Von Markus Fugmann
Die eigentliche Musik spielt an den Finanzmärkten bekanntlich nicht an den Aktienmärkten, sondern an den Anleihemärkten. Dort, vor allem bei Staatsanleihen, arbeitet das große Geld, Pensionskassen, Versicherungen etc. sind in diesen Märkten stark engagiert. Insofern haben Veränderungen am Anleihemarkt notwendigerweise Konsequenzen für andere Märkte, schlicht weil eben das Volumen extrem hoch ist. Kommt es etwa zu einem "Crash" an den Anleihemärkten, können sich Aktienmärkte, das zeigt die Geschichte, dem nicht entziehen.
Nun hat es am letzten Donnerstag mit der EZB-Sitzung bedeutende Verschiebungen gegeben. Die EZB packte letzte Woche bekanntlich die große Bazooka aus: Einlagezins gesenkt, QE erhöht, Leitzins gesenkt, Tender für Banken aufgelegt. Als das bekannt wurde, haussierten die europäischen Märkte für Staatsanleihen. Aber dann die Wende, als Draghi auf der Pressekonferenz signalisierte, dass die Zinsen wohl absehbar nicht weiter sinken würden:
Bund-Future, Juni-Kontrakt
Seit dem Abverkauf kann sich die Bundesanleihe nicht mehr erholen. Was bedeutet das? Mit einem Wort: die Fantasie ist raus! Das gilt vor allem für länger laufende Anleihen, so für die Benchmark des europäischen Anleihemarktes, die 10-jährige Bundesanleihe. Denn nun ist die Perspektive weg, dass die Zinsen weiter sinken werden - und eben diese Perspektive hatte den Kurs des Bund-Futures nach oben, die Rendite nach unten gedrückt. Die ...
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