Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKEN - Der Grundsatz, dass kein europäischer Steuerzahler mehr für Banken haften soll, wackelt. Die EU-Kommission soll auf Wunsch Frankreichs, Italiens, Spaniens und Portugals die Anforderungen an die Banken zum Haftungskapital deutlich aufweichen. An diesem Dienstag werden sich dazu Vertreter der EU-Kommission mit den Fachleuten aus den Fraktionen des Europaparlaments treffen. (FAZ S. 19)
EZB - Der frühere EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing kritisiert die Kommunikation der Europäischen Zentralbank (EZB). Er fordert mehr Geduld in Hinblick auf das Inflationsziel von derzeit 2 Prozent. "Wie lange die Notenbanken benötigen, um die Inflation zu steuern, ist noch ungewisser geworden", warnt er in einem Interview. (Handelsblatt S. 32)
ATOMKRAFT - Die von der Bundesregierung eingesetzte Atomkommission will die Kosten der Zwischen- und Endlagerung atomaren Abfalls eindeutig an den Bund übertragen. Dafür sollen die Betreiberkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und ENBW voraussichtlich rund 18 Milliarden Euro einmalig in ein staatliches Sondervermögen, etwa einen öffentlich-rechtlichen Fonds, einzahlen. Diese Lösung zeichnet sich in dem vorläufigen Endbericht der Atomkommission ab, heißt es. (Welt S. 5/Handelsblatt S. 1/FAZ S. 17)
KINDERGELD - Deutschland könnte vom EU-Pakt mit Großbritannien deutlich profitieren und künftig einen dreistelligen Millionenbetrag an Kindergeld-Zahlungen pro Jahr einsparen. Daten der Bundesagentur für Arbeit zufolge haben deutsche Familienkassen 2015 mehr als 200 Millionen Euro an Arbeitnehmer aus anderen EU-Mitgliedstaaten, deren Kinder im EU-Ausland leben, überwiesen. (Süddeutsche S. 1)
FLÜCHTLINGSKONTEN - Wegen der großen Zahl der Flüchtlinge sollen Geldinstitute verpflichtet werden, jedem ein Konto einzurichten. Während die Sparkassen vorpreschen, melden private Banken Bedenken wegen Geldwäsche an. (Handelsblatt S. 26)
SOZIALVERSICHERUNG - Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet nach den Sparern nun auch die Beitragszahler in der Sozialversicherung. Ähnlich wie Großunternehmen muss auch der Gesundheitsfonds Strafzinsen an Banken für hohe Summen an Beiträgen zahlen, die tageweise auf Konten geparkt werden, bevor sie an die Kassen überwiesen werden. Voriges Jahr seien dafür erstmals Strafzinsen in Höhe von 1,8 Millionen Euro angefallen. (FAZ S. 17)
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February 23, 2016 00:32 ET (05:32 GMT)
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