Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank wird bei der Sitzung am Mittwoch ihren Leitzins voraussichtlich nicht antasten und auch die Frage offen lassen, wann die Zinsen wieder steigen werden. Die Währungshüter sind besorgt über die niedrige Inflation sowie die globale Märkte- und Wirtschaftsentwicklung. Für Fed-Chefin Janet Yellen bedeutet dies, dass sie eine Botschaft formulieren muss, die der Zentralbank die Flexibilität lässt, ihre Zinsen im April oder Juni zu erhöhen, falls sich die Wirtschaft in den folgenden Wochen gut entwickelt, die sie aber nicht zu einem Zinsschritt verpflichtet, falls die Wirtschaftsdaten enttäuschen oder neue Markturbulenzen auftreten. Im Dezember hatte die Fed den Leitzins von nahezu null auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben und signalisiert, dass weitere Zinserhöhungen im Jahresverlauf 2016 anstehen. Die Markterwartungen zu den Zinserhöhungen sind zuletzt deutlich gesunken. Die Händler in den Futures-Märkten erwarten eine durchschnittliche Fed-Funds-Rate von 0,60 Prozent im Dezember und 0,90 Prozent bis Ende 2017, weit niedriger als die mittelfristigen Projektionen der Fed von 1,375 Prozent bis Ende 2016 und 2,375 Prozent Ende 2017. Unterdessen bleibt die Entwicklung der Inflation verwirrend. Das bevorzugte Maß für Inflation der Fed ist im Januar gestiegen, aber die Geldpolitiker sind nicht überzeugt, dass die Steigerung nachhaltig bleiben wird. In der Zwischenzeit blieben Umfragen und Marktmessungen der erwarteten Inflation moderat. Die Messungen sind mit dem Ölpreis hochgradig korreliert und die Inflationserwartungen sind gestiegen als die Ölpreise wieder anzogen, aber einige Währungshüter sind weiterhin besorgt.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 13:30 Baubeginne/-genehmigungen Februar Baubeginne PROGNOSE: +4,5% gg Vm zuvor: -3,8% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: revidiert 0,0% gg Vm; vorläufig -0,2% gg Vm 13:30 Verbraucherpreise Februar PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 13:30 Realeinkommen Februar 14:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Februar Industrieproduktion PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: +0,9% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 76,8% zuvor: 77,1% 15:30 Rohöllagerbestände (Woche) 19:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote; 19:30 PK mit Fed-Chefin Yellen, Washington Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 0,25% bis 0,50% zuvor: 0,25% bis 0,50%
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.008,50 +0,10% Nikkei-225 16.974,45 -0,83% Hang-Seng-Index 20.227,94 -0,30% Shanghai-Composite 2.871,75 +0,26% S&P/ASX 200 5.119,00 +0,15%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Das Warten auf die US-Notenbank (Fed) bestimmt das Geschehen an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Die Anleger halten sich mit Käufen wie auch Verkäufen eher zurück in der Hoffnung, im späteren Tagesverlauf genaueres über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed zu erfahren. In Schanghai steigt der Composite-Index leicht, etwas gestützt von zuversichtlich stimmenden Kommentaren des chinesischen Ministerpräsidenten zur wirtschaftlichen Lage. Zudem hat Chinas Nationaler Volkskongress den neuen Fünfjahresplan zur Haushalts- und Wirtschaftsentwicklung des Landes verabschiedet. In Japan werden Bankenaktien verkauft, Mitsubishi UFJ Financial Group verlieren 3,3 und Sumitomo Mitsui Financial Group 2,9 Prozent. Sie leiden unter Bedenken bezüglich ihrer Profitabilität, nachdem Notenbankchef Kuroda angedeutet hatte, dass auch ein negativer Zins von einem halben Prozent in Japan denkbar sei. Am Dienstag hatte die japanische Notenbank nach ihrer Ratssitzung ihre Geldpolitik unverändert gelassen, sich zugleich zum Wirtschaftsausblick aber vorsichtiger geäußert. Am Aktienmarkt sorgt dies für leichte Enttäuschung.
US-NACHBÖRSE
Die Aufstockung des laufenden Aktienrückkaufprogramms von Oracle trieb den Kurs bis 19.59 Uhr Ortszeit auf nasdaq.com um 4,3 Prozent nach oben. Oracle litt im dritten Geschäftsquartal zwar erneut unter dem starken US-Dollar, dennoch stockt der Softwareriese seine Aktienrückkäufe um 10 Milliarden US-Dollar auf (Details s.u.)
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.251,53 0,13 22,40 -1,00 S&P-500 2.015,93 -0,18 -3,71 -1,37 Nasdaq-Comp. 4.728,67 -0,46 -21,61 -5,57 Nasdaq-100 4.367,08 -0,01 -0,25 -4,92 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 0,83 Mrd 0,86 Mrd Gewinner 822 1.351 Verlierer 2.269 1.726 Unverändert 77 107
Uneinheitlich - Das am Mittwoch anstehende Ergebnis der Beratungen der US-Notenbank und ein neuerlicher Rücksetzer der Ölpreise ließen die Anleger zurückhaltend agieren. Die Konjunkturdaten des Tages fanden kaum Beachtung, obwohl der Empire State Index positiv überraschte. Unter den Einzelwerten legten Apple um 2,1 Prozent zu, nachdem sich Morgan Stanley zuversichtlich zum iPhone-Absatz geäußert hatte. Die Aktie verhalf dem Dow ins Plus. Celator Pharmaceuticals machten nach positiven Studienergebnissen zu einem Blutkrebsmedikament einen Riesensatz von 432 Prozent. Dagegen verloren Dover 1,4 Prozent. Das Industrieunternehmen senkte den Ausblick für das erste Quartal. Es seien "tiefere Einschnitte" als bislang gedacht notwendig. Die Unsicherheit darüber, wann der Pharmahersteller Valeant seine Geschäftszahlen für 2015 veröffentlicht, ließ den Kurs 51,5 Prozent auf 33,51 Dollar abstürzen.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10 Jahre 96-31/32 unv. 1,961% unv. 30 Jahre 95-15/32 +6/32 2,722% -1,0BP
Dass sich die Anleger im Laufe des Tages etwas entspannten, zeigte sich am Anleihemarkt. Dort wurden anfängliche Gewinne mitgenommen. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys stand im späten Handel wieder unverändert bei 1,96 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.07 Uhr YTD in % EUR/USD 1,1101 -0,0% 1,1106 1,1119 +2,2% EUR/JPY 125,83 +0,1% 125,67 125,71 -1,3% USD/JPY 113,36 +0,2% 113,17 113,06 -3,4% USD/KRW 1192,64 -0,2% 1195,55 1190,24 +1,4% USD/CNY 6,5210 +0,1% 6,5145 6,5088 +0,4% USD/CNH 6,5198 +0,1% 6,5107 6,5038 -0,7% USD/HKD 7,7611 +0,0% 7,7609 7,7599 +0,1% AUD/USD 0,7458 -0,0% 0,7460 0,7468 +2,4%
Der Euro verharrte gegen den Dollar auf dem gesunkenen Niveau, das er am Montagabend erreicht hatte. Im späten US-Geschäft ging die europäische Devise knapp oberhalb von 1,11 Dollar um. Im asiatisch geprägten Geschäft am Mittwoch legt der Dollar zum Yen im Vorfeld der Entscheidung der US-Notenbank im Vergleich zum US-Späthandel etwas zu auf 113,41 Yen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) +/- % +/- USD Vortag (Schluss) WTI/Nymex 36,88 36,34 1,49 0,54 36,34 Brent/ICE 39,13 38,74 1,01 0,39 38,95
Die Ölpreise gaben den zweiten Tag in Folge nach, wenngleich sie sich zum Handelsende zumindest von den Tagestiefs erholt zeigten. Nachdem der Fokus in den vergangenen Wochen stärker auf den Rückgang der US-Ölproduktion und den dadurch möglichen Abbau des Überangebots gerichtet gewesen sei, scheine nun wieder das aktuelle Überangebot stärker Beachtung zu finden, kommentierten die Analysten der Commerzbank. Die Hoffnung auf ein Einfrieren der Produktion bei den großen Ölförderstaaten wie Russland und Saudi-Arabien schwinde wieder. Zudem dürften durch die Ceyhan-Pipeline im kurdischen Teil des Iraks in Kürze wieder rund 600.000 Barrel Öl täglich Richtung Türkei fließen. Überdies wird das US-Energieministerium am Mittwoch Daten zu seinen Ölvorräten veröffentlichen, auch das war Grund für die Zurückhaltung der Akteure.Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 2,3 Prozent auf 36,34 Dollar. Brentöl ermäßigte sich um 2 Prozent auf 38,74 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.233,06 1.232,84 +0,0% +0,22 Silber (Spot) 15,30 15,28 +0,1% +0,02 Platin (Spot) 965,20 957,25 +0,8% +7,95 Kupfer-Future 2,24 2,23 -0,3% -0,01
Die Feinunze Gold wurde zum Settlement mit 1.231 Dollar bezahlt, das waren 1,1 Prozent bzw 14,10 Dollar weniger als am Montag. Händler machten auch für die Verluste des Edelmetalls Zinsängste verantwortlich. Zwar hält die Mehrheit der Beobachter eine US-Zinserhöhung am Mittwoch für unwahrscheinlich, doch könnte Fed-Chefin Janet Yellen die Märkte mit einer "falkenhafteren" Rhetorik auf künftige Zinsschritte einstimmen, hieß es. Höhere Zinsen sind negativ für das zinslos gehaltene Gold.
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March 16, 2016 02:30 ET (06:30 GMT)
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