MAILAND (dpa-AFX) - Milliardenschwere Sonderkosten und die wirtschaftlichen Turbulenzen in Brasilien haben der Telecom Italia die Jahresbilanz vermasselt. Der Konzerngewinn schmolz unterm Strich auf rund 150 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Mailand auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 1,35 Milliarden Euro. Alleine für den Konzernumbau verbuchten die Italiener zum Schluss des abgelaufenen Jahres knapp 1,1 Milliarden Euro.
Auch beim Umsatz verfehlte der italienische Branchenprimus die Erwartungen von Experten, weil im Heimatland eine Besserung der Geschäfte auf sich warten ließ. Konzernweit schrumpften die Erlöse um 8,6 Prozent auf 19,72 Milliarden Euro - auch ohne Wechselkurseinflüsse sowie Zu- und Verkäufe gerechnet hätte das Minus 4,6 Prozent betragen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sackte unter anderem wegen der Sonderbelastungen um ein Fünftel auf 7 Milliarden Euro ab.
Nach und nach bessert sich zwar auch das Geschäft in der Heimat -die Umsatzrückgänge wurden im Jahresverlauf kleiner. Im Mobilfunk zogen die Serviceerlöse im vierten Quartal wieder leicht an. Im Festnetz und bei Breitbandangeboten bleibt das Umfeld aber schwierig. Und im wichtigen Markt Brasilien schlägt nicht nur der schwache Real auf die Konzernbilanz durch - die Konjunkturkrise belastet auch spürbar die Kauflaune der Verbraucher.
Konzernchef Marco Patuano will mit höheren Breitband-Investitionen in Italien und womöglich Kostensenkungen in Brasilien gegensteuern. Das Ebitda in Italien soll sich in diesem Jahr stabilisieren und danach wieder wachsen. In Brasilien betreiben die Italiener den zweitgrößten Mobilfunker Tim Brasil - hier sollen nach Medienberichten rund 1000 Jobs gestrichen werden./men/nmu/das
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