Baden-Baden (ots) -
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Als sich der polnische Priester Krzysztof Charamsa vor wenigen Monaten öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, erschütterte er damit die Kirchenwelt. Im "Nachtcafé" des SWR spricht der ehemalige ranghohe Vatikanmitarbeiter erstmals im deutschen Fernsehen ausführlich über seine Beweggründe und klagt die Katholische Kirche für ihre Homophobie und Doppelmoral an. "Nachtcafé: Das Kreuz mit dem Sex" mit Moderator Michael Steinbrecher, heute (29. Januar 2016), 22 Uhr im SWR Fernsehen.
Charamsa: "Arbeiten wir eigentlich für Gott oder nur gegen die Homosexualität?" "Für die Kirche ist Homosexualität eine Sünde, eine Krankheit", berichtet Charamsa. Er spricht von einer wahren "Schwulen-Paranoia" im Vatikan, insbesondere der Glaubenskongregation, deren Mitglied er zwölf Jahre lang war. "Ich habe mich manchmal gefragt: Arbeiten wir eigentlich für Gott oder nur gegen die Homosexualität?" Einen Grund für die Homophobie in der Kirche sieht er darin, dass viele ehemalige Kollegen im Vatikan ebenfalls heimlich schwul lebten.
Charamsa: "Die katholische Kirche braucht ein riesengroßes Coming-Out!", Charamsa stellte im Oktober, einen Tag vor der Familiensynode in Rom, medienwirksam seinen Lebenspartner vor. Für ihn ein Befreiungsschlag und ein Signal zugleich: "Nicht nur die homose-xuellen, alle Priester, die ein Liebesleben führen, sollten sich dazu bekennen. Die katholische Kirche braucht ein riesengroßes Coming-Out!", fordert Charamsa im Gespräch mit Moderator Michael Steinbrecher.
Weihbischof Jaschke: "Wir müssen rauskommen aus der Heuchelei" Der Diskussion um Homophobie und Zölibat stellt sich im "Nachtcafé" der Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz. Er bestätigt: "Natürlich gibt es Homosexuelle unter Priestern. Wahrscheinlich unter Bischöfen, unter Päpsten - unter Männern generell. Aber wir sind keine homosexuelle Bande, die in Frauenkleidern herumläuft!" "Wir müssen rauskommen aus der Heuchelei", räumt der Kirchenvertreter ein. Für ihn sei Homo-sexualität keine Krankheit. Er akzeptiere Menschen mit homosexueller Neigung, "die sind auch Kinder Gottes", so Jaschke. "Ob die nun Priester werden sollen, darüber kann man streiten", sagt der Hamburger Weihbischof, der eine schwule Färbung im Klerus befürchtet.
Weitere Gäste:
Neben Charamsa und Jaschke diskutieren heute Abend (29.1.2016) im "Nachtcafé": Andreas Englisch, Journalist und Vatikan-Experte, Prof. Dr. Rotraud Perner, Psychotherapeutin und Sexu-alforscherin und Stefan Hartmann, ehemaliger katholischer Pfarrer, der eine uneheliche Tochter zeugte. Er wird begleitet von seiner Lebensgefährtin Sandra Dorn - wegen seiner Liebe zu ihr ist Hartmann inzwischen suspendiert. Welche dramatischen Konsequenzen der Zölibat für die heimlichen Kinder hat, berichtet Marco Palmiro Stoop, der im Alter von neun Jahren erfuhr, dass sein leiblicher Vater ein katholischer Priester ist.
"Nachtcafé: Das Kreuz mit dem Sex", mit Michael Steinbrecher, 29.1.2016, 22 Uhr SWR Fernse-hen
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Georg Bruder (0711 929 13701).
Zitate frei bei Nennung der Quelle "Nachtcafé", SWR Fernsehen
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Pressekontakt: Bruno Geiler, Tel. 07221 929 23273, bruno.geiler@SWR.de
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Als sich der polnische Priester Krzysztof Charamsa vor wenigen Monaten öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, erschütterte er damit die Kirchenwelt. Im "Nachtcafé" des SWR spricht der ehemalige ranghohe Vatikanmitarbeiter erstmals im deutschen Fernsehen ausführlich über seine Beweggründe und klagt die Katholische Kirche für ihre Homophobie und Doppelmoral an. "Nachtcafé: Das Kreuz mit dem Sex" mit Moderator Michael Steinbrecher, heute (29. Januar 2016), 22 Uhr im SWR Fernsehen.
Charamsa: "Arbeiten wir eigentlich für Gott oder nur gegen die Homosexualität?" "Für die Kirche ist Homosexualität eine Sünde, eine Krankheit", berichtet Charamsa. Er spricht von einer wahren "Schwulen-Paranoia" im Vatikan, insbesondere der Glaubenskongregation, deren Mitglied er zwölf Jahre lang war. "Ich habe mich manchmal gefragt: Arbeiten wir eigentlich für Gott oder nur gegen die Homosexualität?" Einen Grund für die Homophobie in der Kirche sieht er darin, dass viele ehemalige Kollegen im Vatikan ebenfalls heimlich schwul lebten.
Charamsa: "Die katholische Kirche braucht ein riesengroßes Coming-Out!", Charamsa stellte im Oktober, einen Tag vor der Familiensynode in Rom, medienwirksam seinen Lebenspartner vor. Für ihn ein Befreiungsschlag und ein Signal zugleich: "Nicht nur die homose-xuellen, alle Priester, die ein Liebesleben führen, sollten sich dazu bekennen. Die katholische Kirche braucht ein riesengroßes Coming-Out!", fordert Charamsa im Gespräch mit Moderator Michael Steinbrecher.
Weihbischof Jaschke: "Wir müssen rauskommen aus der Heuchelei" Der Diskussion um Homophobie und Zölibat stellt sich im "Nachtcafé" der Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz. Er bestätigt: "Natürlich gibt es Homosexuelle unter Priestern. Wahrscheinlich unter Bischöfen, unter Päpsten - unter Männern generell. Aber wir sind keine homosexuelle Bande, die in Frauenkleidern herumläuft!" "Wir müssen rauskommen aus der Heuchelei", räumt der Kirchenvertreter ein. Für ihn sei Homo-sexualität keine Krankheit. Er akzeptiere Menschen mit homosexueller Neigung, "die sind auch Kinder Gottes", so Jaschke. "Ob die nun Priester werden sollen, darüber kann man streiten", sagt der Hamburger Weihbischof, der eine schwule Färbung im Klerus befürchtet.
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Neben Charamsa und Jaschke diskutieren heute Abend (29.1.2016) im "Nachtcafé": Andreas Englisch, Journalist und Vatikan-Experte, Prof. Dr. Rotraud Perner, Psychotherapeutin und Sexu-alforscherin und Stefan Hartmann, ehemaliger katholischer Pfarrer, der eine uneheliche Tochter zeugte. Er wird begleitet von seiner Lebensgefährtin Sandra Dorn - wegen seiner Liebe zu ihr ist Hartmann inzwischen suspendiert. Welche dramatischen Konsequenzen der Zölibat für die heimlichen Kinder hat, berichtet Marco Palmiro Stoop, der im Alter von neun Jahren erfuhr, dass sein leiblicher Vater ein katholischer Priester ist.
"Nachtcafé: Das Kreuz mit dem Sex", mit Michael Steinbrecher, 29.1.2016, 22 Uhr SWR Fernse-hen
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