Heute brodelt das Wasser im Oslofjord - der norwegische Browser-Spezialist Opera veröffentlicht eine Übernahmeofferte und steigt über 40% und sein einstiger "Inkubator" Telenor verliert nach Vorlage der Quartalszahlen knapp acht Prozent.
Anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen meldet Opera heute, dass der Golden Brick Silk Road (Shenzhen) Equity Investment Fund 71 NOK pro ausstehender Opera Aktie bietet und eine vollständige Übernahme aller Aktien anstrebt. Der Kurs von Opera ging daraufhin durch die Decke und legte in der Spitze rund 40 Prozent zu. Wie es aussieht, wird damit wohl eine der interessantesten Aktien-Stories vom norwegischen Kurszettel verschwinden.
Die einstige Keimzelle von Opera, der norwegische Mobilfunkkonzern Telenor, legte heute ebenfalls zahlen vor. Die wurden vom Markt aber nicht so wohlwollend aufgenommen. Nach Präsentation der Quartalszahlen stürzten die Aktien von Telenor um knapp acht Prozent auf ihre mehrjährige Aufwärtstrendlinie bei 121 NOK, wo der Kurs auch erst mal etwas Unterstützung fand.
Umsatz und EBITDA, also Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, stiegen 2015 um je fünf Prozent, was zwar schön, aber nicht umwerfend ist. Der Ausblick, insbesondere Richtung Emerging Markets, wo Telenor ein prominenter Spieler ist, bleibt verhalten. Das war aber in den letzten Jahren auch immer so. Man ist Vorsichtig am Skagerrak. Immerhin dürften künftig die Quängeleien in Sachen VimpelCom entfallen, da man sich von der Beteiligung trennt. Was der russische Partner Alfa Group hier teilweise abgezogen hat, gibt genug Stoff für einen zünftigen Börsen-Thriller. Beruhigend hingegen wirkt die Ankündigung einer Dividende von 7,50 NOK, was auf den heutigen Kursniveau von ca. 122 NOK einer Dividendenrendite von über sechs Prozent entspricht.
In Sachen Dividende kann man sich auch mal das nordisch Investmenthaus ABG Sundal Collier ansehen. In guten wie in schlechten Zeiten, also auch wenn der Gewinn es mal nicht unbedingt her gab, wurde hier immer eine Dividende von mindestens 0,50 NOK ausgeschüttet, sonst auch gerne mal mehr! Das ist zwar kein Gesetz für die Zukunft, aber ein Anhaltspunkt für eine stolze Dividendenrendite von mindestens 8,3 Prozent. Die reine Performance der Aktie ist eher zweitrangig. So legte die ABG-Aktie seit 2004 ohne Berücksichtigung der Dividende bisher nur rund 120 Prozent zu, während sie sich unter Berücksichtigung der Dividende nahezu verzehnfachte. Da es sich bei ABG, wie bei Opera, eher um einen Nebenwert handelt, sollte man entsprechend limitieren und möglichst die nordische Heimatbörse nutzen. Die Quartalszahlen will ABG übrigens am Dienstag, den 16. Februar veröffentlichen.
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