Von Eric Morath und Harriet Torry
WASHINGTON (Dow Jones)--Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich im Dezember wie auch im gesamten Jahr 2015 ausgeweitet und damit deutlich gemacht, dass sich die global verlangsamte Konjunkturentwicklung als Gegenwind für die US-Wirtschaft erweist. Im Dezember erhöhte sich das Handelsbilanzdefizit nach vorläufigen Berechnungen um 2,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf saisonbereinigt 43,36 Milliarden Dollar.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 43,50 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, betrug das Defizit im Vormonat 42,23 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 42,37 Milliarden Dollar genannt worden war.
Im Gesamtjahr expandierte das Handelsdefizit sogar um 4,6 Prozent. Deutlich rückläufig waren die Exporte mit einem Minus von 4,8 Prozent, während sich die Importe um 3,1 Prozent verringerten.
Die Ausfuhren sanken im Dezember um 0,3 Prozent auf 181,50 Milliarden Dollar, was das niedrigste Volumen seit Februar 2011 war. Die Importe nahmen um 0,3 Prozent auf 224,85 Milliarden Dollar zu.
Die Ölimporte zogen im Dezember zwar leicht ein. Im Gesamtjahr fielen sie jedoch um 120,5 Milliarden Dollar und damit stärker als die gesamten Wareneinfuhren.
Im Handel mit China reduzierte sich das US-Defizit 2015 um 6,6 Prozent, während es sich mit der Europäischen Union um 7,9 Prozent und mit Mexiko um 8,4 Prozent erhöhte. Das Defizit mit Kanada, dem größten Handelspartner der USA und ein wichtiger Öllieferant, schrumpfte um 58 Prozent.
An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.
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February 05, 2016 08:50 ET (13:50 GMT)
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