Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
SAP hat im ersten Quartal zwar ein im Vorjahresvergleich höheres Betriebsergebnis ausgewiesen, die Markterwartungen aber verfehlt. Der Umsatz mit Softwarelizenzen, der sich im zweiten Halbjahr des Vorjahres noch recht stabil entwickelt hatte, brach zweistellig ein. Das geht aus vorläufigen Geschäftszahlen aus der nacht zu Samstag hervor. Die Erlöse aus Cloud-Subskriptionen und -Support stiegen währungsbereinigt berichtet um 33 Prozent auf 680 Millionen Euro. Ein anderes Bild zeigt sich bei den Softwarelizenzen, dem klassischen Geschäft von SAP. Hier sanken die Erlöse währungsbereinigt um 10 und berichtet um 13 Prozent auf nun 610 Millionen Euro. In den beiden vorangegangenen Quartalen konnte SAP noch ein Umsatzplus verzeichnen. In der Summe erlöste SAP mit Cloud und Software 3,85 Milliarden Euro, ein Plus von 5 - währungsbereinigt von 6 Prozent. In der gleichen Größenordnung legte der Gesamtumsatz auf 4,73 Milliarden Euro zu. Laut der Webseite varastimates.com, die auch SAP selbst zur Beobachtung der Markterwartungen nutzt, gingen Analysten von 3,96 Milliarden Euro mit Cloud und Software aus. Unter Zugrundelegung des hierzulande üblichen Rechungslegungsstandards stieg das SAP-Betriebsergebnis um 28 Prozent auf 810 Millionen Euro, während sich das Ergebnis je Aktie um 37 Prozent auf 0,48 Euro verbesserte. Ob der "hohen Visibilität auf eine starke Pipeline im zweiten Quartal und Gesamtjahr in sämtlichen Regionen" bestätigte SAP "nachdrücklich" den Ausblick für 2016.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
LVMH
Nachfolgend die Konsensschätzungen für den Umsatz im ersten Quartal 2016 (Angaben in Millionen Euro, organ. Wachstum in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):
Organ. 1. Quartal Umsatz Wachstum MITTELWERT 8.677 4,1 Vorjahr 8.323 3,0
Weitere Termine:
10:00 DE/Henkel AG & Co KGaA, HV, Düsseldorf
10:00 DE/Franz Haniel & Cie GmbH, BI-PK, Duisburg
11:00 DE/Oberlandesgericht Hamm, Verhandlung im Rechtsstreit
RWE vs russischen Unternehmer Lebedew und dessen
Konzern Sintez
13:00 DE/Deutsche Lufthansa AG, Verkehrszahlen März, Frankfurt
22:03 US/Alcoa Inc, Ergebnis 1Q, Pittsburgh
Im Tagesverlauf:
- RU/Uralkali, Jahresergebnis, Beresniki
DIVIDENDENABSCHLAG
Nestle: 2,25 CHF
AUSBLICK KONJUNKTUR
-IT 10:00 Industrieproduktion Februar PROGNOSE: -0,8% gg Vm/+1,5% gg Vj zuvor: +1,9% gg Vm/+3,9% gg Vj
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.039,90 -0,04% Nikkei-225 15.725,65 -0,61% Shanghai-Composite 3.046,88 +2,07% DAX 9.622,26 +0,96% DAX-Future 9.645,50 +1,40% XDAX 9.615,91 +1,41% MDAX 20.170,51 +1,35% TecDAX 1.635,29 +0,92% EuroStoxx50 2.911,98 +1,41% Stoxx50 2.751,89 +1,01% Dow-Jones 17.576,96 +0,20% S&P-500-Index 2.047,60 +0,28% Nasdaq-Comp. 4.850,69 +0,05% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,33 -6
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem verhaltenen Start rechnen Händler am Montag an Europas Börsen. Die Vorgaben werden als "uneinheitlich" bezeichnet. Positive Impulse kommen von den Ölpreisen. Sie setzen ihren Anstieg fort. Brent kostet 42,09 Dollar, nochmals 0,3 Prozent mehr als zum US-Settlement. Die Rally der Energiewerte vom Freitag in den USA dürfte auch Europas Branchentitel mit nach oben ziehen und den Markt stützen, heißt es. Inflationsdaten aus China werden überwiegend positiv aufgenommen. "Es ist erneut kein deflationärer Druck erkennbar", sagt ein Händler. Bei den Einzelaktien stehen mit Beginn der Berichtssaison vor allem die Banken im Blick. Im Verlauf der Woche legen unter anderem Citigroup, J.P.Morgan und Wells Fargo Daten vor. Mit Alcoa startet die US-Saison offiziell am Montagabend. Im Blick stehen auch die Luxusgüter-Branche mit Zahlen von Dior, Prada und LVMH. In Deutschland hat SAP Zahlen vorgelegt. Sie liegen leicht unter den Analystenschätzungen.
Rückblick: Sehr fest - Steigende Ölpreise sorgten am Freitag für eine wieder positivere Stimmung und höhere Risikobereitschaft. Der Öl- und Gassektor stieg um 3,5 Prozent. Telecom Italia kletterten um 6,3 Prozent. Händler verwiesen auf ein Interview des CEO von Orange, Stephane Richard. In diesem sagte er, man werde "wieder über Telecom Italia sprechen, das ist sicher". Das schürte angesichts des jüngsten Scheitern der Fusion von Orange und Bouygues Telecom Übernahmefantasie. Orange legten um 0,3 Prozent zu. Kräftig aufwärts ging es mit den italienischen Banken. Banco Popolare haussierten um 11 Prozent, Banca Popolare di Milano stiegen ebenfalls um 11 Prozent und Banca Monte dei Paschi di Siena um 7,9 Prozent. Für Unicredit ging es um knapp 10 Prozent nach oben. Der Sektor der Banken in Europa schloss 2,2 Prozent höher. Für Optmismus sorgte, dass Italiens Regierung ihren Bankenrettungsplan durch die kammern des Parlaments bekommen hat und dass sich die Unicredit laut ihrem CEO an einem privaten Rettungsfonds für die italienischen Banken beteiligen will.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr fest - Thyssenkrupp gewannen 3,6 Prozent und Heidelbergcement 3,1 Prozent. Zu den wenigen Verlierern gehörten K+S, die 0,6 Prozent abgab. Hier belastete eine Gewinnwarnung des US-Salzproduzenten Compass Minerals. Erstmals seit acht Jahren haben die Analysten von JP Morgan wieder eine positive Einschätzung für Axel Springer und die Aktie auf "Overweight" hochgestuft. Die Aktie legte um 8 Prozent zu. Hohe Kursziele der Analysten der UBS und von Morgan Stanley trieben Wacker Chemie um 5,2 Prozent nach oben.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr): -0,1% auf 9.616 (XETRA-Schluss: 9.622) Pkt
Der Handel sei sehr ruhig und impulsarm verlaufen, sagte ein Händler von Lang & Schwarz. Auffallende Bewegungen in Einzelwerten habe es nicht gegeben.
USA / WALL STREET
Gut behauptet - Die Erholung der Wall Street hatte keine Kraft. Nach deutlichen Aufschlägen zum Start sackten die Indizes ab und schlossen nur mit kleinen Gewinnen. Selbst der hochschnellende Ölpreis und der wieder etwas nachgebende Yen konnten die Anleger nicht kauffreudiger stimmen. Vor dem Wochenende und dem Beginn der Berichtssaison am Montag mit Alcoa habe Zurückhaltung dominiert, hieß es. Bei den Einzelwerten standen Ruby Tuesday unter Abgabedruck. Enttäuschte Erwartungen und ein gesenkter Ausblick sorgten für ein Minus von 11,9 Prozent. Gap fielen um 13,8 Prozent, belastet von rückläufigen Umsätzen im März und der Ankündigung, dass hohe Lagervorräte des Bekleidungseinzelhändlers für Gewinndruck im ersten Quartal sorgten. Die Aktionäre der Hotelketten Starwood Hotels & Resorts Worldwide sowie Marriott International stimmten für die revidierte Form des Zusammenschlusses. Die Aktien gewannen 1 bzw 1,6 Prozent. Die Aktie der Fastfood-Kette Jack in the Box legte 5,6 Prozent zu. Morgan Stanley hatte den Wert auf "Overweight" erhöht.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.52 Do, 17.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1410 +0,36% 1,1368 1,1390 +5,1% EUR/JPY 123,12 -0,46% 123,69 122,76 -3,5% EUR/CHF 1,0870 -0,05% 1,0876 1,0875 -0,1% GBP/EUR 1,2389 +0,12% 1,2375 1,2365 -8,8% USD/JPY 107,89 -0,83% 108,80 107,82 -8,1% GBP/USD 1,4135 +0,47% 1,4069 1,4092 -4,2%
Die jüngste starke Aufwertung des Yen wurde abgebremst. Der Dollar hielt sich über der Marke von 108 Yen, nachdem er am Vortag mit 107,67 Yen noch auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten abgerutscht war. Die Charttechnik suggeriere zwar noch reichlich Abwärtsmomentum bis 105 Yen, doch dürften bald die fundamentalen Faktoren die Oberhand gewinnen, sagte Daiwa-Chef-Devisenstratege Mitsuo Imaizumi. Die Akteure hätten den Yen zum Dollar zuletzt nach oben getrieben mit rein technisch orientierten Käufen, ohne Rücksicht auf die Bekanntgabe von wichtigen Konjunkturdaten. Allerdings gab der Dollar im späten Handel einen Großteil der Gewinne wieder ab und stand schließlich bei 108,17 Yen. Im asiatisch dominierten Handel am Montag zieht der Yen weiter an und drückt den Dollar in die Nähe der jüngsten Tiefs.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag +/- % +/- USD Vortag (Settlmt.) (Schluss) WTI/Nymex 39,78 39,72 0,15 0,06 39,72 Brent/ICE 42,03 41,94 0,21 0,09 42,31
Die Ölpreise schalteten wieder in den Vorwärtsgang. Händler verwiesen auf die jüngsten Aussagen von Fed-Präsidentin Janet Yellen, die Rezessionsängste besänftigte. "Das ist eine Wirtschaft auf solidem Kurs, keine Blasenwirtschaft", sagte Yellen. "Die Aussagen haben den Optimismus in Bezug auf die US-Konjunktur beflügelt", merkte Rohstoffanalyst Michael Poulsen von Global Risk Management an. Zudem stehe das Treffen der Ölförderländer am 17. April weiter im Fokus und die Hoffnung, dass es doch noch zu einer Begrenzung der Fördermenge kommen könnte. Für ein Fass der US-Sorte WTI ging es um 6,6 Prozent auf 39,72 Dollar nach oben.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 11, 2016 01:39 ET (05:39 GMT)
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