Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf am Vortag schlossen die Börsen in Europa am Donnerstag deutlich im Plus. Damit geht die Berg- und Talfahrt an den Aktienmärkten weiter. Die Berichtssaison sorgte für teils kräftige Kursausschläge bei den Einzelwerten. Leicht positiv wurde die Entwicklung im Ölpreis gewertet, der die Gewinne vom Vortag weitgehend verteidigen konnte. Der DAX erholte sich um 1,8 Prozent auf 9.331 Punkte, der Euro-Stoxx-50 kletterte um 2,0 Prozent auf 2.877 Punkte.
Der Euro tendiert bereits seit Tagen schwächer zum Dollar. Zum einen wird am Devisenmarkt auf eine weiterhin expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gesetzt. Zum anderen kommen aus den USA gute Wirtschaftsdaten, die den Weg der US-Notenbank für weitere Zinserhöhungen ebnen dürften. So stieg der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Januar überraschend stark. In der Folge testete der Euro kurzfristig die Marke von 1,10 Dollar, um sich im späten Handel auf 1,1024 Dollar zu erholen.
Berichtssaison macht die Musik
Im Fokus der Märkte stand auch eine Flut an Geschäftszahlen. Deutsche Telekom erhöhten sich um 2,1 Prozent. Die Bonner haben im vergangenen Jahr bei allen Kennziffern die Erwartungen übertroffen. Auch die Dividende ist mit 0,55 Euro etwas höher wie die Konsensprognose von 0,53 Euro ausgefallen. Die Analysten von Equinet verwiesen aber auf einen schwachen deutschen Markt. "Der Bericht zeigt erneut, dass alles Wachstum aus den USA kommt".
Etwas enttäuscht reagierten Anleger dagegen auf die Ergebnisse von Henkel und Bayer. Bei Bayer lag der operative Gewinn im vierten Quartal mit 1,9 Milliarden Euro knapp 200 Millionen Euro unter der Erwartung von Analysten. Bei Henkel unterbot der Nettogewinn mit 446 Millionen Euro die Konsensprognose um rund 50 Millionen. Die Henkel-Aktie verlor 0,1 Prozent und war damit der einzige DAX-Wert im Minus. Bayer schlossen 0,6 Prozent im Plus, nachdem sie die meiste Zeit des Tages im Minus notiert hatten. Deutsche Post gewannen 4,3 Prozent, was mit einer Kaufempfehlung von JP Morgan begründet wurde.
Lloyds haussieren in London
Aber auch aus Europa gab es Zahlen. In London sprangen Lloyds Banking um 13,6 Prozent nach oben. Die Bank zahlt trotz eines rückläufigen Gewinns eine Sonderdividende, was die Anleger begeisterte. British American Tobacco legten um 1,1 Prozent zu. Der Tabakkonzern sprach von einem "herausfordernden Marktumfeld".
In Paris stiegen Axa um 1,2 Prozent. Der Großversicherer hat 2015 mehr Gewinn gemacht als erwartet. Die Geschäftszahlen unterstrichen die neue Strategie des Konzerns, in schnell wachsende Geschäfte und Schwellenmärkte zu investieren, um angesichts dauerhaft niedriger Zinsen das Wachstum zu beleben. An der Brüsseler Börse fielen Anheuser-Busch Inbev um 1,7 Prozent. Der operative Gewinn des Bier-Konzerns lag 8,5 Prozent unter der Konsensprognose.
Auch die Nebenwerte überzeugen mit Zahlen
Überwiegend positiv sind die Kursreaktionen auf die Ergebnisse etlicher deutscher Nebenwerte ausgefallen. So zogen Aareal Bank um 11 Prozent an. Die Wiesbadener schütten eine höhere Dividende aus als erwartet. Das kam im gegenwärtig stark auf Dividenden fixierten Börsenumfeld gut an. Hochtief stiegen im MDAX um 11,7 Prozent, ebenfalls gestützt von einer von 1,70 auf 2,00 Euro erhöhten Ausschüttung. Der Automobilzulieferer Dürr blickt dagegen vorsichtig ins laufende Jahr, der Kurs verlor in der Folge 9,5 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.877,42 +57,18 +2,0% -11,9% Stoxx-50 2.737,60 +54,77 +2,0% -11,7% Stoxx-600 326,54 +6,31 +2,0% -10,7% XETRA-DAX 9.331,48 +163,68 +1,8% -13,1% FTSE-100 London 6.012,81 +145,63 +2,5% -3,7% CAC-40 Paris 4.248,45 +93,11 +2,2% -8,4% AEX Amsterdam 415,38 +7,86 +1,9% -6,0% ATHEX-20 Athen 129,11 +3,04 +2,4% -29,6% BEL-20 Bruessel 3.338,07 +58,34 +1,8% -9,8% BUX Budapest 23.323,68 +382,84 +1,7% -2,5% OMXH-25 Helsinki 3.106,14 +48,46 +1,6% -7,5% ISE NAT. 30 Istanbul 92.462,36 +1466,62 +1,6% +3,5% OMXC-20 Kopenhagen 930,51 +21,00 +2,3% -8,2% PSI 20 Lissabon 4.590,81 +71,12 +1,5% -12,3% IBEX-35 Madrid 8.215,60 +201,90 +2,5% -13,9% FTSE-MIB Mailand 17.094,63 +375,27 +2,2% -20,2% RTS Moskau 745,53 +7,80 +1,1% -1,5% OBX Oslo 497,61 +11,45 +2,4% -7,7% PX-GLOB Prag 1.124,24 +12,85 +1,2% -9,4% OMXS-30 Stockholm 1.360,97 +33,12 +2,5% -5,9% WIG-20 Warschau 1.838,17 +19,80 +1,1% -1,1% ATX Wien 2.120,04 +19,76 +0,9% -11,6% SMI Zuerich 7.794,05 +104,49 +1,4% -11,6% DEVISEN zuletzt +/- % Do. 8.13 Uhr Mi, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1024 -0,03% 1,1027 1,1042 EUR/JPY 124,33 0,52% 123,68 122,70 EUR/CHF 1,0908 0,03% 1,0904 1,0885 GBP/EUR 1,2647 0,19% 1,2624 1,2637 USD/JPY 112,78 0,54% 112,17 111,12 GBP/USD 1,3941 0,17% 1,3917 1,3948 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,62 31,48 -1,65 -0,53 Brent/ICE 34,16 34,41 -0,73 -0,25 METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.238,11 1.228,80 +0,8% +9,32 Silber (Spot) 15,16 15,24 -0,5% -0,08 Platin (Spot) 918,44 938,00 -2,1% -19,56 Kupfer-Future 2,07 2,10 -1,3% -0,03 ===
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February 25, 2016 12:24 ET (17:24 GMT)
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