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MÄRKTE EUROPA/Aussicht auf weitere EZB-Lockerungen treiben

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein taubenhafter Auftritt von EZB-Präsident Mario Draghi hat am Donnerstag für kräftige Kursgewinne an Europas Börsen gesorgt. Auf der Pressekonferenz kündigte Draghi an, dass im März die Geldpolitik erneut überprüft und möglicherweise angepasst werde. Seit Jahresbeginn hätten sich die Abwärtsrisiken verstärkt, während sich die Inflationsdynamik schwächer als erwartet entwickelt habe. "Die Aussagen werden als eine Art Vorankündigung für weitere Lockerungsmaßmahmen im März interpretiert", sagte ein Händler.

Der Euro-Stoxx-50 stieg 2,1 Prozent auf 2.944 Punkte. Der DAX gewann 1,9 Prozent auf 9.574 Punkte - im Tageshoch stand der Index aber fast 100 Punkte höher bei 9.656. Einige Marktteilnehmer zweifeln daran, dass sich der stützende Einfluss der Draghi-Aussagen als nachhaltig erweisen wird. Abgesehen von Andeutungen hinsichtlich weiterer geldpolitischer Maßnahmen im März habe es von der aktuellen EZB-Sitzung wenig Neues gegeben, sagte Joshua Mahony, Analyst bei IG. Nach Einschätzung eines Händlers überwiegt an den Börsen unverändert das Motto "sell the rallys", also die Bereitschaft bei steigenden Kursen zu verkaufen.

Am Devisenmarkt gab es eine stärkere Reaktion. Der Euro wertete gegen den Dollar bis Börsenschluss auf etwa 1,0835 Dollar ab. Vor der Pressekonferenz ging die Einheitswährung bei knapp 1,09 Dollar um. Im Tagestief stand der Euro allerdings bei klar unter 1,08 Dollar. Die Aussicht auf zusätzliche Anleihekäufe durch die EZB führte zu steigender Nachfrage am deutschen Anleihemarkt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen, die sich umgekehrt zum Anleihekurs entwickeln, fiel zeitweise auf den niedrigsten Stand seit Mai 2015.

Für die Aktie der Deutschen Bank ging es gegen den Trend 3,4 Prozent nach unten. Deutschlands größtes Bankhaus hat im vierten Quartal Abschreibungen von 1,2 Milliarden Euro bekanntgegeben. Die Ergebnisse der Deutschen Bank bestätigen die Analysten von Goldman Sachs in ihrer Meinung, dass das neue Management vor großen Herausforderungen steht. "Das Thema Rechtsstreitigkeiten ist mit dieser Abschreibung nicht beendet." Diese dürften sich vielmehr noch über Jahre hinziehen. Auch operativ habe die Deutsche Bank schwach abgeschnitten. Das spiegele sich im bereinigten Vorsteuerverlust im vierten Quartal von 600 Millionen Euro wider.

Kräftig nach oben ging es mit einigen italienischen Banken, nachdem es in den vergangenen Tagen zu einem wahren Ausverkauf gekommen war. Allen voran stiegen Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) um 43 Prozent und holten damit den Einbruch vom Vortag mehr als wieder auf. Sie hatten zu den Hauptverlierern des Kurseinbruchs seit Montag gehört. Auslöser war die extrem schlechte Nachrichtenlage für italienische Banken; unter anderem die Schwierigkeit, angesichts des deutschen Widerstands in eine europäische Einlagensicherung zu kommen. Dazu kommen die Prüfungen von notleidenden Krediten durch die EZB.

Als Auslöser der Erholungsrally machte ein Händler nun das Short-Selling-Verbot für Banco Popolare durch die italienische Börsenaufsicht Consob aus. Es galt zunächst nur für den gesamten Handelstag am Donnerstag. "Die italienischen Banken sind gerne als gesamter Basket verkauft worden", sagte ein Händler: "Wenn man dann eine davon nicht mehr shorten kann, macht man gleich das ganze Paket zu." Auch erklärte EZB-Präsident Draghi, dass es keine Sonderprüfung italienischer Banken gebe. Italienische Banken hätten generell nicht mehr notleidende Kredite in ihren Büchern als andere Institute. Banco Popolare stiegen 10,3 Prozent und Unicredit 7,9 Prozent. Der Bankensektor im EuroStoxx-50 legte 2,2 Prozent zu.

Nicht immer müssen Gewinnwarnungen auch zu hohen Kursverlusten führen. Einer der Hauptgewinner in Europa und Spitzenperformer im FTSE-100-Index war die britische Verlagsgruppe Pearson mit 17,4 Prozent Plus. Das Unternehmen hat nach einer Gewinnwarnung im Oktober die Prognose nun erneut gesenkt. Nach zuvor 70 bis 75 Pence wird beim Gewinn je Aktie jetzt nur noch mit 69 bis 70 Pence für 2015 gerechnet. Als Kurstreiber machten Händler hier allerdings den jetzt gleichzeitig angekündigten Kostensenkungsplan aus. Pearson will rund 4.000 Stellen streichen und damit bis zu 350 Millionen Pfund in den kommenden Jahren einsparen.

Europas Fluggesellschaften haben sich zu einem neuen Lobbyverband Airlines for Europe (A4E) zusammengeschlossen. Zu diesem gehören die klassischen Airlines Lufthansa, Air France-KLM und der Mutterkonzern von British Airways und Iberia, die International Consolidated Airlines Group, sowie die Billig-Anbieter Easyjet und Ryanair. Der Zusammenschluss soll bei Verhandlungen mit EU-Institutionen, internationalen Organisationen und nationalen Regierungen die Interessen der Mitglieder vertreten. Lufthansa stiegen 4,4 Prozent und IAG 1,4 Prozent.

Index                      Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                             stand       absolut         in %          seit 
                                                               Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              2.943,92       +61,33         +2,1%        -9,9% 
Stoxx-50                   2.789,27       +50,36         +1,8%       -10,0% 
Stoxx-600                    328,51        +6,22         +1,9%       -10,2% 
XETRA-DAX                  9.574,16      +182,52         +1,9%       -10,9% 
FTSE-100 London            5.773,79      +100,21         +1,8%        -7,5% 
CAC-40 Paris               4.206,40       +81,45         +2,0%        -9,3% 
AEX Amsterdam                406,49       +10,77         +2,7%        -8,0% 
ATHEX-20 Athen               142,91        -1,10         -0,8%       -22,1% 
BEL-20 Bruessel            3.355,89       +70,74         +2,2%        -9,3% 
BUX Budapest              22.908,99      +155,78         +0,7%        -4,2% 
OMXH-25 Helsinki           3.079,44       +54,88         +1,8%        -8,3% 
ISE NAT. 30 Istanbul      83.911,77     -1240,62         -1,5%        -6,1% 
OMXC-20 Kopenhagen           927,56       +26,50         +2,9%        -8,5% 
PSI 20 Lissabon            4.559,11      +123,89         +2,7%       -11,9% 
IBEX-35 Madrid             8.444,20      +162,80         +2,0%       -11,5% 
FTSE-MIB Mailand          18.723,22      +755,31         +4,2%       -12,6% 
RTS Moskau                   632,12        +3,71         +0,6%       -16,5% 
OBX Oslo                     467,80       +10,88         +2,4%       -13,2% 
PX-GLOB  Prag              1.123,36        +6,53         +0,6%        -9,5% 
OMXS-30 Stockholm          1.312,60       +21,65         +1,7%        -9,3% 
WIG-20 Warschau            1.683,81        +9,24         +0,6%        -9,4% 
ATX Wien                   2.081,76       +38,36         +1,9%       -13,1% 
SMI Zuerich                8.035,06       +68,72         +0,9%        -8,9% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Do, 8.35 Uhr  Mi, 18.23 Uhr 
EUR/USD   1,0832  -0,77%        1,0917         1,0924 
EUR/JPY   127,48   0,21%        127,22         127,09 
EUR/CHF   1,0957   0,19%        1,0936         1,0947 
GBP/EUR   1,3112   1,09%        1,2970         1,2983 
USD/JPY   117,69   1,00%        116,53         116,33 
GBP/USD   1,4201   0,28%        1,4161         1,4180 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 21, 2016 12:19 ET (17:19 GMT)

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