Anfang Januar 2016 hat sich der PayPal-Gründer und Star-Investor Peter Thiel an der FinLab-Beteiligung Deposit Solutions beteiligt. Vor diesem Hintergrund sprach der GBC-Analyst Felix Gode mit dem Vorstand der FinLab AG Kai Panitzki über das Geschäftsmodell und die Potenziale der Beteiligung.
GBC: Vor wenigen Tagen konnten Sie den Einstieg von PayPal-Gründer und StarInvestor Peter Thiel bei Ihrer Beteiligung Deposit Solutions verkünden. Ist das als Ritterschlag für das noch junge Unternehmen zu sehen?
Kai Panitzki: Absolut. Peter Thiel investiert nur in Unternehmen von denen er überzeugt ist, dass Sie das Potenzial haben die jeweilige Branche von Grund auf zu verändern. Und er kann auf beachtliche Erfolge mit dieser Investitionsstrategie zurückblicken. Wir sind ebenfalls ganz klar der Meinung, dass die Plattform von Deposit Solutions das Einlagengeschäft der Bankenwelt massiv verändern kann. Deposit Solutions hat ein Open Architecture geschaffen, die für andere Bankprodukte wie Fonds oder Immobilienkredite schon lange ganz selbstverständlich ist - nämlich dass man aus einem einzigem Konto bzw. Depot heraus in die Produkte verschiedenster Anbieter investieren kann Nur für Tages- und Festgeldangebote gab es diese Möglichkeit bislang nicht und diese Nische wird nun erschlossen und besetzt.
GBC: Mit welcher Größenordnung ist Peter Thiel bei Deposit Solutions eingestiegen und wer ist außer ihm an dem Unternehmen beteiligt?
Kai Panitzki: Bei der Deposit Solutions wurde eine Finanzierungsrunde über 6,5 Mio. € durchgeführt, um dem Unternehmen weiteren Spielraum für den Roll-out des Geschäfts und die europaweite Expansion zu geben. Peter Thiel hat sich im Zuge der Transaktion mit 1 Mio. € beteiligt. Bei Deposit Solutions sind darüber hinaus zahlreiche namhafte Business Angels und Investoren beteiligt. Zum Beispiel ist auch die Otto-Gruppe über den Frühphasenfinanzierer Eventures beteiligt. Lead-Investor ist die FinLab AG mit 12,75 % am Unternehmen.
GBC: Kernprodukt von Deposit Solutions ist ja die Einlagenplattform COMONEA. Worum handelt es sich dabei genau? Welchen Vorteil bietet das für Banken?
Kai Panitzki: COMONEA ist eine Plattform, die es Banken ermöglicht Spareinlagen zu gewinnen, ohne dafür eine eigene Retail-Infrastruktur zu betreiben - auch grenzüberschreitend in ganz Europa. Die Zinsangebote der Einlagen-suchenden Banken werden über ein Netzwerk von lokalen Banken und Anlageberatern direkt an deutsche Sparer vertrieben. Damit können die Retailkunden auf Zinsangebote verschiedener Banken zugreifen, ohne bei diesen zusätzliche Konten eröffnen zu müssen. Dieses Ein-KontenModell ermöglicht den Kunden also einen einfachen Zugang zu den attraktivsten Zinsangeboten in ganz Europa, ganz einfach über das eigene Hausbankkonto. Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist dies ein nicht zu vernachlässigender Vorteil für Kunden, die nach Tages- und Festgeldmöglichkeiten suchen.
GBC AG: Und welchen Vorteil bietet das Produkt für die Banken selber?
Kai Panitzki: Banken die nach Einlagen suchen, haben den Vorteil, dass sie an diese gelangen können, ohne eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen. So kann beispielsweise eine spanische Bank ohne Filialen in Deutschland und ohne Marketingaufwand hierzulande Einlagengelder gewinnen. Das ist für die Banken kostenoptimiert und einfach. Die Hausbank des Kunden behält dennoch ihre Beziehung zum Kunden aufrecht und ist nach wie vor dessen Ansprechpartner. ...
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