TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Zur Wochenmitte ist an den ostasiatischen Börsen keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während die chinesischen Börsen klar im Plus liegen, geht es in Tokio mit dem Nikkei-225-Index um 0,8 Prozent auf 16.970 Punkte nach unten. Das ist weniger den überraschend schwachen japanischen Konjunkturdaten zu verdanken, sondern vielmehr der Chefin der US-Notenbank.
Fed-Chefin Janet Yellen hatte sich am Dienstag besorgt über die Weltwirtschaft gezeigt und Erwartungen an eine baldige US-Zinserhöhung gedämpft. Mit ihren "taubenhaften" Äußerungen hatte sie zwar den US-Aktienmarkt gestärkt, den Dollar aber auf breiter Front geschwächt. Im Gegenzug waren andere Währungen wie Euro und Yen kräftig gestiegen. Der Euro kostet am Mittwochmorgen fast 1,13 Dollar und damit gut einen Cent mehr als am Dienstagvormittag. Für einen Dollar werden nur noch rund 112,50 Yen gezahlt, über einen Yen weniger als am Vortag. Der festere Yen drückt die Kurse exportorientierter japanischer Unternehmen. Dass die japanische Industrieproduktion im Februar unerwartet deutlich eingebrochen ist, tritt über den Yellen-Aussagen in den Hintergrund.
In China werden die Äußerungen der US-Notenbankchefin dagegen positiv aufgenommen. Der Shanghai-Composite-Index gewinnt 1,4 Prozent und der Hang-Seng-Index ebenfalls 1,4 Prozent. Daneben stützen Spekulationen auf fortgesetzte staatliche Interventionen am Aktienmarkt die Kurse. Eine Investmenttochter des staatlichen chinesischen Amts für Devisenverwaltung tauchte erstmals auf der Liste der zehn größten Anteilseigner der Bank of Communications auf. Deren Kurs steigt in Schanghai um 1,8 Prozent. Ansonsten sind Aktien von Wertpapierhandelshäusern gefragt.
Die rohstofflastige Börse in Sydney kann anfängliche Gewinne nicht halten und fällt um 0,2 Prozent. Australische Anleger sorgen sich vorrangig um die Schwäche der Ölpreise, dagegen können die Washingtoner Tauben nichts ausrichten. Unter Druck stehen in Sydney vor allem Aktien des Energiesektors wie Santos und Woodside Petroleum, die 1,5 Prozent und 3,4 Prozent verlieren. Bankenaktien leiden abermals unter der Angst vor massiven Kreditausfällen, wenngleich die Verluste geringer sind als am Dienstag. Die Abgaben bei National Australia Bank, ANZ und Commonwealth Bank of Australia reichen von 0,2 bis 0,7 Prozent.
Der Ölpreis erholt sich unterdessen dank des schwächeren Dollar leicht von dem Rücksetzer, den er am Dienstag verzeichnet hatte. Das Barrel Brent kostet 39,39 Dollar und somit 0,6 Prozent mehr als am Vorabend. Schwindende Hoffnungen auf eine Fördermengenbegrenzung der Ölländer hatten die Preise gedrückt. Gold, das am Dienstag von der Aussicht auf länger niedrige US-Zinsen profitiert hatte, kommt leicht zurück. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 1.236 Dollar.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % Handelsende (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.996,40 -0,16% -5,66% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.970,14 -0,78% -10,84% 08:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.961,83 +1,44% -16,31% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.655,20 +1,42% -5,75% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.858,11 +1,38% -0,85% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.718,78 +0,22% +1,55% 11:00 BSE (Mumbai) 0,00 0% -4,66% 12:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.45 Uhr YTD in % EUR/USD 1,1298 +0,1% 1,1290 1,1180 +4,0% EUR/JPY 127,07 -0,2% 127,32 127,09 -0,4% USD/JPY 112,46 -0,3% 112,74 113,68 -4,2% USD/KRW 1154,50 -0,3% 1158,45 1164,60 -1,8% USD/CNY 6,4851 -0,3% 6,5066 6,5110 -0,1% USD/CNH 6,4928 +0,0% 6,4903 6,5168 -1,2% USD/HKD 7,7547 -0,0% 7,7562 7,7572 +0,1% AUD/USD 0,7618 -0,2% 0,7634 0,7531 +4,6% ===
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March 30, 2016 00:53 ET (04:53 GMT)
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