Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BARGELD - Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) will den 500-Euro-Schein abschaffen. Das oberste Beschlussorgan hat mit großer Mehrheit eine entsprechende Absichtserklärung getroffen, heißt es aus Notenbankkreisen. Jetzt geht es nur noch um die technische Umsetzung. (Handelsblatt S. 28/FAZ S. 15)
GRIECHENLAND - Der griechische Premier Alexis Tsipras will einen Deal mit Angela Merkel machen, heißt es. Die Kanzlerin, aus Tsipras' Sicht noch immer die tonangebende Politikerin der Euro-Zone, soll bei den notwendigen Reformen beide Augen zudrücken. Im Gegenzug hilft der Grieche ihr mit den Flüchtlingen. (Welt S. 9)
ATOMAUSSTIEG - Die deutschen Atomkraftwerksbetreiber haben zu wenig Geld für die Entsorgung von Atommüll und den Rückbau von Atomkraftwerken zurückgelegt. Die Lücke beträgt beinahe 8 Milliarden Euro. Das geht aus einem internen Arbeitspapier der EU-Kommission hervor. (FAZ S. 17/Süddeutsche S. 1)
EZB - Die massiven Kursverluste der vergangenen Wochen haben in den Vorstandsetagen europäischer Banken Krisenstimmung ausgelöst. Viele Banker fühlen sich an den Höhepunkt der Finanzkrise erinnert, als die Märkte nach und nach kollabierten. In ihrer Not rufen einige Geldhäuser nach Hilfe durch die Europäische Zentralbank (EZB). (Handelsblatt S. 1)
FINANZKRISE - Der frühere Währungshüter Jürgen Stark kritisiert in einem Interview das Verhalten der Notenbanken. Trotz aller Beteuerungen, das weltweite Finanzsystem widerstandsfähiger zu machen und die Banken nachhaltig zu sanieren, seien Regierungen und Finanzmärkte nach der jahrelangen Lockerungspolitik der Währungshüter heute abhängiger denn je vom Geld der Notenbanken. Weder die zum Teil überbordende Verschuldung noch die anhaltenden Wachstumsprobleme von Staaten seien dadurch gelöst worden. Stattdessen, warnt der Experte, seien die Zentralbanken längst zu Gefangenen ihrer eigenen Politik geworden. (Welt S. 13)
GELDMARKT - Jahrelang haben die Zentralbanken die Märkte mit billigem Geld geflutet und so geholfen, wirtschaftspolitische Defizite zu verdecken. Mohamed El-Erian, Chief Economic Advisor des Versicherungskonzerns Allianz, glaubt allerdings, dass ein Weiter-so nicht mehr möglich ist. Investoren sollten sich derweil an die dramatisch gestiegene Volatilität gewöhnen, sagte er in einem Interview. (Börsen-Zeitung S. 17)
FINANZTRANSAKTIONSSTEUER - Die ursprünglich von elf EU-Staaten geplante Finanztransaktionssteuer steht vor dem Aus. Zwar arbeitet eine eingesetzte Arbeitsgruppe auf Beamtenebene weiter. Doch die Einigungschancen werden in der Bundesregierung, die sich für das Projekt starkmacht, als nur noch gering eingestuft. Man würde gern zu einem positiven Ergebnis kommen, heißt es in Regierungskreisen, "aber es glauben immer weniger daran". (Handelsblatt S. 1)
ONLINESHOPPING - Zahlreiche Onlinehändler gestalten ihre Preise je nach Einkaufsverhalten und Bonität der Kunden individuell. Das ist zwar legal, allerdings vollkommen intransparent. Jetzt will Bundesjustizminister Maas einschreiten. Auch Verbraucherschützer schlagen Alarm. (Handelsblatt S. 9)
TTIP - Die Europäische Richtervereinigung attackiert den Vorschlag der EU-Kommission, ein Investitionsgericht im Rahmen des Transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP einzuführen. "Die Europäische Union braucht kein spezielles Investitionsgericht", sagte der Vorsitzende der Europäischen Richtervereinigung (EAJ), Christophe Régnard, dem Handelsblatt. "Alle Mitgliedstaaten haben gut funktionierende Justizsysteme, die Klagen von Investoren unabhängig und fair, im Einklang mit nationalem und europäischem Recht, behandeln werden." (Handelsblatt S. 12)
LOBBYISTEN - Lobbyisten von Unternehmen soll der ständige Zugang zum Bundestag über Hausausweise künftig verwehrt werden. Darauf haben sich führende Vertreter der Fraktionen geeinigt. Noch im vergangenen Jahr waren mehr als 1.000 Lobbyisten mit einem Hausausweis ausgestattet worden. (Süddeutsche S. 15)
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February 16, 2016 00:40 ET (05:40 GMT)
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