TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit guten US-Vorgaben geht es am Donnerstag auch an den ostasiatischen Aktienmärkten deutlich nach oben. Zweifel an der Stabilität des weltweiten Finanzsystems haben sich etwas gelegt. Gleichzeitig setzt sich an den Börsen immer mehr die Überzeugung durch, dass die USA von den Verwerfungen an den ausländischen Märkten mehr oder weniger verschont bleiben werden. Überdies lindert die fortgesetzte Erholung der Ölpreise die Konjunkturskepsis unter den Anlegern.
Während der Nikkei-225 in Tokio um 2,7 Prozent auf 16.265 Punkte steigt und der S&P/ASX-200 in Sydney um 2,3 Prozent vorrückte, nimmt sich das Plus von 0,4 Prozent in Schanghai vergleichsweise bescheiden aus.
Die chinesischen Inflationsdaten für Januar sind "nur" im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Die Verbraucherpreise sind erwartungsgemäß etwas stärker gestiegen als im Dezember, was darauf zurückzuführen war, dass die Lebensmittelpreise vor den Feiertagen zum chinesischen Neujahrsfest gestiegen sind. Bei den seit fast vier Jahren deflationären Erzeugerpreisen hat sich der Rückgang im vergangenen Monat verlangsamt.
Auch in Japan müssen Konjunkturdaten verarbeitet werden. Das japanische Handelsbilanzdefizit war im Januar geringer als erwartet, doch brachen die Exporte noch stärker ein, als Volkswirte prognostiziert hatten. Besonders die Ausfuhren nach China und in andere asiatische Länder gingen drastisch zurück. Die Daten belasten den Aktienmarkt aber nicht, sondern schüren vielmehr Hoffnungen, dass die japanische Notenbank der heimischen Wirtschaft mit neuen Unterstützungsmaßnahmen unter die Arme greift.
Hoffnungen auf iranisches Einlenken treiben Ölpreis
Am Ölmarkt setzen die Akteure darauf, dass sich die Ölförderländer nun doch wenigstens auf ein Einfrieren der Fördermenge einigen können. Nachdem Teheran, das nach der Aufhebung der Sanktionen seine Fördermenge rasch wieder auf das alte Niveau bringen möchte, noch am Dienstag eine Begrenzung abgelehnt hatte, zitierte die Homepage des iranischen Ölministeriums den zuständigen Minister Bijan Zanganeh am Mittwoch mit den Worten, sein Land werde jede Aktion unterstützen, die der Erholung der Ölpreise diene. Zuvor hatten sich Saudi-Arabien und Russland bereit erklärt, die Förderung auf dem Januarniveau einzufrieren. Der Preis für ein Barrel der europäischen Referenzsorte Brent steigt am Donnerstag im asiatisch dominierten Handel um 1,7 Prozent auf 35,07 Dollar.
In der ganzen Region sind daraufhin abermals Aktien der Energie- und Rohstoffbranche sowie verwandter Sektoren gesucht. Nippon Steel verbessern sich um 5,6 Prozent und Inpex um 7,4 Prozent. In Sydney ging es für Woodside Petrolum um 4,6 Prozent und für Santos um 7,6 Prozent nach oben.
Übernahmefantasie beflügelt Sharp
In Tokio rücken Sharp um 6,4 Prozent vor. Nach Angaben des Chairman von Foxconn soll die Entscheidung über eine Übernahme durch das taiwanische Unternehmen in zwei Wochen bekanntgegeben werden. Sharp prüft derzeit Angebote von Foxconn und der japanischen Innovation Network. Nach Angaben informierter Personen hat Foxconn ihr Angebot im vergangenen Monat erhöht; es soll mehr als doppelt so hoch sein wie das von Innovation Network. Foxconn-Chairman Terry Gou sagte dazu, dass "99 Prozent" der Medienberichte zu dem Bieterwettkampf "Spekulationen oder Gerüchte" seien, die "absichtlich" in die Welt gesetzt würden und stark von der tatsächlichen Situation abwichen. Gou kündigte überdies für dieses Jahr zusätzliche Investitionen in Japan an und zeigte sich zuversichtlich, dass Foxconn 2016 Umsatz und Gewinn trotz der schwierigen Lage auf dem Markt steigern wird. Die Foxconn-Aktie legt in Taiwan um 0,8 Prozent zu.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % S&P/ASX 200 (Sydney) 4.992,00 +2,25% -5,74% Nikkei-225 (Tokio) 16.196,80 +2,28% -14,55% Kospi (Seoul) 1.908,84 +1,32% -3,94% Schanghai-Composite (Schanghai) 2.879,14 +0,41% -18,65% Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.350,87 +2,25% -11,70% Straits-Times (Singapur) 2.663,05 +1,88% -7,62% KLCI (Malaysia) 1.678,34 +0,84% -0,84% ===
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February 18, 2016 01:12 ET (06:12 GMT)
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