NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 51,31 US-Dollar. Das waren 64 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur November-Lieferung rutschte wieder unter die Marke von 50 Dollar. Zuletzt sank er um 70 Cent auf 49,65 Dollar.
Händler begründeten die fallenden Ölpreise unter anderem mit neuen Produktionsdaten aus Libyen. Nach Angaben des staatlichen Ölunternehmens National Oil Corporation fördert das Mitgliedsland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in dieser Woche im Schnitt 560 000 Barrel pro Tag. In der Woche zuvor hatte die Fördermenge nur bei 540 000 Barrel gelegen. Außerdem hatte mit dem Iran ein wichtiges Opec-Mitglied frühere Aussagen bekräftigt, wonach die Fördermenge auf 4 Millionen Barrel pro Tag ausgeweitet werden soll.
Zudem wurden die Ölpreise weiter von Daten aus den USA vom Freitag belastet: Der Dienstleister Baker Hughes hatte erneut einen Anstieg der aktiven Bohrlöcher in den USA gemeldet. Die Tendenz der Vorwochen setzt sich damit fort. Fachleute argumentieren, dass der Ölpreisanstieg der vergangenen Wochen das in den USA weit verbreitete "Fracking" wieder lukrativer mache.
Rohstoffexperten der Commerzbank wollten einen weiteren Rückgang der Ölpreise nicht ausschließen. Die Preisentwicklung hänge nun maßgeblich davon ab, ob die Opec ihre Ankündigung von Produktionskürzungen auch tatsächlich umsetzen werde. "Sollten die Zweifel daran wachsen, würde dies erheblichen Abgabedruck auf die Ölpreise bedeuten", warnten die Commerzbank-Experten./jkr/tos/he
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