Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im März wider Erwarten kräftig gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sanken die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,5 Prozent prognostiziert. Für Februar meldeten die Statistiker nun eine Stagnation der Umsätze (zunächst: minus 0,3 Prozent).
Auf Jahressicht stiegen die Umsätze im März preisbereinigt um 0,7 Prozent. In den ersten drei Monaten wurde im deutschen Einzelhandel 1,5 Prozent mehr umgesetzt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
In ihrer Konjunkturumfrage von Mitte April hatten sich die deutschen Einzelhändler zuversichtlich für das laufende Jahr gezeigt. Laut Erhebung des Branchenverbandes HDE schätzen die Einzelhandelsunternehmen zudem die aktuelle Geschäftslage so positiv ein wie seit fünf Jahren nicht.
Insgesamt sei die Branche auf gutem Weg, die Umsatzprognose von plus 2 Prozent im laufenden Jahr zu erreichen. Wachstumsmotor bleibe der Onlinehandel, dessen Umsätze um 11 Prozent steigen dürften. Im Gegenzug hätten in den Innenstädten jedoch viele Unternehmen mit Rückgängen bei der Kundenfrequenz zu kämpfen. Über 70 Prozent der Geschäfte klagten in der Konjunkturumfrage über rückläufige Besucherzahlen.
Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig recht großen Revisionen.
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April 29, 2016 02:00 ET (06:00 GMT)
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