
Von Maria Armental
LONDON (Dow Jones)--Die Ölgiganten Royal Dutch Shell und Saudi Arabian Oil beenden ihre Zusammenarbeit. Damit geht eine der größten Raffinerien in den USA in den alleinigen Besitz Saudi-Arabiens über.
Shell und Saudi Aramco hatten ihr Joint Venture mit dem Namen Motiva vor fast zwei Jahrzehnten ins Leben gerufen und ihr Werk im texanischen Port Arthur 2012 für 10 Milliarden US-Dollar auf die doppelte Größe ausgebaut. Die Anlage war mit einer Kapazität von 600.000 Barrel Benzin am Tag die größte in den USA. Ein großer Teil des dort produzierten Benzins, Diesels und Kerosins wird ins Ausland exportiert.
Vertreter Saudi-Arabiens hatten im Januar gesagt, dass Aktien des Staatskonzerns an die Börse gebracht werden könnten. Der Vorschlag zur Teilprivatisierung fiel mit dem massiven Ölpreisverfall zusammen.
Zu der Zeit spekulierten viele Experten, dass sich ein Börsengang auf das Raffinerie- und Petrochemiegeschäft von Saudi Aramco konzentrieren würde, nicht die Exploration und Förderung.
Das Ende der Motiva-Zusammenarbeit könnte den Weg für solch einen Börsengang ebnen, sagte Analyst Sam Margolin von Cowen & Co.
Am Mittwoch teilten Saudi-Aramco und Shell die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit, die die Aufteilung von drei Raffinerien an der Golfküste vorsieht. Shell behielte zwei Anlagen mit einer kombinierten Verarbeitungskapazität von täglich 465.000 Barrel Öl am Tag in Louisiana, wo der Konzern auch einen Chemiekomplex betreibt und neun Terminals. Saudi Aramco erhielte die Port-Arthur-Raffinerie und 26 Benzinterminals.
Außerdem bekämen die Saudis eine exklusive, lang laufende Lizenz für den Verkauf von Benzin und Diesel unter der Marke Shell in Texas, dem größten Teil des Mississippi Valley und dem Südosten. Shell behielte seine Märkte in Florida, Louisiana and dem Nordosten.
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March 17, 2016 02:11 ET (06:11 GMT)
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