Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
STEUERVERMEIDER - Für Unternehmen soll es in Europa schwieriger werden, am Fiskus vorbei Gewinne zu machen. Die EU-Kommission will der legalen Steuervermeidung ein Ende setzen und legt dazu kommende Woche zwei Richtlinienentwürfe vor. Geplant sind sechs Regeln gegen "aggressive Steuerplanung", ist aus Kreisen der Kommission zu erfahren. Konkret soll es künftig grundsätzlich keine Steuerbefreiung mehr für im Ausland erzielte Erträge geben. Auch soll verhindert werden, dass Unternehmen mit Zinszahlungen an Töchter in Niedrigsteuerländern ihren Gewinn drücken. (Handelsblatt S. 11)
ANTIBIOTIKA - Immer häufiger entwickeln Erreger Abwehrmechanismen gegen gängige Wirkstoffe. Multiresistente Keime werden zur Gefahr. Jetzt schlagen mehr als 80 Pharmaunternehmen und Verbände Alarm und fordern eine konzertierte Aktion von Industrie und Regierungen gegen die Bedrohung. (Handelsblatt S. 20)
FLÜCHTLINGE - Der Chef des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sieht in den Staatsausgaben zur Bewältigung der Flüchtlingskrise einen Konjunkturschub: "Wenn der Staat in diesem Jahr über 20 Milliarden Euro bereitstellt, die er sonst nicht ausgegeben hätte, wirkt das stabilisierend", sagte er. Dies sei ein zusätzlicher Nachfrageimpuls, der sich in Höhe von bis zu einem halben Prozentpunkt im Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts niederschlage. (Stuttgarter Zeitung)
FLÜCHTLINGE - Der britische Historiker Niall Ferguson hält Angela Merkels Flüchtlingspolitik für grundverkehrt. "Für mich sieht die Öffnung der Grenzen aus wie ein tragischer Fehler", sagte Ferguson auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Er habe noch immer keine Erklärung dafür, warum Merkel ein derart hohes politisches Risiko eingegangen sei. Es sei offensichtlich, dass sie die Gefahren ihrer Politik unterschätzt habe. (Handelsblatt S. 10 und 13)
TÜRKEI - Cem Özdemir befürchtet einen Bürgerkrieg in der Türkei. Von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangt der Grünen-Vorsitzende mehr Druck auf Präsident Recep Tayyip Erdogan, zur Rechtsstaatlichkeit zurückzukehren. Er warnt die Kanzlerin vor Erpressungsversuchen der Türkei in der Flüchtlingskrise. Einen EU-Beitritt sieht er vorerst nicht, sage er in einem Interview.(Welt S. 6)
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January 22, 2016 00:38 ET (05:38 GMT)
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