Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem langen Feiertagswochenende bewegen sich die US-Börsen am Montag kaum. Der Dow-Jones-Index legt gegen Mittag US-Ostenküstenzeit 0,3 Prozent auf 17.563 Punkte zu, der S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,2 bzw. 0,1 Prozent. Das Geschäft dürfte auch im weiteren Verlauf ruhig verlaufen, denn Impulse aus Übersee sind rar. Die meisten europäischen Börsen sind am Ostermontag noch geschlossen. In Asien wurde am Montag zwar in Tokio und Schanghai gehandelt, doch kommen von dort keine einheitlichen Vorgaben.
Der heimische Datenkalender ist überschaubar: Veröffentlicht wurden in den USA am Montag nur die persönlichen Einkommen und Ausgaben aus dem Februar. Bei den Ausgaben wurde im vergangenen Monat ein knappes Plus verzeichnet, das Volkswirte in dieser Größenordnung erwartet hatten. Bei den Einkommen fiel das Wachstum einen Tick höher als erwartet aus, doch letztlich blieb der Zuwachs bescheiden. Der PCE-Preisindex sank insgesamt um 0,1 Prozent, in der Kernrate stieg er aber um 0,1 Prozent. Schon am Karfreitag wurde das US-Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2015 nach oben revidiert, worauf die Anleger aber wegen des Feiertags erst zum Wochenbeginn reagieren konnten. Das Wachstum im Schlussquartal unterstreicht nach Meinung von Beobachtern, dass sich die Erholung der US-Wirtschaft ungebrochen fortsetzt.
März bislang ein guter Börsenmonat
Marktbeobachter blicken derweil schon einmal Richtung Monatsende. Im März verbucht die Wall Street bislang satte Gewinne, der Dow liegt über 6 Prozent im Plus. Damit werden die scharfen Verluste aus dem Januar und Februar mehr als wettgemacht. Seit Jahresbeginn verzeichnet der Dow nun einen Aufschlag von 0,8 Prozent. "Sollte man das erste Quartal komplett verschlafen haben, könnte man meinen, dass eigentlich nichts passiert ist. Aber das Quartal war ein Albtraum", sagt Investmentstratege David Lyon von JP Morgan Private Bank.
Der US-Dollar fällt nach der Daten zu Einkommen und Ausgaben. Devisenhändler sprechen von einem lustlosen Jahresbeginn. Die Inflation verharre auf niedrigem Niveau und liefere der US-Notenbank kaum Argumente für ein zügiges Anziehen der Zinsschraube. In einen TV-Interview bläst John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank von San Francisco, ins gleiche Horn. Auch er betont die niedrige Inflation und sieht darin ein Kernproblem - trotz des zuletzt rosigen Arbeitsmarktes. Der Euro klettert knapp über die Marke von 1,12 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,1170 vor den Daten. "Die Daten drückten den Dollar etwas", sagt Devisenstrategin Elsa Lignos von RBC Capital.
An den Rohstoffmärkten neigen Erdöl zur Schwäche. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI fällt um 0,8 Prozent auf 39,14 Dollar. Im europäisch dominierten Handel überwand WTI zeitweise die Marke von 40 Dollar, konnte sie aber nicht halten. "Der Ölmarkt bleibt überversorgt und selbst eine Einigung auf ein Einfrieren der Produktion dürfte kaum zu einer beschleunigten Rückkehr zu einem ausbalancierten Markt führen", sagt Ölanalyst Dominick Chirichella von Energy Management Institute. Allerdings hatten Daten von Baker Hughes jüngst eine Abnahme der in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in den USA gezeigt.
Die Feinunze Gold pendelt indes mit 1.217 Dollar um den Kurs von Donnerstagabend. Seit Jahresbeginn liegt der Goldpreis aber noch immer 15 Prozent im Plus.
Übernahmekampf um Starwood geht in nächste Runde
Am Aktienmarkt ziehen Starwood Hotels & Resorts Worldwide um 2,3 Prozent an. Im Übernahmekampf um die Hotelgruppe hat die chinesische Anbang Insurance Group ihr Gebot erhöht. Doch Anleger zeigen sich von der neuen Offerte nur mäßig beeindruckt, denn auch die Papiere von Marriott International steigen um 4,1 Prozent. Marriott will an der Übernehme des Wettbewerbers festhalten.
Der Kosmetikkonzern Avon hat einen Streit mit den sogenannten aktivistischen Investoren Barington Capital Group und NuOrion Partners um Sitze im Board des Unternehmens beigelegt. Die Aktie reagiert darauf mit einem Plus von 7,3 Prozent. Bei Wettbewerber Revlon stößt eine Personalie nicht auf Zustimmung unter Investoren, die Titel sinken um 5,8 Prozent. Fabian Garcia wurde zum CEO berufen, nachdem der Konzern zuvor die Prüfung seiner strategischen Alternativen ausgerufen hatte. Time Warner steigen um 3,4 Prozent. Der Film "Batman v Superman: Dawn of Justice" hat bei seinem Start am Wochenende allein in den USA 170,1 Millionen Dollar eingespielt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.563,02 0,27 47,29 0,79 S&P-500 2.040,32 0,22 4,38 -0,18 Nasdaq-Comp. 4.777,22 0,08 3,71 -4,60 Nasdaq-100 4.409,12 0,08 3,59 -4,01 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.45 Uhr Mi, 17.50 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1194 +0,32% 1,1158 1,1165 +3,1% EUR/JPY 126,90 +0,78% 125,92 125,84 -0,5% EUR/CHF 1,0903 +0,04% 1,0899 1,0897 +0,2% GBP/EUR 1,2717 +0,69% 1,2630 1,2622 -6,4% USD/JPY 113,35 +0,44% 112,85 112,70 -3,5% GBP/USD 1,4235 +1,00% 1,4094 1,4092 -3,5% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 39,21 39,46 -0,63 -0,25 -1,9% Brent/ICE 40,12 40,44 -0,79 -0,32 +1,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.217,57 1.216,48 +0,1% +1,09 +14,8% Silber (Spot) 15,17 15,29 -0,8% -0,12 +9,8% Platin (Spot) 945,10 956,30 -1,2% -11,20 +6,0% Kupfer-Future 2,25 2,23 +0,9% +0,02 +5,0% ===
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March 28, 2016 13:00 ET (17:00 GMT)
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