Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKEN - Die Finanzaufsicht Bafin schaltet sich intensiv in die Aufklärung illegaler Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag, sogenannter Cum-Ex-Deals, ein. Die Behörde verlangt von fast 1.800 deutschen Banken Auskunft darüber, in welchem Umfang die Finanzinstitute an dem Steuerskandal beteiligt waren, der Schätzungen zufolge einen Schaden von zwölf Milliarden Euro verursacht hat. Über die Maple Bank hatte die Bafin ein Moratorium verhängt, das Institut hat inzwischen Insolvenz angemeldet. Mit den Ergebnissen der Befragung will die Bafin die Risiken der Cum-Ex-Geschäfte für die Branche besser abschätzen können. (Handelsblatt S. 34)
KONZERNSTEUERN - Beim G20-Treffen in Schanghai drängt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble seine Amtskollegen, die vereinbarten internationalen Umsatzsteuerregeln national umzusetzen. In Deutschland stellt sich der CDU-Wirtschaftsrat, allzu ehrgeizigen Plänen gegen Steueroptimierung in Konzernen entgegen. (Handelsblatt S. 13)
STEUERN - Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans hat sich hinter den Vorschlag der EU-Kommission für eine ländergezogene Berichtspflicht von Unternehmen gegenüber den Finanzbehörden gestellt. "Ich glaube, dass es schon ein großer Fortschritt wäre, wenn die länderbezogene Berichtspflicht gegenüber Behörden umgesetzt würde", sagte er in einem Interview. (Börsen-Zeitung S. 7)
FLÜCHTLINGE - Das Bundesinnenministerium räumt ein, dass rund 13 Prozent der Menschen, die im vergangenen Jahr als Asylsuchende registriert wurden, nicht bei der zuständigen Aufnahmeeinrichtung angekommen sind. Insgesamt waren 2015 etwa 1,1 Millionen Flüchtlinge erstmals im sogenannten Easy-System erfasst worden, somit geht es also um mehr als 130.000 Menschen, die nicht in der Unterkunft ankommen, die ihnen zugewiesen wurde. (Süddeutsche S. 1)
FLÜCHTLINGE - Der ehemalige CSU-Chef Edmund Stoiber hält nationale Maßnahmen in der Flüchtlingskrise für notwendig, um europäische zu erzwingen. Vorwürfe, Bundeskanzlerin Angela Merkel schaden zu wollen, weist er in einem Interview weit von sich. "Es braucht eine Kehrtwende", fordert er. (Welt S. 4)
KRANKENKASSEN - Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2015 ihre Ausgaben nur durch einen Griff in die Reserven gedeckt. Die Überweisungen des Gesundheitsfonds reichten nicht aus, um die Ausgaben von mehr als 200 Milliarden Euro zu bezahlen. Nach Recherchen der FAZ bleibt ein Minus von mehr als 1 Milliarde Euro. (FAZ S. 17)
WINDENERGIE - Die Gegner des Ausbaus der Windenergie gehen immer lautstärker zu Werke. Ein Offener Brief an die Bundeskanzlerin ist bereits zugestellt; eine Verfassungsbeschwerde gegen den weiteren Ausbau dieser Energieform ist am Donnerstag hinzugekommen. In Hessen erhalten die Windkraftgegner am kommenden Wochenende prominente Unterstützung. Und in Mecklenburg-Vorpommern gründet sich zum selben Zeitpunkt die erste Anti-Windkraft-Partei. (Welt S. 6)
KERNENERGIE - Deutschland ist umgeben von Atomkraftwerken, deren Sicherheit hierzulande argwöhnisch beäugt wird. Nach einer Pannenserie bei belgischen Meilern rückt nun das französische Kraftwerk Cattenom in den Fokus. Manfred Mertins, seit dreieinhalb Jahrzehnten als Sachverständiger für Sicherheit in Atomkraftwerken tätig, kommt in einer bislang unveröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass das Sicherheitskonzept von Cattenom den europäischen Mindestanforderungen an alte Reaktoren nicht genügt. (Handelsblatt S. 14)
IHK - Seit mehr als drei Jahren lassen die 80 Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland mehr Licht ins Dunkel und reagieren damit auf die wachsende Kritik an ihrem Geschäftsgebaren. Für manche IHK hat die Offenheit aber nach wie vor Grenzen. So dürfen Rechnungshöfe eigentlich die IHK prüfen. Doch manche wehren sich dagegen vor Gericht. (Süddeutsche S. 17)
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February 26, 2016 00:34 ET (05:34 GMT)
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