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MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Neubewertung der EZB-Schritte kräftig im Plus

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa ist es nach der Berg- und Talfahrt des Vortages am Freitag kräftig nach oben gegangen. Händler sprachen von einer Neubewertung der Faktenlage hinsichtlich der Europäischen Zentralbank (EZB). Gerd Haßel von der BHF-Bank argumentierte, "dass sich die Märkte heute nun stärker mit dem expansiven Gesamtpaket befassen als mit der wohl etwas überinterpretierten Bemerkung von Mario Draghi, dass weitere Zinssenkungen aus heutiger Sicht nicht notwendig erscheinen". Sämtliche Branchen notierten deutlich im Plus, Hauptgewinner der EZB-Entscheidung war der Bankensektor mit plus 4,9 Prozent. Der DAX stieg um 3,5 Prozent auf 9.831 Punkte.

Börse Mailand vorn 
 

Der Euro-Stoxx-50 legte um 3,5 Prozent zu auf 3.074 Zähler. Der Aktienmarkt in Italien stellte zum Wochenschluss den Gewinner in Europa, der FTSE-MIB schloss 4,8 Prozent im Plus. Die Wirtschaft kommt so langsam in Schwung. Italiens Konjunktur hat im abgelaufenen Jahr wieder Fuß gefasst und nach drei Jahren die Rezession überwunden. Auch der Start ins neue Jahr ist gelungen. So stieg die Industrieproduktion im Januar um 1,9 Prozent und lag damit deutlich oberhalb der Erwartung. Zudem gelten die italienischen Banken als die großen Profiteure des Maßnahmenpakets der EZB vom Vortag. So legten Unicredit um 9,5 Prozent zu, Mediobanca um 8,7 Prozent.

Neubewertung der EZB-Geldschwemme im Fokus 
 

Die EZB hatte am Donnerstagnachmittag zwar die Geldpolitik stärker als erwartet gelockert. Zugleich hatte EZB-Präsident Mario Draghi allerdings angedeutet, dass den aktuellen Zinssenkungen vermutlich keine weitere folgen würde. Am Markt wurden die Aussagen dahingehend interpretiert, dass die EZB an ihrem geldpolitischen Limit angekommen sei. Der Euro schoss in Folge vom Tagestief in der Spitze um 4 Cent zum Dollar am Vortag nach oben. Zahlreiche Volkswirte kritisierten die EZB massiv wegen der zu erwartenden Nebeneffekte ihrer extrem lockeren Geldpolitik wie einer möglichen Blase am Immobilienmarkt.

Die Devisenanalysten der Commerzbank vermuteten hinter dem EZB-Paket ohnehin andere Intentionen: Mit dem vorgeblichen Ziel, die Inflation im Euroraum zu erhöhen, habe es nichts zu tun. Stattdessen sollten notleidende Banken alimentiert werden, die sonst keinen Zugang zum Kapitalmarkt hätten.

Banken klarer Profiteur der EZB-Politik 
 

Das geldpolitische Lockerungspaket der EZB wird insgesamt positiv für die Bankenbranche gewertet. Die Analysten der Deutschen Bank haben ausgerechnet, dass die verschiedenen Maßnahmen der EZB die Gewinne der Banken in der Eurozone nach Steuern per Saldo um 3,2 Milliarden Euro oder 2 bis 2,5 Prozent steigern. Zwar belaste die Senkung des Einlagensatzes und des Hauptrefinanzierungssatzes die Gewinne mit geschätzt rund 700 Millionen Euro. Dem stehe allerdings ein positiver Effekt von 2,4 Milliarden Euro aus der Umfinanzierung aus dem Tender TLTRO I in den TLTRO II gegenüber. Hinzu kämen insgesamt 1,6 Milliarden Euro aus neuen Fazilitäten der EZB und niedrigeren Finanzierungskosten.

Vor allem Bankenwerte aus der südeuropäischen Peripherie der Eurozone profitieren wie erwartet davon. So legten Portugals Institute teils über 9 Prozent zu. Für französische Investmentbanken wie BNP Paribas ging es 5,5 Prozent nach oben. Auch im DAX legten Commerzbank (+5,6 Prozent) und Deutsche Bank (+7,4 Prozent) kräftig zu.

Bessere Zeiten für die Stahlkocher 
 

Die Analysten von Morgan Stanley sehen indes für den Stahlsektor bessere Zeiten anbrechen, denn mehrere Faktoren deuteten auf eine Festigung der Situation hin. So dürften sich die Exporte nach China stabilisieren. Außerdem erwarten die Analysten in Europa eine anziehende Nachfrage, ein Ende des Lagerabbaus und Anti-Dumping-Maßnahmen. Alles das helfe, einen weiteren Verfall der Gewinne abzufedern und die Auslastungsraten zu verbessern. Sie favorisieren Aktien von Thyssenkrupp (+8,4 Prozent) und Arcelormittal (+11,2 Prozent) und stufen Salzgitter (+9 Prozent) mit "Equalweight" ein. Kurz vor Handelsende wurde zudem ein Großauftrag bekannt. Die Salzgitter-Beteiligung Europipe soll Rohre für die Pipeline Nord Stream 2 über 890.000 Tonnen liefern. Der europäische Roh- und Grundstoffsektor im Euro-Stoxx gewann 3,8 Prozent.

Anleger nehmen mehr Risiko 
 

Von der "Risk-on-Rally" profitierten mit höheren Risiken behaftete Aktien überdurchschnittlich. Der Automobilsektor profitiere zudem von der Aussicht auf dauerhaft niedrige Zinsen und damit verbundenen niedrigen Finanzierungskosten bei Autokäufen, hieß es. Auch über ihre konzerninternen Banken profitierten die Autohersteller von den Maßnahmen der EZB. Der Subindex der europäischen Automobilbranche stieg um gut 4 Prozent.

Europäische Schlussstände von Freitag, den 11. März 2016:

=== 
Index                  Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                         stand       absolut          in %         seit 
                                                           Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          3.073,80      +103,02         +3,5%        -5,9% 
Stoxx-50               2.864,88       +71,72         +2,6%        -7,6% 
Stoxx-600                342,23        +8,73         +2,6%        -6,4% 
XETRA-DAX              9.831,13      +332,98         +3,5%        -8,5% 
FTSE-100 London        6.139,79      +103,09         +1,7%        -1,6% 
CAC-40 Paris           4.492,79      +142,44         +3,3%        -3,1% 
AEX Amsterdam            441,75       +11,57         +2,7%        -0,0% 
ATHEX-20 Athen           154,60        -0,03         -0,0%       -15,7% 
BEL-20 Brüssel         3.425,80       +70,76         +2,1%        -7,4% 
BUX Budapest          25.608,69      +354,04         +1,4%        +7,1% 
OMXH-25 Helsinki       3.173,50       +62,68         +2,0%        -5,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul  97.843,52      +550,08         +0,6%        +9,5% 
OMXC-20 Kopenhagen       974,23       +11,89         +1,2%        -3,9% 
PSI 20 Lissabon        4.881,73      +121,69         +2,5%        -5,8% 
IBEX-35 Madrid         9.090,60      +323,70         +3,7%        -4,8% 
FTSE-MIB Mailand      18.987,75      +869,52         +4,8%       -11,3% 
RTS Moskau               845,59       +11,35         +1,4%       +11,7% 
OBX Oslo                 526,07        +2,34         +0,4%        -2,4% 
PX-GLOB  Prag          1.177,40       +14,59         +1,3%        -5,1% 
OMXS-30 Stockholm      1.418,39       +33,34         +2,4%        -2,0% 
WIG-20 Warschau        1.910,87       +23,56         +1,2%        +2,8% 
ATX Wien               2.284,02       +55,09         +2,5%        -4,7% 
SMI Zürich             7.998,43      +104,77         +1,3%        -9,3% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Fr, 8.24 Uhr  Do, 17:31 Uhr  +/- % YTD 
EUR/USD   1,1182  +0,24%        1,1156         1,1169      +3,0% 
EUR/JPY   127,13  +0,21%        126,86         126,42      -0,3% 
EUR/CHF   1,0977  -0,25%        1,1004         1,1017      +0,9% 
GBP/EUR   1,2882  +0,72%        1,2790         1,2799      -5,1% 
USD/JPY   113,69  -0,03%        113,73         113,19      -3,2% 
GBP/USD   1,4404  +0,96%        1,4268         1,4293      -2,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2016 12:25 ET (17:25 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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