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dpa-AFX
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Börse Frankfurt-News: EZB in der Kritik (Anleihen)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. März 2016. Nicht nur Ökonomen, sondern auch Börsianern zufolge verliert die EZB langsam an Glaubwürdigkeit. Zudem führe der Ankauf von Unternehmensanleihen zu Verzerrungen.

Die erneute geldpolitische Lockerung der EZB vergangene Woche ist nicht gut angekommen. "Die Zinsentscheidung vom 10. März ist an den Märkten verpufft", meint Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank. "Der Renditeanstieg der Bundesanleihen und die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar sind wohl nicht das Ergebnis, das sich die Notenbanker vorgestellt haben." Die Helaba hält es für völlig unsicher, ob die neuen Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen. Schon seit Jahren sei die Politik außergewöhnlich akkommodierend - der Erfolg lasse bislang jedoch auf sich warten. "Die Grenzen der Lockerungsmaßnahmen scheinen bald erreicht zu sein, zumal diverse geldpolitische Regeln eher eine weniger expansive Geldpolitik anzeigen", erklärt Ulrich Wortberg.

Der Euro-Bund-Future hatte vergangene Woche deutlich verloren, hat sich mittlerweile aber wieder etwas stabilisiert und notiert am Freitagmittag bei 161,50 Punkten nach 161,21 am Dienstag. Am Dienstag vergangener Woche waren es noch fast 166 Prozent. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe liegt aktuell bei 0,21 Prozent nach 0,27 vergangenen Freitag und 0,23 vor zwei Wochen.

Langsameres Zinserhöhungstempo in den USA

Die US-Notenbank hat unterdessen deutlich gemacht, dass die geldpolitische Straffung in diesem Jahr moderater ausfallen wird als bisher prognostiziert. Im Mittel erwarten die Fed-Mitglieder jetzt nur noch zwei Zinserhöhungen, im Dezember waren sie noch von vier ausgegangen.

Für die Karwoche rechnet Markus Koch von der Commerzbank mit einer fallenden Volatilität am Rentenmarkt. "Dabei dürfte die Kombination aus einer taubenhaften Fed, sinkenden Inflationserwartungen und einem merklich stärkeren Euro die Bundesanleihen in der ganzen Woche unterstützen." Hinzu kämen das niedrige Angebotsvolumen und voraussichtlich eher schwächere Konjunkturdaten. "Aus unserer Sicht unterschätzt der Markt die Auswirkungen der neuen EZB-Maßnahmen auf die Peripherieanleihen", ergänzt Koch. Insbesondere bei italienischen Staatsanleihen würden sich die Risikoaufschläge voraussichtlich weiter verringern.

Kauf von Unternehmensanleihen umstritten

Die Entscheidung der EZB, neben Staatsanleihen jetzt auch Unternehmensanleihen aufkaufen zu wollen, führte laut Arthur Brunner von der ICF Bank zu massiven Kursbewegungen bei Corporate Bonds. "Es gab viele Kaufinteressenten, verkaufen wollte kaum jemand." Nach einer Reihe von Neuemissionen in dieser Woche habe sich die Lage wieder stabilisiert.

Kritiker finden, dass die Notenbank mit dem Ankauf von Unternehmensanleihen den Markt stark verzerrt, die Renditen für Papiere mit Investment-Grade-Rating - nur die will die EZB kaufen - würden abermals sinken. "Damit bevorzugt sie große Unternehmen gegenüber kleineren", kommentiert die Commerzbank. Auch Brunner ist der Ansicht, dass die Notenbank über das Ziel hinausschießt. Von einer deflationären Abwärtsspirale könne nicht die Rede sein. "Unternehmensfinanzierung durch die EZB ist schon grenzwertig."

VW-Anleihen abgestoßen

Brunner meldet Gewinnmitnahmen in VW-Hybridanleihen (WKN A1ZE21). "Hintergrund ist wohl die Sammelklage." Eine Gruppe institutioneller Anleger hat am Braunschweiger Landgericht eine Klage auf 3,3 Milliarden Euro Schadenersatz eingereicht, wie diese Woche bekannt wurde. Zuflüsse hat der Händler unterdessen in einem HSBC-Bond (WKN A18Y1C) beobachtet.

Eine Lufthansa-Anleihe (WKN A12UAP) wurde vor Bekanntgabe der Unternehmenszahlen, die überraschend gut ausfielen, verkauft, wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank feststellt. "Danach war gar nichts mehr los."

Zugegriffen werde hingegen in einer bis 2021 laufenden Daimler-Anleihe (WKN A1TNJ9), die bei einem Kupon von 2 Prozent deutlich über Pari gehandelt wird und daher nur noch auf eine Rendite von 0,49 Prozent kommt. Handel in beide Richtungen gab es Daniel zufolge in Papieren des österreichischen Ziegelherstellers Wienerberger (WKN A0G4X3) und VW (WKN A1GY7M).

Vom Handel ausgesetzt wurde eine Heidelberger Druck-Anleihe (WKN A1KQ1E) nach einem Rückkaufangebot des Unternehmens. "Dem folgten Käufe und dann Verkäufe."

Vertrauensschaden durch Heta-Fall

Derweil ist das Ultimatum für das Rückkaufangebot für Heta-Anleihen der ehemaligen Bank Hypo Alpe Adria am vergangenen Freitag verstrichen. Die Gruppe der Gläubiger, darunter viele deutsche Banken und Versicherungen, hat das Angebot abgelehnt, nur einen Teil der Forderungen zurückzuerhalten. Das österreichische Bundesland Kärnten hatte angeboten, die Papiere zu drei Vierteln des ursprünglichen Wertes zurückzunehmen - dabei hatte das Land die volle Rückzahlung der Schuldscheine garantiert. "Anscheinend sind sich die Staatsregierung Österreichs und die Landesregierung von Kärnten nicht der Konsequenzen ihrer Entscheidung auf das zukünftige Anlegerverhalten bewusst", kommentiert Klaus Stopp von der Baader Bank. Der jetzt erlittene Vertrauensschaden für die Finanzprodukte Österreichs werde ungeachtet des Ausgangs der anstehenden juristischen "Spielereien" noch über Jahre hinweg erhalten bleiben. "Anleihen von österreichischen Unternehmen werden bei vielen Kapitalsammelstellen auf die Neg

Frisches Geld für Telekom und Anheuser-Busch

Neues gibt es unter anderem von der Deutschen Telekom. Verteilt auf drei Emissionen hat das Unternehmen 4,5 Milliarden Euro aufgenommen: Die erste Anleihe ist ein vierjähriger Floater (WKN A18Y8L) mit einem Kupon in Höhe des Dreimonats-Euribor plus 35 Basispunkte. "Hier haben wir schon größere Umsätze gesehen", erklärt Brunner. Der zweite Bond läuft sieben Jahren (WKN A18Y8N) und bietet 0,625 Prozent, der dritte zwölf Jahre (WKN A18Y8M) mit 1,5 Prozent. Mit einer Mindestanlagesumme von 1.000 Euro richten sich die Papiere auch an Privatanleger.

Vom Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev gab es die bislang größte in Euro denominierte Unternehmensanleihe überhaupt: Am Mittwoch wurden Papiere im Volumen von 13,25 Milliarden Euro (WKN A18ZDM, A18ZDP, A18ZDQ, A18ZDS) mit einer Laufzeit von 4 bis 20 Jahren platziert. Der durchschnittliche Festzins liegt bei 1,55 Prozent. "Bei uns geht bislang noch nichts um", meldet Daniel.

von: Anna-Maria Borse
© 18. März 2016 - Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0161 2016-03-18/14:45

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