Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, in der Regel hält sich die Deutsche Bundesbank dezent im Hintergrund. Doch seit die Stimmen aus der Großen Koalition, die eine schrittweise Abschaffung des Bargelds fordern, immer lauter werden, steht sie auf den Barrikaden. "Banknoten sind das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Es wäre fatal, wenn die Bürger den Eindruck bekämen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen wird", sagt Jens Weidmann der "Bild". Bargeldverbot als finanzielle Repression in der Finanzmarktkrise Die Argumente für die Abschaffung des Bargelds sind fadenscheinig. Ohne Bargeld gäbe es keine Schwarzarbeit mehr und kriminelle Geldströme könnten ausgetrocknet werden. Außerdem sei Bargeld unpraktisch und ein Anachronismus im Zeitalter der Digitalisierung. So heißt es. Tatsächlich geht es bei dieser Initiative, die im Moment in vielen Industrieländern auf der Tagesordnung steht, um etwas ganz anderes. Die Finanzmarktkrise, die 2008 mit voller Wucht ausgebrochen ist, wurde in den letzten Jahren durch beispiellose Interventionen der Notenbanken auf der ganzen Welt nicht behoben, sondern lediglich unter einen gigantischen Teppich aus frisch gedrucktem Geld gefegt. Das Geld strömte in angeschlagene Bankbilanzen und in Staatshaushalte, um von dort in den Wirtschaftskreislauf fließend mehr schlecht als recht Wachstum zu generieren. Doch die Kraft des neues Geldes lässt nach. Obwohl die Leitzinsen bereits in vielen...Den vollständigen Artikel lesen ...