FRANKFURT (dpa-AFX) - Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen
waren am Mittwoch weniger gefragt. Am Markt wurde die deutlich
bessere Stimmung an den europäischen Börsen als Grund genannt. Der
für den Rentenmarkt richtungweisende Euro-Bund-Future
Deutlich besser war die Stimmung an den Finanzmärkten Griechenlands, Portugals, Italiens und Spaniens. Die dortigen Aktienmärkte verzeichneten teils deutliche Gewinne, besonders in Italien. An den Anleihemärkten gingen die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der Länder mit Ausnahme Griechenlands spürbar zurück, nachdem sie in den vergangenen Tagen vor allem in Portugal deutlich gestiegen waren.
Konjunkturdaten aus Europa fielen jedoch trübe aus. Sowohl in den Euroländern Frankreich und Italien als auch in Großbritannien gab die Industrieproduktion im Dezember nach. Bankvolkswirte erklärten dies zwar auch mit dem milden Winterwetter, das zu einer verminderten Energieerzeugung geführt habe. Allerdings verzeichneten auch andere Industriebereiche Rückgänge. Die Wachstumserwartungen für das Schlussquartal 2015 wurden durch die Zahlen belastet.
Am Nachmittag rückt die US-Geldpolitik in den Mittelpunkt. Fed-Chefin Janet Yellen wird ihren halbjährlichen Auftritt vor einem Kongressausschuss absolvieren. Es wird mit Spannung erwartet, ob Yellen eine Fortsetzung der Ende 2015 eingeleiteten Zinswende signalisiert. Wegen der schlechten Stimmung an den internationalen Börsen und konjunktureller Bremsspuren auch in den USA scheinen die Chancen schlecht zu stehen: An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr bei weniger als einem Drittel gesehen./bgf/jsl
ISIN DE0009652644
AXC0105 2016-02-10/13:10