Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Der japanische Elektronik-Konzern Sharp lässt sich offenbar von dem taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn, auch bekannt als Hon Hai, retten. Mit der Situation vertraute Personen sagten, das Board von Sharp habe der Rettungsofferte von Foxconn für 700 Milliarden Yen (umgerechnet 5,66 Milliarden Euro) zugestimmt. Sharp hatte Anfang Februar erklärt, sein Unternehmen favorisiere die Foxconn-Offerte gegenüber dem Angebot der Innovation Network Corp. of Japan (INCJ), einem Fonds, der bereits an einer Reihe anderer japanischer Technologieunternehmen beteiligt ist. Der Wettstreit der Interessenten war auch ein Test für die Offenheit Japans für ausländische Investoren. Premierminister Shizo Abe hatte versucht, mehr Investitionen aus dem Ausland ins Land zu holen, um die schon lange stagnierende Wirtschaft zu beleben. Sharp ist in weniger als vier Jahren zwei Mal von seinen Kreditgebern gerettet worden und hat hohe Schulden.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Januar PROGNOSE: +3,3% gg Vm zuvor: revidiert -5,0% gg Vm; vorläufig -5,1% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 270.000 zuvor: 262.000
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.931,00 +0,04% Nikkei-225 16.140,34 +1,41% Hang-Seng-Index 18.976,65 -1,12% Shanghai-Composite 2.807,66 -4,14% S&P/ASX 200 4.881,20 +0,13%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Am Mittwoch noch so etwas wie der Fels in der Brandung in Ostasien, geht es am Donnerstag am chinesischen Aktienmarkt steil bergab. Einen konkreten Auslöser für den Absturz finden Händler nicht. Teilnehmer sprechen von andauernden Sorgen um das Wachstum in China im Vorfeld des am Freitag beginnenden G20-Gipfels in Schanghai. Überhaupt sorge das Treffen für Unruhe, weil dort möglicherweise Beschlüsse gefasst werden könnten, die die Märkte stärker bewegen, sagt Mitsushige Akino, Chef-Fondsmanager bei Ichiyoshi Investment Management. "Viele chinesische Privatanleger haben sich von dem Desaster am Aktienmarkt zu Beginn des Jahres noch nicht wirklich erholt und gleichzeitig tendieren institutionelle Akteure dazu, schon bei kleineren Erholungen Gewinne mitzunehmen", umschreibt Analyst Zhang Xin von Guotai Junan Securities die Gemengelage. An den anderen Börsen der Region steigen die Kurse dagegen und schließen sich den guten Vorgaben der Wall Street an. Dort war es im Tagesverlauf zu einer Tendenzwende ins Plus gekommen, ausgelöst vor allem von sich deutlich erholenden Ölpreisen. Der Nikkei-Index wird zudem angetrieben von Spekulationen über Ausgabenprogramme der Regierung und weitere geldpolitische Lockerungen für den Fall, dass der Nikkei-Index unter 16.000 Punkten fallen sollte. Bei den Einzelwerten verlieren Sharp gegen den Trend über 7 Prozent, nachdem sich das mit Schwierigkeiten kämpfende Technologieunternehmen offenbar für den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn als Retter entschieden hat. Am Markt werden Zweifel an der Umsetzung der Rettungsstrategie als Grund für die negative Kursreaktion genannt.
US-NACHBÖRSE
Die HP-Aktie hat am Mittwoch zunächst positiv auf den ersten Quartalsausweis reagiert, dann aber doch noch ins Minus gedreht (s.u.) Auf nasdaq.com gaben HP bis 19.59 Uhr Ortszeit um 1,5 Prozent nach. Kräftig nach oben ging es mit der Salesforce-Aktie. Sie stieg um 8,9 Prozent, angetrieben vor allem von einer knapp über der bisherigen Prognosespanne liegenden Umsatzerwartung für das Geschäftsjahr des Software- und Cloudspezialisten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.484,99 0,32 53,21 S&P-500 1.929,80 0,44 8,53 Nasdaq-Comp. 4.542,61 0,87 39,02 Nasdaq-100 4.200,66 0,92 38,12 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,04 Mrd 0,94 Mrd Gewinner 2.007 1.028 Verlierer 1.112 2.107 Unverändert 83 76
Etwas fester - Die Wall Street ist in den Mittwoch mit Verlusten gestartet und hat ihn mit Gewinnen beendet. Im Mittelpunkt des Geschehens stand der Ölpreis, der im Tagesverlauf eine beeindruckende Erholung hinlegte. Aktien, die seit einiger Zeit meist dem Ölpreis folgen, drehten mit Verzögerung ebenfalls ins Plus. Zunächst hatten negative Vorgaben aus Asien und Europa gedrückt. Die chinesischen Behörden hatten den Yuan erneut niedriger gefixt, was mit Argwohn an den Börsen verfolgt wird und Konjunktursorgen schürt. First Solar schossen um 12,4 Prozent nach oben. Der Solarmodulhersteller hatte besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen gemeldet. Avis sorgte mit einem unter den Analystenschätzungen liegenden Ausblick für Enttäuschung. Die Papiere brachen um über 26 Prozent ein. HP gewannen 4,9 Prozent im unmittelbaren Vorfeld der Bekanntgabe der Geschäftszahlen das aus der Aufspaltung von Hewlett-Packard hervorgegangene Konzerns.
TREASURYS
Die Rendite zehnjähriger US-Titel kam mit den fallenden Aktienkursen zunächst unter Druck, lag aber zuletzt dank der Erholung an der Wall Street unverändert bei 1,74 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 9.04 Uhr EUR/USD 1,1035 +0,2% 1,1016 1,0994 EUR/JPY 123,98 +0,4% 123,43 123,24 USD/JPY 112,35 +0,3% 112,05 112,11 USD/KRW 1239,66 +0,6% 1232,55 1233,70 USD/CNY 6,5339 +0,0% 6,5317 6,5324 USD/CNH 6,5389 +0,0% 6,5365 6,5365 USD/HKD 7,7688 -0,0% 7,7693 7,7693 AUD/USD 0,7176 -0,2% 0,7189 0,7184
Der Yen, der als sicherer Währungshafen gilt, legte zum Euro auf den höchsten Stand seit drei Jahren zu, gab aber im späten US-Geschäft die Gewinne wieder ab, als sich der US-Aktienmarkt zusehends erholte. Mit Blick auf einen möglichen "Brexit" gingen die Investoren in Deckung. Das britische Pfund fiel zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit fast sieben Jahren. Im asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag tut sich wenig. Der frei handelbare Yuan bewegt sich kaum, obwohl die chinesische Notenbank den Yuan den dritten Tag in Folge niedriger gefixt hat. Der Yen gibt weiter nach. Der Dollar steigt von gut 112 Yen im späten US-Geschäft auf 112,50 Yen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) +/- % +/- USD Vortag (Schluss) WTI/Nymex 32,15 32,15 0,00 0,00 32,15 Brent/ICE 34,46 34,41 0,15 0,05 34,73
Der Ölpreis drehte nach kräftigen Verlusten von bis zu 4 Prozent ins Plus. Mit neuen Lagerbestandsdaten aus den USA setzte zunächst eine kleine Erholung ein, die sich später verstärkte. Die Daten zeigten einen Abbau der Bestände an Benzin und Destillaten, während sich die Rohöllager weiter füllten - allerdings weniger stark als das American Petroleum Institute am Vortag berichtet hatte. Zudem sank in der vergangenen Woche die US-Produktion. Zunächst hatten noch die Aussagen Saudi-Arabiens vom Vortag gelastet, wonach Kürzungen der Ölproduktion nicht zur Debatte stehen. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 32,16 Dollar, ein Plus von 0,9 Prozent. Für ein Fass der Sorte Brent wurde sogar ein Aufschlag von 3,5 Prozent bezahlt.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.236,46 1.228,80 +0,6% +7,67 Silber (Spot) 15,27 15,24 +0,2% +0,03 Platin (Spot) 941,55 938,00 +0,4% +3,55 Kupfer-Future 2,10 2,10 +0,2% +0,00
Zu Beginn des Handels stand mit der Risikoscheu Gold in der Gunst der Anleger weit oben. Die Feinunze reduzierte aber ihre Aufschläge mit dem wieder erwachten Interesse für Öl und Aktien. Der Preis kletterte nur noch um 0,3 Prozent auf 1.229 Dollar nach einem Tageshoch bei 1.253 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, hat sich für ein Abwarten und die weitere Analyse der Folgen der Zinserhöhung von Dezember auf die Konjunkturdaten ausgesprochen. Erst dann solle über einen weiteren Zinsschritt der US-Notenbank entschieden werden. Nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve Bank of St. Louis, James Bullard, hat der Druck auf die US-Notenbank für Zinserhöhungen nachgelassen. Entscheidend für die weitere Geldpolitik seien die Inflationserwartungen. Dabei wäre es unklug, die Normalisierungsstrategie bei sinkenden Inflationserwartungen an den Märkten fortzusetzen.
NORDKOREA
Nach den jüngsten Provokationen Nordkoreas haben sich Washington und Peking nach US-Angaben auf eine neue Resolution des UN-Sicherheitsrats geeinigt. Es handele sich um einen "starken" Entwurf, teilte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Ned Price, mit. Laut UN-Diplomaten könnte bereits in den kommenden Tagen über den Resolutionsentwurf abgestimmt werden.
HP
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February 25, 2016 01:30 ET (06:30 GMT)
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