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Dow Jones News
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MÄRKTE USA/Börsen im Spannungsfeld von EZB und Ölpreisen

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen sind nach dem Paukenschlag der Europäischen Zentralbank (EZB) zwar mit kleinen Gewinnen gestartet, haben im Verlauf aber ins Minus gedreht. Dass die EZB ihre Geldpolitik weitaus stärker lockert als es in den kühnsten Erwartungen zuvor gespielt wurde, sorgte zunächst für Hoffnungen, dass davon ein starker konjunkturstimulierender Impuls ausgehen dürfte. Außerdem dürfte das daraus resultierende Mehr an Liquidität zu einem großen Teil auch den Weg an die Aktienmärkte finden.

Mit den wieder deutlich nachgebenden Ölpreisen setzte dann aber eine Tendenzwende ein. Zudem drehten in Europa die Börsen nach zunächst kräftigen Gewinnen deutlich ins Minus. Begründet wurde dies zum einen mit Gewinnmitnahmen, zum anderen damit, dass die Lockerungspolitik der EZB bis auf weiteres das Ende der Fahnenstange erreicht habe.

Der Dow Jones Index verliert am Mittag 0,5 Prozent auf 16.921 78 Punkte, der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes geben ähnlich stark nach.

Im Markt gibt es auch warnende Stimmen, wonach die drastischen Maßnahmen der EZB auch ein Zeichen dafür sein dürften, wie sehr die Notenbanker unter Druck stünden, wachstumsbremsende deflationäre Gefahren abzuwehren. Bremsend wirkt an den US-Börsen aber auch, dass unabhängig von den EZB-Entscheidungen in den USA im Laufe des Jahres weiter mit steigenden Zinsen gerechnet wird. Untermauert wird dies von besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten.

Euro nach Draghi-Aussage auf dem Weg nach oben 
 

Die EZB senkt den Leitzins, den Hauptrefinanzierungssatz, um 5 Basispunkte auf 0,00 Prozent und reduziert den Satz für Einlagen von Geschäftsbanken bei der Zentralbank um 10 Basispunkte auf minus 0,40 Prozent. Darüber hinaus wird das Volumen der monatlichen Wertpapierkäufe von 60 auf 80 Milliarden ausgedehnt, außerdem können nun auch Unternehmensanleihen von Nicht-Banken mit Investment-Grade-Einstufung gekauft werden. Damit nicht genug: Überraschend begibt die EZB ab Juni eine neue Serie von langfristigen, gezielten Refinanzierungsgeschäften (TLTRO II) mit vierjähriger Laufzeit, die so ausgestaltet sind, dass sie die Kreditvergabe ankurbeln sollen.

Am Devisenmarkt gab der Euro zunächst deutlich nach auf 1,0822 Dollar, zeigt sich inzwischen aber deutlich über dem Niveau vor Bekanntgabe der Beschlüsse und kostet 1,1158. Teilnehmer erklären den Richtungswechsel damit, dass EZB-Chef Draghi ein mögliches Ende des Zinssenkungszyklus signalisiert habe, in dem er sagte: "Sie wissen sicher, dass wir diskutiert haben, ein abgestuftes System von Einlagenzinsen einzuführen. Wir haben uns dagegen entschieden. Wir wollten das Signal vermeiden, dass wir glauben könnten, mit den Zinsen beliebig weit gehen zu können." Nach Draghis weiteren Angaben will die EZB bei ihrer Geldpolitik umschwenken von der Nutzung des Zinsinstruments zu anderen, unkonventionellen Instrumenten.

Dazu passend geben am Anleihemarkt die Kurse nach anfänglichen Gewinnen nach, die Renditen steigen also: die Zehnjahresrendite um 7 Basispunkte auf 1,95 Prozent.

"Draghi hat mehr als geliefert mit Maßnahmen, die weit über die schon hohen Markterwartungen hinausgehen", sagt Marktexperte KC Mathews von der UMB Bank. Vor allem für Banken seien dies gute Nachrichten, weil sie förmlich dafür bezahlt würden, Kredite aufzunehmen durch die neue Runde der TLTRO. Die Rally könne auch auf den US-Finanzsektor überschwappen, der zu Beginn des Jahres unter der Aussicht auf ultraniedrige Zinsen noch gelitten habe. Tatsächlich legte der Index der Banken im S&P-500 zunächst am stärksten zu, gibt zum Mittag im Zuge der allgemeinen Schwäche um 0,3 Prozent nach.

Ölpreise weiter extrem volatil 
 

Der Energie-Sektorindex verliert knapp 1 Prozent. Hier machen sich die deutlich nachgebenden Ölpreise bemerkbar. Lagen sie kurz vor dem Börsenstart in den USA noch auf dem erhöhten Vortagesniveau, sind sie inzwischen deutlich abgerutscht. WTI-Öl verliert zum Vortagessettlement 2 Prozent auf 37,50 Dollar und Brent verliert ähnlich stark und pendelt um die 40-Dollar-Marke.

Händlern zufolge drückt ein Bericht auf die Stimmung, wonach das im Raum stehende Treffen von Opec- und nicht Opec-Ölförderern wohl doch nicht zustande kommen wird. Dort sollte eigentlich über ein Einfrieren der Ölproduktion auf den Januar-Niveaus gesprochen werden. Die Hoffnung darauf hatte den Ölpreisen zuletzt sehr starken Auftrieb beschert. Nun heißt es, weil der Iran ohnehin schon ablehnend reagiert habe, eine Teilnahme des Iran aber unverzichtbar sei, sei die Wahrscheinlichkeit, dass es zu dem Treffen komme, gering.

Goldpreis nähert sich Jahreshoch 
 

Der Goldpreis zieht an auf 1.268 Dollar je Feinunze, das sind etwa 16 Dollar mehr als am Vorabend und nur noch 10 Dollar unter dem Jahreshoch. Das Edelmetall, das keine Zinsen abwirft, profitiert zum einen von der Aussicht auf ultraniedrige Zinsen in der Eurozone. Zum anderen auch vom zum Euro deutlich schwächeren Dollar, der das Gold für Interessenten aus dem Nichtdollarraum billiger macht.

Unter den Einzelaktien legen Dollar General um 8,1 Prozent zu, nachdem der Einzelhändler sein Ergebnis je Aktie im vierten Quartal stärker als erwartet gesteigert hat. Factset leiden unter einer Verkaufsempfehlung durch die UBS. Die Aktie verliert 5,1 Prozent.

Der Kurs des Börsenbetreibers Nasdaq verliert 1,2 Prozent. Am Vorabend war gemeldet worden, dass die Nasdaq für 1,1 Milliarden Dollar die International Securities Exchange Holdings (ISE), die weltgrößte Börse für Aktienoptionen, von der Deutschen Börse kauft.

=== 
 
INDEX            zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA           16.920,92      -0,47        -79,44          -2,89 
S&P-500         1.981,57      -0,39         -7,69          -3,05 
Nasdaq-Comp.    4.650,11      -0,52        -24,26          -7,14 
Nasdaq-100      4.274,97      -0,43        -18,26          -6,93 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %  Do, 8.26 Uhr  Mi, 17:30 Uhr  +/- % YTD 
EUR/USD           1,1172     +1,86%        1,0968         1,1016      +2,9% 
EUR/JPY           126,34     +1,47%        124,51         124,50      -0,9% 
EUR/CHF           1,1008     +0,64%        1,0937         1,0986      +1,2% 
GBP/EUR           1,2811     -0,96%        1,2935         1,2910      -5,7% 
USD/JPY           113,09     -0,39%        113,54         113,04      -3,7% 
GBP/USD           1,4316     +0,91%        1,4187         1,4224      -2,9% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD  +/- % YTD 
WTI/Nymex          37,59      38,29         -1,83          -0,70      -3,9% 
Brent/ICE          40,13      41,07         -2,29          -0,94      +1,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD  +/- % YTD 
Gold (Spot)     1.269,17   1.253,77         +1,2%         +15,40     +19,7% 
Silber (Spot)      15,53      15,27         +1,7%          +0,26     +12,4% 
Platin (Spot)     983,05     980,50         +0,3%          +2,55     +10,3% 
Kupfer-Future       2,21       2,23         -1,0%          -0,02      +3,4% 
=== 

Mitarbeit: Ellie Ismailidou und Victor Reklaitis

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/kla

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2016 12:28 ET (17:28 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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