STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Gewinnmitnahmen und China Sorgen: Dax bleibt im Rückzugsmodus
Merck Chef geht mit Rekordergebnis
Wirtschaftsdaten aus Asien lassen heute Morgen aufhorchen: Die japanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2015 nicht so stark geschrumpft wie befürchtet, allerdings gehen die Konsumausgaben starker zurück als erwartet. Und in China brechen die Exporte im Februar um 25 Prozent ein. Vor allem das Autogeschäft schwächelt. Außerdem gibt es Signale, dass Italien seine Schuldenprobleme nicht in den Griff bekommt. Eine Gemengelage, die die Stimmung weiter dämpft, nicht nur an den asiatischen Börsen. Positiv dagegen die deutschen Unternehmen: sie starten mit einem deutlichen Produktionsplus ins Jahr 2016.
RWE redet Klartext Die Zahlen von RWE lassen nichts Gutes erahnen, zumal der Ausblick auch sehr verhalten ist. Vor allem die britische Tochter entwickelt sich zum Hemmschuh, mit einem Betriebsverlust von knapp 140 Millionen Euro. Über den geplanten Sparkurs mit einem massiven Stellenabbau hatten wir am Vortag bereits berichtet. RWE schreibt konzernweit einen Nettoverlust von 170 Millionen Euro. Auch im laufenden Jahr soll der Gewinn weiter rückläufig sein. Interessanterweise hat RWE mit erneuerbaren Energien mittlerweile beinahe so viel verdient wie mit konventionellen Kraftwerken. Was aber auch daran liegt, dass der Gewinn bei den konventionellen um knapp die Hälfte eingebrochen ist.
Merck Rekordergebnis Merck Chef Karl-Ludwig Kley verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis. Dank der Übernahme von Sigma-Aldrich und Währungseffekten steigert Merck den Betriebsgewinn um sieben Prozent auf einen Rekordwert von 3,6 Milliarden Euro. Für 2016 stellt Merck weitere Steigerungen in Aussicht. Die wird dann Stefan Oschmann verkünden, der ab Mai das Ruder übernimmt. Die Anleger bekommen mehr Dividende. Geplant ist 1,05 Euro. Fünf Cent mehr als im Vorjahr.
Symrise steigert Gewinn und Dividende Eine starke Nachfrage nach Menthol und kosmetischen Wirkstoffen hat den Umsatz und Gewinn beim Symrise deutlich angeschoben. Beide Kenngrößen kletterten um gut ein Viertel. Die Dividende will Symrise anheben von 75 auf 80 Cent. Allerdings hatte Analysten mehr Gewinn erwartet und eine deutlich höhere Dividende.
Lindt & Sprüngli lassen den Goldhasen hoppeln steigende Rohstoffpreise, teurer Franken und heißer Sommer - kein Problem für den Schweizer Schokoladenhersteller Lindt&Sprüngli. Der Gewinn steigt um elf Prozent. Die Dividende steigt von 725 Franken auf 800 Franken. Klingt viel - Allerdings kostet die Aktie derzeit knapp 70.000 Franken.
Euwax Sentiment
Das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart startet heute mit viel Schwung, und hat sein erstes Tageshoch um 10 Uhr bei 50 Punkten notiert. Der DAX stand zu diesem Zeitpunkt im Tief bei 9.624 Punkten. Kurz vor der Mittagspause ging es nach einer kurzen Erholung wieder kräftig nach oben auf über 60 Punkte. Mit dem starken DAX Anstieg am frühen Nachmittag waren offensichtlich viele Derivate Anleger am Ziel und nahmen Gewinne mit - der Euwax Sentiment Index drehte ins Minus.
Trends im Handel
Nach einer Empfehlung gesucht waren heute Knock-out-Puts auf den amerikanischen Auswahlindex S&P 500.
Calls auf Infineon waren wieder auf den Verkaufslisten zu finden, nachdem die Stopp-Loss-Schwelle eines Anleger Magazins erreicht worden war.
Gesucht waren heute auch Call-Optionsscheine auf Deutsche Post, Bilfinger und E.on.
Börse Stuttgart TV
Am kommenden Donnerstag findet die nächste EZB-Sitzung statt. Mal wieder sind die Erwartungen an Mario Draghi enorm hoch. Spielraum für weitere geldpolitische Maßnahmen wäre vorhanden, insbesondere deshalb, da die Inflationsrate im Euroraum noch immer weit unter dem Zielkorridor von zwei Prozent liegt. Doch sind die Erwartungen an die EZB mittlerweile vielleicht etwas zu hoch? Kann und vor allem will Mario Draghi noch einmal liefern? Michael Beck, Ellwanger & Geiger, bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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