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MARKT-AUSBLICK/Notenbanken und Realwirtschaft befeuern DAX & Co

Von Michael Denzin

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter aufwärts dürfte es in der kommenden Woche bei DAX & Co gehen. Marktteilnehmer hoffen, dass die Sorgen um China auf dem aktuellen Preisniveau der Blue-Chip-Indizes in den Hintergrund treten. Der Finanzmarkt dürfte sich langsam wieder dessen bewusst werden, dass sein Kursverfall nur wenig mit der Realwirtschaft zu tun hat. Mit Kursen um 9.400 Punkte hatte der DAX zudem seine September-Tiefs wieder erreicht und damit auch ein attraktiveres Preisniveau, auf dem sich der Einstieg wieder lohnt.

Mentale Unterstützung gibt es zudem von den Notenbanken. Während bei der EZB wieder Fantasien auf eine geldpolitische Lockerung aufgekommen sind, nehmen bei der US-Notenbank die Zweifel zu, ob sie ihren Zinserhöhungspfad überhaupt wie geplant durchziehen kann.

Neue Lockerungsfantasie bei der EZB 
 

EZB-Chef Mario Draghi habe bei der ersten Sitzung des EZB-Rats in diesem Jahr kaum einen Zweifel daran gelassen, dass bei der kommenden Sitzung am 10. März wieder "Show-Time" sein könnte, meinen die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba): "Draghi nutzte die jüngste Pressekonferenz und schürte die Erwartungen auf eine grenzenlos expansive Geldpolitik, solange das EZB-Inflationsziel von rund 2 Prozent nicht erreicht sei."

Angesichts des jüngsten Ölpreisverfalls und der damit einhergehenden niedrigen Inflation habe er keine Gelassenheit erkennen lassen. Ganz im Gegenteil habe er vor sich aus dieser Situation ergebenden Gefahren durch Zweitrundeneffekte gewarnt, ohne dabei das Wort "Deflation" in den Mund zu nehmen. Auf der Sitzung im März wird Draghi die neuen EZB-Projektionen für ihre Inflationserwartungen und erstmals Prognosen für das Jahr 2018 vorstellen. Sie dürften spürbar nach unten genommen werden und damit die EZB weiter von ihrem Inflationsziel wegführen. Der Mark hat damit genügend Stoff für neue Fantasien auf weitere Lockerungsmaßnahmen.

Neue Zinsaufschiebungsfantasie in den USA 
 

Ganz anders sieht es in den USA aus. Dort dürfte sich die US-Notenbank mittlerweile sogar die Frage stellen, ob die erste Zinserhöhung im Dezember ein Fehler war, heißt es von der Commerzbank. Zumindest von den "Tauben" dürfte dies aufgeworfen werden. Schließlich sei die Stimmung an den Finanzmärkten eingebrochen und die US-Industrie leide immer mehr unter dem Absturz des Ölpreises und der Dollarstärke. Die auf die US-Wirtschaft wirkenden Bremskräfte dürften die US-Notenbank daher zu einer vorsichtigen Gangart bewegen.

Denn seit der Zinserhöhung der Fed am 16. Dezember haben nicht nur die US-Konjunkturdaten eher enttäuscht. Auch die US-Aktien haben rund 10 Prozent verloren, der Ölpreis steht rund 27 Prozent tiefer und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist um 30 Basispunkte gefallen, so die Commerzbank-Analysten. Auf der Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch dürften die Risikofaktoren für die US-Wirtschaft daher auch Eingang in das Sitzungs-Kommunique finden.

Die nächste US-Zinserhöhung wäre frühestens auf der Sitzung am 15./16. März zu erwarten. Nach dem volatilen Jahresstart glaubt der Markt aber schon nicht mehr an diesen Termin: Ein weiterer Zinsschritt werde in den Fed-Funds-Futures erst für September eingepreist - und auch das nur mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 50 Prozent. Anders als im vergangenen Jahr dürften die Märkte eine aufgeschobene Zinserhöhung nicht mehr als Zeichen von Konjunktursorgen interpretieren. Eine Pause im Zinserhöhungszyklus halten die Commerzbank-Analysten daher für möglich.

Realwirtschaft wundert sich über Sorgen des Finanzmarkts 
 

Per Saldo bekommen die Aktienmärkte damit wieder alles, was sie lieben: Die Fantasie auf lockeres Geld aller Orten - und das bei einem gleichzeitig ordentlichen Wirtschaftswachstum. Zudem wird den Märkten langsam klar, dass es Unsinn war, aus den globalen Kursverlusten auf eine bevorstehende Rezession zu schließen. Vielmehr handelte es sich bei dem Ausverkauf an den Finanzmärkten größtenteils um ein Zurückfahren zu hoher Aktienbewertungen. Dies ist aber ein hauseigenes Problem der Finanzmärkte ohne Ausstrahlung auf die Realwirtschaft.

Dazu passend gibt es zahlreiche Indikationen aus der Industrie. So die Aussagen von SAP-Chef McDermott, dass die Lage viel besser als die Stimmung sei. Auch von diversen Kapitalmarktkonferenzen mit hunderten von europäischen Firmen als Teilnehmer ist gleiches zu vernehmen. "Die absolute Mehrheit der Industrie-CEOs ist sehr entspannt in das neue Jahr gegangen und hat von guten Auftragseingängen berichtet", merkt ein Beteiligter an.

Damit lohnt es sich, in der nun beginnenden Berichtssaison genauer hinzuhören - vor allem bei den Ausblicken der Unternehmen. Mit Siemens, Philips, Novartis, Santander und in den USA Apple, DuPont, Boeing und Caterpillar legt bereits ein interessanter und konjunktursensibler Querschnitt durch alle Branchen seine Daten vor. Auch der ifo-Index am Montag und das US-BIP zum vierten Quartal am Freitag dürften wegweisend für die Stimmung der Marktteilnehmer werden. Sollten Unternehmensausblicke und Wirtschaftsdaten die Furcht vor einem Konjunktureinbruch mindern, dürften der Fortsetzung der Aktienerholung keine Steine in den Weg gelegt werden.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 22, 2016 07:43 ET (12:43 GMT)

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