer Meinung, dass das neue Management vor großen Herausforderungen steht. "Das Thema Rechtsstreitigkeiten ist mit dieser Abschreibung nicht beendet." Diese dürften sich vielmehr noch über Jahre hinziehen.

Auch operativ habe die Deutsche Bank schwach abgeschnitten. Das spiegele sich im bereinigten Vorsteuerverlust im vierten Quartal von 600 Millionen Euro wider. Die Einnahmen lägen im vierten Quartal um 11 Prozent unter der Schätzung von Goldman Sachs und dem Marktkonsens von 7,4 Milliarden Euro. "Das sieht nicht gut aus", meint auch die Bank Exane BNP Paribas. Dem Verlust der Deutschen Bank von 600 Millionen Euro stehe eine Konsensschätzung von Analysten eines Gewinns von fast einer Milliarde Euro gegenüber.

Kräftig nach oben geht es mit einigen italienischen Banken, nachdem es in den vergangenen Tagen zu einem wahren Ausverkauf gekommen war. Allein voran steigen Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) um 40 Prozent und holen damit den Einbruch vom Vortag wieder auf. Sie hatten zu den Hauptverlierern des Kurseinbruchs seit Montag gehört. Auslöser war die extrem schlechte Nachrichtenlage für italienische Banken; unter anderem die Schwierigkeit, angesichts des deutschen Widerstands in eine europäische Einlagensicherung zu kommen. Dazu kommen die Prüfungen von notleidenden Krediten durch die EZB.

Als Auslöser der Erholungsrally macht ein Händler nun das Short-Selling-Verbot für Banco Popolare durch die italienische Börsenaufsicht Consob aus. Es gilt zunächst nur für den gesamten Handelstag am Donnerstag. "Die italienischen Banken sind gerne als gesamter Basket verkauft worden", sagt ein Händler: "Wenn man dann eine davon nicht mehr shorten kann, macht man gleich das ganze Paket zu." Auch hat EZB-Präsident Draghi erklärt, dass es keine Sonderprüfung italienischer Banken gebe. Italienische Banken hätten generell nicht mehr notleidende Kredite in ihren Büchern als andere Institute. Banco Popolare steigen 6,2 Prozent und Unicredit 6,4 Prozent.

Nicht immer müssen Gewinnwarnungen auch zu hohen Kursverlusten führen. Einer der Hauptgewinner in Europa und Spitzenperformer im FTSE-100-Index ist die britische Verlagsgruppe Pearson mit 16 Prozent Plus. Das Unternehmen hat nach einer Gewinnwarnung im Oktober die Prognose nun erneut gesenkt. Nach zuvor 70 bis 75 Pence wird beim Gewinn je Aktie jetzt nur noch mit 69 bis 70 Pence für 2015 gerechnet. Als Kurstreiber machen Händler hier allerdings den jetzt gleichzeitig angekündigten Kostensenkungsplan aus. Pearson will rund 4.000 Stellen streichen und damit bis zu 350 Millionen Pfund in den kommenden Jahren einsparen.

Europas Fluggesellschaften haben sich zu einem neuen Lobbyverband Airlines for Europe (A4E) zusammengeschlossen. Zu diesem gehören die klassischen Airlines Lufthansa, Air France-KLM und der Mutterkonzern von British Airways und Iberia, die International Consolidated Airlines Group, sowie die Billig-Anbieter Easyjet und Ryanair. Der Zusammenschluss soll bei Verhandlungen mit EU-Institutionen, internationalen Organisationen und nationalen Regierungen die Interessen der Mitglieder vertreten. Lufthansa steigen 3,8 Prozent und IAG 0,6 Prozent.

INDEX                Stand      +-% 
EuroStoxx50       2.934,20   +1,79% 
Stoxx50           2.784,95   +1,68% 
DAX               9.542,31   +1,60% 
FTSE              5.754,75   +1,43% 
CAC               4.193,32   +1,66% 
EUREX                Stand  +-Ticks 
Bund-Future         161,69   +79 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Do, 8.35 Uhr  Mi, 18.23 Uhr 
EUR/USD   1,0814  -0,94%        1,0917         1,0924 
EUR/JPY   126,74  -0,38%        127,22         127,09 
EUR/CHF   1,0951   0,13%        1,0936         1,0947 
GBP/EUR   1,3056   0,66%        1,2970         1,2983 
USD/JPY   117,19   0,56%        116,53         116,33 
GBP/USD   1,4121  -0,28%        1,4161         1,4180 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt

(END) Dow Jones Newswires

January 21, 2016 10:22 ET (15:22 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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