FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anlegerstimmung gegenüber portugiesischen Staatsanleihen trübt sich zunehmend ein. Am Montag stieg der Risikoaufschlag zehnjähriger Schuldtitel des Landes gegenüber deutschen Bundesanleihen auf den höchsten Stand seit Anfang 2014. In der Spitze betrug er 311 Basispunkte oder 3,11 Prozentpunkte. Auch die Prämien für Ausfallversicherungen (CDS) auf portugiesische Anleihen stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang 2014.
Während deutsche Bundesanleihen angesichts der gegenwärtigen Börsenschwäche als sichere Anlage gesucht sind, stehen portugiesische Bonds schon seit längerem unter Druck. Die Kurse von deutschen Schuldtiteln steigen deswegen, während die Kurse portugiesischer Titel fallen. Im Gegenzug entwickeln sich die Renditen in unterschiedliche Richtungen: Die Renditen in Deutschland fallen, in Portugal steigen sie.
Ein wesentlicher Grund für die Skepsis der Anleger dürfte die Politik der neuen Linksregierung Portugals sein. Diese sieht vor, einen Teil der Wirtschaftsreformen der konservativen Vorgängerregierung rückgängig zu machen, Ausgabenkürzungen zurückzunehmen und einige Staatsausgaben zu erhöhen. Am Freitag hatte die EU-Kommission davor gewarnt, dass die Regierung mit ihrem aktuellen Haushaltsentwurf gegen den Stabilitätspakt zu verstoßen drohe. Sie forderte Gegenmaßnahmen./bgf/jkr
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