Von Peter Loftus
NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat in einem Patentrechtsstreit mit dem Wettbewerber Gilead Sciences Recht bekommen. Eine Jury in Kalifornien bestätigte die Gültigkeit von zwei Patenten, aufgrund derer Merck ein Teil des Milliardenumsatzes mit Gileads Hepatitis-C-Mitteln zusteht.
Welche finanziellen Auswirkungen die Entscheidung hat, war nicht umgehend klar. Die Jury müsse noch darüber befinden, welchen Schadenersatz sie Merck und dem Co-Eigentümer der Patente, der Ionis Pharmaceuticals Inc, zuspricht, teilte Merck in einer Email mit. Nach Einschätzung des Konzerns spiegele das Urteil der Jury "die Beweislage in dem Fall angemessen wieder".
Gilead teilte mit, der Konzern sei über das Urteil enttäuscht. Es gäbe noch eine Reihe von Dingen, die die Jury und der Richter entscheiden müssten.
Merck hatte Ansprüche angemeldet, weil der Wirkstoff Sofosbuvir, der in den Hepatitis-C-Medikamenten Sovaldi und Harvoni von Gilead enthalten ist, zwei seiner Patente verletzte, die verwandte Wirkstoffe abdecken. Merck hatte deshalb Lizenzgebühren von Gilead verlangt. Sovaldi und Harvoni erzielten im vergangenen Jahr in den USA einen Umsatz von zusammengenommen 12,5 Milliarden US-Dollar, weltweit waren es 19,1 Milliarden.
Gilead hatte daraufhin gegen Merck geklagt, um feststellen zu lassen, dass die Merck-Patente ungültig sind und Gilead dem Wettbewerber nichts schuldet. Die ursprünglichen Anwendungsgebiete für die Patente sei nicht genau genug, um auch die Medikamente von Gilead abzudecken. Merck hat vor Kurzem mit dem Verkauf seines eigenen Hepatitis-C-Mittels Zepatier begonnen.
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March 23, 2016 01:24 ET (05:24 GMT)
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