Von Jon Ostrower und Robert Wall
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Ende der Sanktionen gegen den Iran will Boeing im Luftfahrtgeschäft des Landes mitmischen. Der Flugzeughersteller hat Gespräche mit dem Iran über den Verkauf von Maschinen eröffnet.
Der Iran, der nach dem Ende der Handelsbeschränkungen schnell wieder mit westlichen Firmen ins Geschäft kommen will, hat in rascher Folge mehrere wegweisende Vereinbarungen mit europäischen Firmen geschlossen, um seine Rückkehr auf die internationalen Märkte zu untermauern. Vereinbarungen mit US-Unternehmen waren bislang allerdings schwieriger umzusetzen. Damit steigt die Bedeutung eines möglichen Abkommens mit Boeing.
Wie Boeing mitteilte, haben vorläufige Gespräche mit iranischen Airlines in Teheran über den möglichen Verkauf von Flugzeugen und entsprechenden Dienstleistungen begonnen. Die Vertreter haben "über die Fähigkeiten ihrer Zivilflugzeuge und die zugehörigen Dienstleistungen, mit den iranischen Airlines gesprochen, die die US-Regierung zugelassen hat", sagte ein Boeing-Sprecher. Er fügte hinzu, dass während der Treffen keinerlei formelle Deals abgeschlossen worden seien.
Eine Vereinbarung zum Kauf von Boeing-Flugzeugen könnte das größte Signal dafür werden, dass sich die USA und der Iran in Richtung normalisierter Handelsbeziehungen bewegen. Die US-Regierung hat Boeing erlaubt, mit ausgewählten iranischen Fluggesellschaften Gespräche zu führen, die Auslieferung der Flugzeuge unterläge aber weiteren Genehmigungen.
Für den Kauf von Flugzeugen müsste Iran aber in die Lage versetzt werden, die globalen Dollar-Märkte anzuzapfen. Das ist aber schwierig, weil viele westliche Banken sich bei Krediten für den Iran zurückhalten. Denn sie fürchten, dass sie US-Währungssanktionen verletzen.
Iranische Offizielle hatten bereits deutlich gemacht, dass das Land in den nächsten Jahren 400 oder mehr neue Flugzeuge kaufen werde, um die alternden Flotten zu modernisieren. Im Januar wurde ein Deal mit Boeings Rivalen Airbus über 118 Maschinen mit einem Volumen von 27 Milliarden US-Dollar nach Listenpreis angekündigt. Er ist aber noch nicht endgültig.
(Mitarbeit: Jay Solomon, Nick Timiraos und Ted Mann)
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April 12, 2016 01:09 ET (05:09 GMT)
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