FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachgebende Rohölpreise sowie Verluste an
den wichtigsten asiatischen Börsen haben dem deutschen Aktienmarkt
am Dienstag ein klares Minus eingebrockt. Schwache Stimmungssignale
aus der deutschen Wirtschaft wirkten sich hingegen nur noch wenig
auf die Kurse aus. Der Dax
Der MDax
EXPERTE: IFO-INDEX MACHT WEG FREI FÜR WEITERE EZB-LOCKERUNG
"In den letzten Tagen zeigten die Märkte zwar erste Stabilisierungstendenzen. Der übergeordnete Trend zeigt jedoch noch nach unten", stellte Investmentanalystin Antje Laschewski von der LBBW fest. Für eine nachhaltige Erholung bräuchte der Markt mehr positive Impulse. Diese Rolle könnten neue Makrodaten übernehmen und damit für nachlassende Konjunkturängste unter den Marktteilnehmern sorgen, so Laschewski.
Die Bekanntgabe des Ifo-Index gab dem Markt keine stärkeren Impulse: Die Stimmung in deutschen Unternehmen ist im Februar auf den tiefsten Stand seit Dezember 2014 gefallen. Bankvolkswirte hatten mit einer weniger deutlichen Eintrübung gerechnet.
"Der deutliche Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas muss in Anbetracht der negativen Nachrichtenflut in den vergangenen Wochen nicht verwundern", kommentierte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Vor allem die jüngsten Börsenturbulenzen und die Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft habe der Stimmung in den Unternehmen zugesetzt. Kapitalmarktstratege Robert Halver von der Baader Bank sagte: "Der Virus der weltweiten Konjunkturschwäche hat uns erreicht. DAX und MDAX halten sich dennoch stabil, weil jetzt klar ist, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung die Geldschleusen noch weiter öffnen wird."
ÖLPREIS LEIDET UNTER WOHL ANHALTENDEM ÜBERANGEBOT
Die Ölpreise sind nach starken Vortagesgewinnen wieder gesunken. Während am Montag Hoffnungen auf eine künftige Begrenzung der Ölschwemme den Preisen deutlich Auftrieb gegeben hatten, sorgten Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA) am Dienstagmorgen wieder für Verkaufsdruck. Die IEA rechnet auch im kommenden Jahr mit einem Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt. Die Rohölentwicklung wird als Konjunkturindikator von Aktienhändlern derzeit besonders stark beachtet.
Unter den Einzelwerten waren die Papiere der Versorger Eon
COVESTRO ÜBERRASCHT MIT ZUVERSICHTLICHEM AUSBLICK
Ströer
Die Aktien der Bayer-Tochter Covestro <1COV.ETR> gewannen als MDax-Spitzenreiter 3,36 Prozent. Bereits am Vortag hatten die Titel um mehr als 5 Prozent zugelegt. Ein Händler lobte das von Covestro erwartete Mengenwachstum im laufenden Jahr. Die meisten Analysten hatten wegen der Turbulenzen in den Schwellenländern mit einem Rückgang gerechnet. Der Kunststoffhersteller erwartet für 2016 einen Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Den Aktionären winkt eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie. Auch hier hatten Experten weniger erwartet.
AIXTRON-VERLUST GERINGER ALS BEFÜRCHTET
Die Aixtron-Papiere
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0119 2016-02-23/12:14