Von Chao Deng
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Angeführt von Tokio zeigen sich die Börsen in Ostasien zum Wochenausklang nach den vorangegangenen Verlusten auf breiter Front erholt. Der japanische Nikkei-Index liegt im späten Handel 5,2 Prozent im Plus bei 16.862 Punkten. In Hongkong geht es 2,3 Prozent nach oben, in Seoul um 1,9 Prozent und in Sydney hat die Börse bereits geschlossen mit einem Anstieg von 1,1 Prozent.
Lediglich Schanghai tut sich schwer und hinkt etwas hinterher mit einem Plus von 0,8 Prozent. Dort wirke die jüngste Verunsicherung noch nach, heißt es. Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Li Yuanchao hatte am Donnerstag signalisiert dass Peking weiter am Aktienmarkt intervenieren werde.
Hauptauslöser der Kaufstimmung an den Börsen sei die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungen in Europa durch die EZB, heißt es. Genährt wurden sie am Donnerstag von EZB-Präsident Draghi. Er stellte eine weitere Lockerung in Aussicht indem er sagte, der Rat werde die Geldpolitik im März prüfen und gegebenenfalls anpassen. Draghi sagte außerdem, die Zinsen im Euroraum würden für längere Zeit auf dem jetzigen oder auf einem niedrigeren Niveau bleiben. Daraufhin hatten sich zunächst zaghafte Erholungsgewinne an den europäischen Börsen ausgeweitet. Zudem hielten sich Spekulationen, dass auch die japanische Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern dürfte, um das angestrebte Inflationsziel zu erreichen, berichten Markteilnehmer in Hongkong.
Daneben sorgen wie schon in Europa und den USA deutlich erholte Ölpreise dafür, dass die Anleger ihre Risikoscheu ablegen. WTI- und Brent-Öl kosten wieder knapp über 30 Dollar je Barrel und damit rund 7 Prozent mehr als in den Tagestiefs am Donnerstag.
Für Beruhigung sorgt zudem die Entwicklung auf dem Devisenmarkt, von wo zuletzt starke Störfeuer gekommen waren in Gestalt deutlich abwertender chinesischer Währungen. Sie hatten Sorgen vor Kapitalflucht und einer weiteren konjunkturellen Schwäche in China und Hongkong ausgelöst. Der Hongkong-Dollar erholt sich weiter. Der US-Dollar kostet nur noch 7,8002 Hongkong-Dollar nach knapp 7,82 im späten Vortagesgeschäft und 7,83 am Mittwoch. Gleichzeitig zeigt sich der frei handelbare Yuan nach einer ganzen Reihe von Liquiditätsspritzen der chinesischen Notenbank in dieser Woche stabil bei rund 6,6050 je Dollar.
Dass sich die Lage etwas entspannt hat, spiegelt auch der Yen wider, der in Krisenzeiten als Fluchthafen immer wieder gesucht ist. Er verbilligt sich am Freitag auf gut 118 je Dollar, verglichen mit Wochenhochs am Mittwoch von knapp über 116.
Favoriten an den Aktienmärkten der Region sind Aktien aus dem Energiesektor. In Sydney hellte zudem das Ölunternehmen Santos die Stimmung auf, mit der Aussage, dass man trotz der niedrigen Ölpreise keine finanziellen Probleme habe und die Dividende gesichert sei. Ähnlich hatte sich zuvor bereit Origin Energy geäußert. Santos schossen um 11 Prozent nach oben, Origin Energy um 4 Prozent.
Eine Kursexplosion erlebten Treasury Wine Estates mit einem Plus von 17 Prozent. Der Weinhändler hatte seinen Ausblick angehoben, zudem wurde die Aktie von Morgan Stanley zum Kauf empfohlen.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.916,00 +1,07% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.856,59 +5,24% 07:00 Kospi (Seoul) 1.875,93 +1,92% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.903,74 +0,81% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 18.968,08 +2,30% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.568,43 +1,41% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.616,32 +0,96% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 8.44 Uhr EUR/USD 1,0830 -0,4% 1,0871 1,0899 EUR/JPY 127,87 -0,1% 128,05 127,27 USD/JPY 118,06 +0,2% 117,78 116,78 USD/KRW 1200,35 -0,3% 1203,76 1213,70 USD/CNY 6,5795 -0,0% 6,5800 6,5788 USD/CNH 6,6053 +0,0% 6,6033 6,6082 USD/HKD 7,7974 -0,3% 7,8173 7,8134 AUD/USD 0,7021 +0,3% 0,7002 0,6894 ===
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January 22, 2016 00:53 ET (05:53 GMT)
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