Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Abwärts geht es am Montag an den Börsen in Europa. Im Handel wird als Belastungsfaktor genannt, dass teils hohe Erwartungen an den G20-Gipfel nicht erfüllt wurden. Diese hatte in der Vorwoche neben den steigenden Ölpreisen die Börsen nach oben getrieben, den DAX beispielsweise an den vergangenen beiden Handelstage um knapp 4 Prozent. Schon die Börsen in Asien haben negativ auf das G20-Treffen reagiert, vor allem in China.
Der DAX liegt in diesem Umfeld im frühen Handel 1,1 Prozent im Minus bei 9.413 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert 1,0 Prozent auf 2.902 Punkte. Der Euro zeigt sich zum Dollar kaum verändert. Die Bundesanleihen legen als vermeintlich sicherer Hafen zu, der Bund-Fututre notiert nahe seinem Allzeithoch.
G-20 erfüllt hohe Erwartungen nicht
Nach Ansicht von Marktteilnehmern steigen nach dem G20-Treffen die Risiken für die Finanzmärkte wieder. Weder seien konkrete Maßnahmen beschlossen worden, noch seien die Teilnehmer über Absichtserklärungen hinausgekommen. Erwartungsgemäß sei beim G20-Treffen in Schanghai außer Tamtam nichts herausgekommen, stellt Währungsstratege Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank fest.
"Das G20-Treffen ist ereignislos verlaufen und ist unzureichend, um das Sentiment für die Schwellenländer zu drehen", so die Societe Generale. Die Erklärung, Währungsabwertungen aus Wettbewerbsgründen als nicht wünschenswert zu bezeichnen sei schwach, und weit von koordinierten Aktionen im Bedarfsfall entfernt. Die in den vergangenen Monaten stark geschrumpften chinesischen Währungsreserven haben am Markt die Besorgnis ausgelöst, dass Peking in den kommenden Monaten gezwungen sein könnte, den Yuan möglicherweise vollständig freizugeben. Eine unkontrollierte Abwertung könnte nach Einschätzung von Marktteilnehmern für erhebliche Verunsicherung und damit Abgabedruck an den Börsen sorgen.
Schon im Sommer vergangenen Jahres und zu Beginn des laufenden Jahres hatte die Schwäche der chinesischen Währung für Spekulationen um den Zustand der Konjunktur in China und teils heftige Börsenturbulenzen gesorgt.
Chinesen steigen bei Manz ein
Gegen die breite Tagestendenz verzeichnet die Aktie von Manz kräftige Kursgewinne und steigt um 11,2 Prozent. Der Spezialmaschinenbauer bekommt einen neuen Großaktionär. Die Shanghai Electric Group will über eine Kapitalerhöhungen durch Bareinlagen einsteigen und rund ein Drittel an dem Unternehmen erwerben. Allerdings ist noch unklar, ob es in diesem Zusammenhang auch zu einem Übernahmeangebot kommen wird. Ein solches muss nur bei mindestens 30 Prozent erfolgen.
Auf Grund der noch dünnen Nachrichtenlage wird im Handel verstärkt auf die Umstufungen der Analysten geschaut. Die Analysten von CS haben das Kursziel von Salzgitter deutlich auf 17 von 22,50 Euro gesenkt, die Aktie verliert ein knappes Prozent auf 20,40 Euro. Die Kollegen der Deutschen Bank haben das Kursziel für SGL auf 9 von 15 Euro verringert. Die Aktie büßt 1 Prozent ein auf 9,55 Euro. Berenberg empfiehlt dagegen seinen Kunden, die Aktie von Aurubis zu kaufen, diese steigt um 2 Prozent.
Vom Ölmarkt kommen keine stärkeren Impulse. Die Ölpreise zeigen sich auf dem Niveau vom späten Freitag in den USA wenig verändert. Auch beim Gold tut sich wenig.
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.25 Uhr Fr, 17.18 Uhr EUR/USD 1,0925 -0,25% 1,0951 1,0923 EUR/JPY 123,36 -0,35% 123,79 124,41 EUR/CHF 1,0906 -0,01% 1,0907 1,0902 GBP/EUR 1,2700 0,20% 1,2674 1,2701 USD/JPY 112,91 -0,11% 113,03 113,90 GBP/USD 1,3872 -0,09% 1,3884 1,3872 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 32,65 31,48 -0,40 -0,13 Brent/ICE 35,18 35,10 0,23 0,08 METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.231,85 1.222,70 +0,7% +9,15 Silber (Spot) 14,78 14,68 +0,7% +0,10 Platin (Spot) 918,00 913,75 +0,5% +4,25 Kupfer-Future 2,10 2,12 -0,9% -0,02
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February 29, 2016 03:54 ET (08:54 GMT)
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