Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die mutmaßlichen Terror-Attacken am Brüsseler Flughafen drücken am Dienstag im frühen Handel auf die Aktienkurse. Der DAX bricht kurz nach der Eröffnung um 1,4 Prozent auf 9.815 Punkte ein. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,2 Prozent auf 3.013 Punkte. Besonders unter Druck stehen die Aktien der Fluggesellschaften und der Touristik-Unternehmen. Air France und IAG geben etwa 3,5 Prozent ab, und Lufthansa verlieren 2,6 Prozent. Thomas Cook fallen um 3,8 Prozent und um TUI 1,6 Prozent. Der Index der Reise- und Freizeit-Aktien führt mit einem Minus von 2 Prozent die Verliererliste unter den Branchenindizes in Europa an. Großer Gewinner ist das Gold, das sich um 13 Dollar auf 1.257 Dollar je Unze verteuert.
Vor den Explosionen am Brüsseler Flughafen hatte es noch nach einer wenig veränderten Eröffnung ausgesehen. Marktteilnehmer verwiesen darauf, dass am Vormittag ein ganzer Reigen neuer Konjunkturdaten die Karten neu mischen könnte. Eröffnet wird der Konjunkturdatenkranz vom Einkaufsmanager-Index des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland um 9.30 Uhr, nur einen halbe Stunde später folgen das europäische Pendant sowie der ifo-Geschäftsklimaindex März. Um 11 Uhr steht dann der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen auf der Agenda. Die Anleihestrategen der DZ Bank sprechen in Anspielung auf die laufenden Vorwahlen in den USA von einem "Super Tuesday".
Sie rechnen damit, dass es für den ifo-Index und die ZEW-Umfrage nach den Rückgängen der vergangenen Monate im März etwas aufwärts geht. Dann könnten sowohl der Euro als auch der DAX etwas anziehen. Sollte die erhoffte Belebung allerdings ausbleiben, würde dies auf eine stärkere Abschwächung der deutschen Wirtschaft hindeuten, mit negativen Folgen für die Gewinnerwartungen der Unternehmen und damit auch für die Börse.
Kein Ende des Abwärtstrends bei Bankaktien in Sicht
Deutsche Bank fallen um 2,2 Prozent. Bei der Deutschen Bank verläuft die Restrukturierung nach Aussagen des Finanzvorstand Marcus Schenck schleppender als erhofft verläuft. "Vor allem die Aussage, die ersten zwei Monate des Jahres seien die schlimmsten in seiner Bankkarriere gewesen, lassen Schlimmes für das Jahr erwarten", sagt ein Händler. Möglicherweise dürften Analysten darauf mit gesenkten Gewinnschätzungen für 2016 reagieren. Und die Rating-Agentur Moody's hat der Bank nun mit einer Herunterstufung gedroht.
Belastend für alle Banken darüber hinaus seien zudem weitere Berichte über das so genannte Dividenden-Stripping. Dabei haben steuerpflichtige Anleger mit Hilfe von Banken Aktien zur Dividendenzahlung an steuerbegünstigte Anleger verliehen. Der Banken-Index verliert 1,2 Prozent.
In der zweiten Reihe fallen Kuka um 4 Prozent. Händler meinen, die Margenentwicklung und der Dividendenvorschlag hätten die Erwartungen nicht erfüllt. Dagegen ziehen Dürr mit einer Kaufempfehlung von Berenberg um 3 Prozent an. Im TecDAX stehen Evotec im Blick, das Biotechnologie-Unternehmen will die Sparte für Autoimmunkrankheiten ausgliedern. Der Kurs steigt um 2,4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.012,79 -1,18 -35,98 -7,80 Stoxx-50 2.799,24 -1,20 -34,07 -9,71 DAX 9.814,59 -1,35 -134,05 -8,64 MDAX 19.899,29 -1,05 -210,68 -4,21 TecDAX 1.570,44 -1,53 -24,35 -14,22 SDAX 8.688,82 -0,47 -41,36 -4,50 FTSE 6.133,47 -0,83 -51,11 -1,74 CAC 4.379,52 -1,09 -48,28 -5,55 Bund-Future 162,77 -292 4,48 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.25 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1223 -0,18% 1,1243 1,1248 +3,3% EUR/JPY 125,27 -0,63% 126,06 125,60 -1,8% EUR/CHF 1,0903 -0,03% 1,0906 1,0905 +0,2% GBP/EUR 1,2752 -0,27% 1,2786 1,2797 -6,1% USD/JPY 111,61 -0,46% 112,13 111,65 -4,9% GBP/USD 1,4312 -0,45% 1,4376 1,4393 -3,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 0,00 39,91 0,00 0,00 +2,0% Brent/ICE 41,50 41,54 -0,10 -0,04 +4,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.257,20 1.243,84 +1,1% +13,36 +18,5% Silber (Spot) 15,97 15,83 +0,9% +0,15 +15,6% Platin (Spot) 984,00 983,50 +0,1% +0,50 +10,4% Kupfer-Future 2,28 2,29 -0,5% -0,01 +6,6% ===
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March 22, 2016 04:22 ET (08:22 GMT)
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