TAGESTHEMA
Die Federal Reserve hat wegen der ungewissen Konjunkturaussichten abermals auf eine Zinserhöhung verzichtet. Der Leitzins verharrt damit in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Zugleich stellte die Zentralbank für die kommenden Monate und Jahre einen flacheren Zinspfad in Aussicht. Der Beschluss fiel mit 9 zu 1 Stimmen und war von Ökonomen und Börsianern allgemein erwartet worden. Die Geldpolitiker unter Fed-Chefin Janet Yellen ließen offen, wann die Zinsen wieder steigen werden. In ihren Projektionen rechnen sie im Mittel jetzt aber mit einem flacheren Anstieg des Zinspfades. Bis Ende 2016 wird der Leitzins demnach auf 0,875 Prozent steigen, im Dezember war ein Satz von 1,375 Prozent in Aussicht gestellt worden. Auch für die Zeit danach wird ein flacherer Zinspfad avisiert. Für das laufende Jahr implizieren die Fed-Projektionen nun zwei weitere Zinserhöhungen. Zu Jahresbeginn waren es noch vier Schritte. Bis Ende 2017 wird jetzt ein Leitzins von 1,875 (bisher: 2,375) Prozent und bis Ende 2018 von 3,000 (bisher: 3,250) Prozent projiziert. In den vergangenen Wochen hatten verschiedene Fed-Notenbanker signalisiert, dass sie weitere Zinsschritte für dieses Jahr als angemessen erachten. Aber die konjunkturelle Entwicklung im Rest der Welt, insbesondere in den Schwellenländern, bleibt ein Unsicherheitsfaktor für die US-Wirtschaft. Zur US-Wirtschaft sagte Yellen, dass sich "der Ausblick wenig verändert hat". Das Wachstum scheint seit dem vierten Quartal 2015 etwas angezogen haben, die Erwerbsquote habe sich seit dem Herbst spürbar verbessert, der Arbeitsmarkt sei nahe der Vollbeschäftigung. Der Inflationsausblick werde von den besseren Wachstums- und Jobdaten gestützt, allerdings müsse sich der jüngste Anstieg der Kerninflation noch als nachhaltig erweisen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
KRONES
Nachfolgend die Konsensschätzungen zum Gesamtjahr 2015 (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro; nach IFRS):
Erg Auftrags- Erg nSt und Erg/ Gj 2015 eingang Umsatz EBIT vSt Dritten Aktie MITTELWERT 3.175 3.098 212 218 151 4,79 Vorjahr 3.040 2.953 185 192 136 4,30
Weitere Termine:
07:00 DE/Windeln.de AG, Jahresergebnis
07:00 DE/Patrizia Immobilien AG, Jahresergebnis
07:00 CH/Lafargeholcim Ltd, Jahresergebnis
07:15 DE/Wacker Chemie AG, ausführliches Jahresergebnis (10:30 BI-PK)
07:30 DE/Deutz AG, Jahresergebnis
09:00 DE/Vossloh AG, Jahresergebnis
10:00 DE/Rheinmetall AG, BI-PK
10:00 DE/BayernLB, BI-PK
10:30 DE/Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, BI-PK
DIVIDENDENABSCHLAG
Dr. Hoenle: 0,55 EUR Brit. Amer. Tobacco: 1,046 GBP
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Verbraucherpreise Februar Eurozone PROGNOSE: +0,1% gg Vm/-0,2% gg Vj Vorabschätzung: -0,2% gg Vj zuvor: -1,4% gg Vm/+0,3% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+0,7% gg Vj Vorabschätzung: +0,7% gg Vj zuvor: -1,7% gg Vm/+1,0% gg Vj - GB 13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats Bank Rate PROGNOSE: 0,50% zuvor: 0,50% - US 13:30 Philadelphia-Fed-Index März PROGNOSE: -2,0 zuvor: -2,8 13:30 Leistungsbilanz 4Q PROGNOSE: -118,00 Mrd USD zuvor: -124,12 Mrd USD 13:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 267.000 zuvor: 259.000 15:00 Index der Frühindikatoren Februar PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2019 Auktion 1,95-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2026 Auktion 5,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2032 im Gesamtvolumen von 2,0 Mrd bis 3,0 Mrd EUR 10:50 FR/Auktion 3,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2020 Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2020 Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Oktober 2022 im Gesamtvolumen von 6,0 Mrd bis 7,0 Mrd EUR 11:30 HU/Auktion 2,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2019 im Volumen von 20 Mrd HUF Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2021 im Volumen von 20 Mrd HUF Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2027 im Volumen von 10 Mrd HUF 11:50 FR/Auktion neuer 0,10-prozentiger und inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit September 2021 im Volumen von 1,5 Mrd bis 2,0 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.021,10 +0,19% Nikkei-225 16.936,38 -0,22% Shanghai-Composite 2.901,22 +1,07% INDEX zuletzt +/- % DAX 9.983,41 +0,50% DAX-Future 10.001,00 +0,43% XDAX 10.000,84 +0,44% MDAX 20.103,79 +0,92% TecDAX 1.632,71 +0,10% EuroStoxx50 3.062,05 -0,17% Stoxx50 2.843,87 -0,15% Dow-Jones 17.325,76 +0,43% S&P-500-Index 2.027,22 +0,56% Nasdaq-Comp. 4.763,97 +0,75% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 161,77 +65
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die US-Notenbank wird am Donnerstag auch die Kurse an den europäischen Börsen weiter nach oben treiben. "Wie der Dollar, so die Risikobereitschaft", sagt Chris Weston von IG Markets. Die US-Notenbank hat nicht nur die Leitzinsen unverändert gelassen, sondern auch die Projektionen für den erwarteten Zinsanstieg deutlich abgebremst. "Das erwischt viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß", so ein Händler. Die relativ taubenhafte Haltung der Fed treibt nach dem Anstieg des Dow auf ein neues Jahreshoch auf Schlusskursbasis nun die Währungen und Aktienkurse der Schwellenländer sowie die Rohstoffpreise nach oben, und auch in Europa sollten die Kurse von der zunehmenden Risikobereitschaft profitieren. Vor dem großen Verfall an der Eurex dürften die Bären nun unter Druck geraten, heißt es. Von daher sei ein DAX-Anstieg Richtung 10.200 Punkte drin, erwartet wird er zunächst über der 10.000er Marke und nur knapp unter dem jüngsten Zwischen-Hoch bei 10.040 Punkten. Impulse dürften neben der Berichtssaison vom Konjunkturindex der US-Notenbankfiliale in Philadelphia am Nachmittag ausgehen.
Rückblick: Unmittelbar vor der Sitzung der US-Notenbank haben sich Anleger nicht mehr weit aus dem Fenster gelehnt. Die europäischen Börsen traten auf der Stelle. Am Markt kursierten Gerüchte, der Finanzchef der Credit Suisse habe die Teilnahme an einer Konferenz von Morgan Stanley in London kurzfristig abgesagt. Frankfurter Händler berichten zudem, der CEO von UBS habe auf dieser Konferenz von einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld gesprochen. Credit Suisse büßten 4,9 Prozent ein, UBS verloren 4,8 Prozent und Deutsche Bank 4,4 Prozent. Die Kurse britischer Versicherer profitierten von einer niedriger als erwartet ausgefallenen Steuererhöhung. Schatzkanzler George Osborne hat den Steuersatz auf Versicherungsprämien um 0,5 Punkte auf 10 Prozent erhöht. In der Presse war im Vorfeld eine Erhöhung auf 12,5 Prozent breit thematisiert worden. An Londons Börse legten daraufhin die Kurse von Aviva, Prudential, Legal & General und Standard Life zwischen 1,4 und 2,9 Prozent zu.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Steigende Kurse im deutschen Automobilsektor haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt gestützt. Solide Absatzzahlen auf den europäischen Märkten sorgten für Käufe im Sektor. Daraufhin legten VW um 1,5 Prozent zu, Daimler um 1,8 Prozent und Continental um 2,2 Prozent. Tagessieger im DAX waren jedoch BMW mit einem Kursplus von 3,9 Prozent. Auf der Bilanzpressekonferenz erklärten die Münchener die Digitalisierung zum Kern der Konzernstrategie. Nach Veröffentlichung der offiziellen Fusionspläne der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange stiegen Deutsche Börse um 0,2 Prozent. Bei den Nebenwerten brachen Bilfinger um 9,2 Prozent ein. Der in der Krise steckende Baudienstleister streicht nach hohen Verlusten für 2015 die Dividende. Fraport büßten 7,9 Prozent ein. Vorstandschef Stefan Schulte erwartet mit Blick auf das laufende Jahr eine "rauere See". Gut kamen dagegen die Geschäftszahlen von Brenntag an. Die Aktie legte um 7,2 Prozent zu. Stratec Biomedical brachen um 13,5 Prozent ein. Der Hersteller von Medizintechnik hat die Umsatzziele für die kommenden Jahre deutlich gesenkt.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 10.001 (XETRA-Schluss: 9.983) Punkte
Unter dem Strich hätten die Aussagen der US-Notenbank kaum Einfluss gehabt, kommentierte ein Händler die Marktreaktion im nachbörslichen Handel mit deutschen Aktien am Mittwoch. United Internet fielen jedoch mit einem deutlichen Plus auf, nachdem das Unternehmen Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vorgelegt und die Dividende erhöht hatte. Die Titel wurden am Abend 2,2 Prozent höher gestellt. Patrizia Immobilien reagierten hingegen laut Aussage des Händlers kaum auf die Ankündigung des Unternehmens, statt einer Dividende Gratisaktien auszugeben.
USA / WALL STREET
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March 17, 2016 02:44 ET (06:44 GMT)
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