TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen bestimmen zum Wochenausklang das Bild an den ostasiatischen Börsen. Die Vorgaben der Wall Street sind leicht negativ. In den USA hatten die Aktienkurse ihren dreitägigen Höhenflug beendet, nachdem die Erholung der Ölpreise an Schwung verloren hatte. Überdies hatte die OECD am Donnerstag, als viele asiatische Börsen schon geschlossen waren, ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft deutlich gesenkt, ihre Vorhersage für China aber bestätigt.
Während sich die Verluste an den chinesischen Börsen mit je 0,3 Prozent in Schanghai und Hongkong in Grenzen halten, geht es in Tokio kräftig nach unten. Der Nikkei-225-Index fällt um 1,3 Prozent auf 15.989 Punkte. Grund für die überdurchschnittlich hohen Verluste ist die Aufwertung der japanischen Währung zum US-Dollar, die besonders Kurse exportabhängiger japanischer Unternehmen belastet.
Für einen Dollar werden nur noch rund 113 Yen gezahlt. Am Donnerstag waren es in der Spitze 114,42 Yen. Die Stärke des Yen sei in Wahrheit eine Schwäche des Greenback, sagen Beobachter. Nach dem "taubenhaften" Fed-Protokoll vom Mittwoch und den zuletzt wenig überzeugenden US-Konjunkturdaten rechnet am Markt niemand mehr mit einer baldigen neuerlichen Zinserhöhung der US-Notenbank. Auch der Euro macht vor diesem Hintergrund zum Dollar Boden gut, nachdem er am Donnerstag zeitweise unter 1,11 Dollar rutschte. Am Freitagmorgen notiert die Gemeinschaftswährung bei rund 1,1120 Dollar.
Ölpreiserholung kommt ins Stocken
Die Erholung der Ölpreise, die in den vergangenen Tagen von Hoffnungen auf eine Begrenzung der Fördermenge getragen worden war, erleidet einen Rückschlag. Laut einer Agenturmeldung ist Saudi-Arabien nicht bereit, die Förderung zu senken. Überdies sitzen die USA immer noch auf einer Rekordmenge an Öl, wie aus den wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten hervorging, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Die europäische Referenzsorte Brent verbilligt sich am Freitagmorgen um 1 Prozent auf 33,97 Dollar.
Der Goldpreis, der am Vorabend von der Aussicht auf eine weiterhin lockere US-Geldpolitik profitiert hatte, kommt etwas zurück. Die Feinunze kostet 1.227 Dollar. Das sind etwa zehn Dollar weniger als zum US-Settlement am Donnerstag.
Gartner-Daten belasten Apple-Zulieferer
Die Apple-Aktie hatte am Donnerstag 1,9 Prozent eingebüßt, nachdem der Branchendienst Gartner gemeldet hatte, die iPhone-Verkaufszahlen seien erstmals gesunken. Darunter leiden am Freitag auch die asiatischen Zulieferer des US-Konzerns. Japan Display verbilligen sich um rund 5 Prozent. In Taiwan geben Foxconn um 1,7 Prozent und Hon Hai um 1,3 Prozent nach.
Der Rücksetzer des Ölpreises drückt auch die Aktien des Energiesektors ins Minus. CNOOC verlieren in Hongkong 0,9 Prozent, JX Holding in Tokio 3,1 Prozent und Woodside Petroleum in Sydney 2,3 Prozent.
Anleger nutzen überdies die jüngste Erholung der Bankenaktien zu Gewinnmitnahmen. Die Kurse der japanischen Geldhäuser Mitsubishi UFJ und Sumitomo Mitsui Financial Group fallen um je 3 Prozent. Die australische ANZ verbilligte sich um 1,5 Prozent. HSBC geben in Hongkong um 1,8 Prozent nach.
Zu den größten Kursverlierern in Hongkong gehören die Aktien von Kasinobetreibern, nachdem der Gewinn von MGM China um ein Drittel eingebrochen ist. MGM China brechen um gut 7 Prozent ein, China Sands verlieren 2,9 Prozent und Galaxy 2,1 Prozent.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % S&P/ASX 200 (Sydney) 4.952,80 -0,79% -6,48% Nikkei-225 (Tokio) 15.988,90 -1,28% -16,00% Kospi (Seoul) 1.914,16 +0,28% -2,68% Schanghai-Composite (Schanghai) 2.855,00 -0,28% -19,33% Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.294,00 -0,36% -11,96% Straits-Times (Singapur) 2.652,03 -0,21% -8,00% KLCI (Malaysia) 1.677,47 -0,15% -0,89% DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 9.30 Uhr EUR/USD 1,1122 +0,1% 1,1109 1,1135 EUR/JPY 125,74 -0,1% 125,87 126,70 USD/JPY 113,07 -0,2% 113,32 113,78 USD/KRW 1233,05 +0,3% 1229,09 1230,14 USD/CNY 6,5201 +0,0% 6,5188 6,5181 USD/CNH 6,5245 +0,0% 6,5223 6,5230 USD/HKD 7,7787 -0,0% 7,7794 7,7803 AUD/USD 0,7115 -0,5% 0,7153 0,7138 ===
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February 19, 2016 00:58 ET (05:58 GMT)
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