FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Nachdem der Euro in der Tendenz seit Montag durchgehend gestiegen war, erklärten Händler die aktuellen Verluste mit einer Gegenbewegung zum Wochenschluss. Trotz einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur in den USA war der Dollar bei Anlegern gefragt und der Euro geriet im Gegenzug immer stärker unter Verkaufsdruck. In den Monaten Oktober bis Dezember hatte die größte Volkswirtschaft der Welt deutlich an Dynamik verloren.
Zu den Belastungsfaktoren für den Euro zählten auch schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus dem Euroraum. Im Dezember war die Geldmenge im gemeinsamen Währungsraum nicht so stark wie erwartet gewachsen, was unter Experten Fragen über die Wirksamkeit der extrem lockeren Geldpolitik der EZB aufwarf.
Noch stärkere Verluste als der Euro erlitt der japanische Yen, der zum Dollar mehr als 2 Prozent nachgab und auf den tiefsten Stand in diesem Jahr fiel. Auslöser war eine erneute Lockerung der bereits sehr expansiven Geldpolitik durch die Bank of Japan (BoJ). Zur Überraschung von Fachleuten führte die Notenbank, ähnlich wie vor ihr die EZB im Euroraum, einen negativen Leitzins ein. Experten sahen die Zinssenkung eher skeptisch: "Ob der heutige Schritt - mit dem die BoJ gewissermaßen mit EZB und der Schweizerischen Nationalbank gleichzieht - tatsächlich zum Ziel führt, muss sich auch im Land der aufgehenden Sonne erst noch zeigen", kommentierte Analyst Frederik Kunze von der NordLB.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,76410 (0,76228) britische Pfund
ISIN EU0009652759
AXC0177 2016-01-29/16:55