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dpa-AFX
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Börse Frankfurt-News: Noch nicht über dem Berg (Auslandsaktien)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. März 2016. Die Preise für Industrierohstoffe sind zuletzt wieder gestiegen - und mit ihnen die Kurse der Bergbaukonzerne. Das muss Analysten und Händlern zufolge aber nicht so weitergehen.

Nicht nur der Goldpreis hat seit Jahresanfang kräftig zugelegt, auch die Notierungen für Industrierohstoffe wie Kupfer, Zink, Nickel oder Zinn haben einen Satz nach oben gemacht. So ist der Preis für Kupfer seit Januar um 14 Prozent gestiegen, der für Zink sogar um 24 Prozent. Das hat sich in den Kursen von Rohstoffunternehmen niedergeschlagen: Der Branchenindex Euro Stoxx Basic Resources, der nach einer seit 2011 anhaltenden Durststrecke seit Frühjahr 2015 nochmals deutlich verloren hatte, hat in den vergangenen vier Wochen um 26 Prozent zugelegt.

BHP Billiton und Rio Tinto: hohe Verluste und niedrigere Dividende

Zu den Gewinnern gehört der britisch-australische Rohstoffriese BHP Billiton (WKN 908101): An der Börse Frankfurt kletterte die Aktie von 7,85 Euro im Tief im Januar auf 11,22 Euro, zuletzt gab es allerdings einen kleinen Rücksetzer auf aktuell 10,80 Euro. Auslöser waren laut Walter Vorhauser von Oddo Seydler Daten aus Fernost: Die Exporte Chinas sind im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 20 Prozent eingebrochen. "Auch die Importe sind stark zurückgegangen, unter anderem auch die Einfuhren von Aluminium", berichtet der Händler. BHP Billiton hatte zuletzt hohe Verluste eingefahren und musste sich vom Versprechen verabschieden, immer eine konstante oder steigende Dividende zu zahlen.

Die Dividende kappen musste auch der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto, Hintergrund sind ebenfalls hohe Verluste. Unter dem Strich stand für Rio Tinto 2015 ein Minus von 866 Millionen US-Dollar, nach einem Gewinn von gut 6,5 Milliarden US-Dollar 2014. Das hat die Börse aber offenbar verdaut: Rio Tinto kletterte von knapp 21 Euro im Januar auf über 29 Euro zu Anfang dieser Woche, aktuell sind es 26,40 Euro.

Ähnlich sieht es beim weltgrößten Eisenerzförderer Vale aus, im Januar kostete die Aktie (WKN 897998) noch 1,50 Euro, jetzt sind es 2,74 Euro. Auch Vale ist 2015 in die roten Zahlen geraten. "Neben dem Verfall der Rohstoffpreise macht dem Konzern auch noch die schwierige Lage im Heimatland Brasilien zu schaffen", erklärt Jan Vrbsky von der Baader Bank.

Kursverdopplung bei Glencore und Freeport-McMoRan

Besonders heftig ist der Kurseinbruch beim Schweizer Rohstoffkonzern Glencore ausgefallen, zwischen April 2015 und Januar dieses Jahres hat die Aktie (WKN A1JAGV) rund dreiviertel ihres Werts verloren. "Der Verfall der Rohstoffpreise hat Glencore extra hart getroffen, da sich der Konzern mit der Übernahme von Xstrata hoch verschuldet hatte", bemerkt Vrbsky. Nach einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf zahlreicher Minen sei das Überleben von Glencore nun aber wieder gesichert. An der Börse Frankfurt stieg der Kurs von Glencore von 0,94 Euro im Januar auf aktuell 1,83 Euro.

Ebenfalls im Wert verdoppelt hat sich die Aktie des US-amerikanischen Bergbauunternehmens Freeport-McMoRan, die an der Börse Frankfurt (WKN 896476) aktuell zu 8,51 Euro gehandelt wird nach im Tief 3,50 im Januar. Dem vorausgegangen war allerdings eine fünf Jahre währende Verlustphase, Anfang 2011 ging das Papier noch zu 46 Euro über den Tisch. "Das ist ein sehr spekulativer Titel", bemerkt Vorhauser.

Fundamental alles beim Alten

Was die weitere Kursentwicklung angeht, zeigt sich Vorhauser eher skeptisch: "Die Schwäche Chinas hält an, wie die Exportzahlen vom Februar zeigen." Die Erholung der Rohstoffaktien könnte daher schon vorbei sein. Mit weiteren deutlichen Preisrückgängen rechnet der Händler zwar nicht, aber auch mit keiner großen Erholung. "Wahrscheinlicher ist eine Seitwärtsbewegung oder eine leicht schwächere Tendenz."

"Rohstoffexperten weisen darauf hin, dass sich fundamental nicht viel verändert hat", meint auch Vrbsky. Die Nachfrage nach Rohstoffen werden wegen des Umbaus der chinesischen Wirtschaft hin zu mehr Dienstleistungen wohl weiter schwächeln, das Angebot bleibe aber hoch. "Die niedrigen Zinsen ermöglichen es, Minen aufrecht zu erhalten, die unter anderen Umständen geschlossen würden." Die großen Rohstoffkonzerne - also Rio Tinto, BHP Billiton und Vale - würden von vielen Analysten auf lange Sicht aber im Vorteil gesehen. "Kleinere Bergbauunternehmen müssen vielleicht aufgeben, die großen überleben."

Analysten raten zu Glencore

Besonders positiv fallen die Voten von Aktienanalysten derzeit allerdings nicht aus: So haben bei BHP Billiton zuletzt Independent Research und JP Morgan zum Verkauf oder Untergewichten geraten, meist wird die Aktie aber auf "Neutral" gesetzt, etwa von der Citigroup, BNP Paribas, Goldman Sachs und Société Générale. Etwas mehr Kaufempfehlungen gibt es für Rio Tinto, zum Beispiel von Morgan Stanley, UBS, Société Générale und JP Morgan.

Gemocht wird von Aktienanalysten unterdessen Glencore, hier empfehlen unter anderem JP Morgan, BNP Paribas, UBS, Credit Suisse, Citigroup und Deutsche Bank den Kauf. BNP Paribas hat das Kursziel für die Aktie, die in London aktuell 141 Pence kostet, von 145 auf 165 Pence angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Trotz des seit Jahresbeginn bereits stark überdurchschnittlichen Kurszuwachses werde der Kurs weiter steigen, verwiesen wird auf Fortschritte bei dem Verkauf von Unternehmensteilen.

von: Anna-Maria Borse
© 10. März 2016 - Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0179 2016-03-10/14:23

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