Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wachstum in der Eurozone kommt kräftig in Schwung
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal 2016 deutlich stärker in Schwung gekommen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen Januar und März um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Zuwachs um 0,4 Prozent vorausgesagt.
Euroraum-Inflation sinkt im April auf minus 0,2 Prozent
Der Inflationsdruck im Euroraum ist April schwächer als erwartet gewesen. Nach einer Vorabschätzung von Eurostat lagen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten prognostiziert, dass im April wie schon im Vormonat März Nullinflation herrschen würde.
Eurozone-Arbeitslosenquote auf niedrigstem Stand seit August 2011
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im März wider Erwarten gefallen. Nach Mitteilung von Eurostat sank die Quote auf 10,2 Prozent. Das ist die niedrigste Quote seit August 2011. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen eine Stagnation auf dem Vormonatswert von 10,3 Prozent prognostiziert, der auf 10,4 Prozent korrigiert wurde.
Spaniens Wirtschaft setzt robustes Wachstum fort
Die spanische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2016 stärker gewachsen als erwartet. Wie die Statistikbehörde in einer ersten Schätzung berichtete, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Volkswirte hatten ein Plus von 0,7 Prozent prognostiziert. Im Jahresvergleich lag das BIP um 3,4 Prozent höher. Die von Ökonomen erstellte Prognose von 3,3 Prozent wurde damit ebenfalls übertroffen.
Preisauftrieb in Frankreich schwächer als erwartet
Die Inflation in Frankreich ist im April schwächer als erwartet ausgefallen. Dämpfend wirkte insbesondere ein Preisrückgang bei Industriegütern. Wie die Statistikbehörde meldete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.
ifo: Kredithürde fällt auf neues Rekordtief
Die vom Münchner ifo Institut erhobene Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft ist im April von 15,2 auf 14,2 Prozent gefallen. Wie das ifo Institut mitteilte, ist das ein neuer historischer Tiefstand. Die Kredithürde sank demnach in allen Branchen, womit sich das Finanzierungsumfeld für deutsche Unternehmen noch einmal besserte. Hintergrund ist die Flutung der Märkte mit dem Geld der Europäischen Zentralbank (EZB).
Weidmann kritisiert erneut EZB-Staatsanleihekäufe
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält eine expansive EZB-Geldpolitik zwar für angemessen, ist aber weiterhin gegen den Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Bei einer Rede in München sagte er laut vorab verbreitetem Redetext, Staatsanleihekäufe führten zu einer Vermengung von Geld- und Fiskalpolitik. Die EZB lauft derzeit monatlich Anleihen für 80 Milliarden Euro. Der größte Teil davon sind Staatsanleihen.
Praet: Zinsen sinken nur, wenn Inflationsausblick schlechter
Der EZB-Chefökonom Peter Praet hat signalisiert, dass die Notenbank die Zinsen nur dann noch tiefer in den negativen Bereich drücken wird, wenn sich der Inflationsausblick beträchtlich verschlechtert. In einem Interview mit der spanischen Zeitung Expansión sagte Praet, auch wenn der EZB-Rat die Fähigkeit zum weiteren Handeln habe, sei es derzeit nicht angemessen über neue Instrumente zu sprechen, die die Notenbank einsetzen könnte.
Fed-Notenbanker Kaplan plädiert für Zinserhöhungen
Der Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, Robert Kaplan, spricht sich für Zinserhöungen aus, weil das doppelte Mandat der Zentralbank - volle Beschäftigung und stabile Preise - in greifbare Nähe gerückt ist. "Während wir weiter Fortschritte bei der Erreichung unseres zweifachen Mandats machen, werde ich empfehlen, dass wir in Aktion treten, um die geldpolitische Stimulierung zu verringern", sagte Kaplan in einer Rede in London.
Brexit wäre rechtlich schwierig
Was passiert am Morgen des 24. Juni, sollten die Briten am Tag zuvor entschieden haben, die Europäische Union zu verlassen? Befürworter eines Brexit sagen, dass der Tag danach kein besonderer sein werde. "Es wird absolut keine merkliche Veränderung geben. Das Leben wird weitergehen wie zuvor", heißt es auf der Webseite der Brexit-Kampagne Leave EU. Tatsächlich wird sich juristisch nichts ändern, bis Großbritannien formal aus dem Staatenverbund austritt. Es wird dennoch einige rasante Veränderungen geben.
Finanzielle Unabhängigkeit Portugals hängt am seidenen Faden
Kaum zwei Jahre, nachdem Portugal das internationale Rettungsprogramm von 78 Milliarden Euro verlassen hat, hängt seine finanzielle Unabhängigkeit noch immer am seidenen Faden. Das einzige Ratingunternehmen, das für portugiesische Schulden den Investmentgrad aufrechterhält, ist die kaum bekannte kanadische DBRD. Allein dieses Rating erlaubt es Portugal an dem Anleihekauf-Programm der Europäischen Zentralbank teilzunehmen.
Wien bereitet Brenner-Schließung für "Extremsituation" vor
Die österreichische Regierung bereitet die Schließung des Brenner-Passes an der Grenze zu Italien vor, um in einer "Extremsituation" nicht von Flüchtlingen "überrannt" zu werden. Das kündigte der neue Wiener Innenminister Wolfgang Sobotka bei seinem Antrittsbesuch bei seinem deutschen Kollegen Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Potsdam an.
De Maizière: Tarifabschluss bei Bund und Kommunen möglich
Bund und Kommunen steuern bei den Tarifverhandlungen für die 2,14 Millionen Angestellten des öffentlichen Dienst möglicherweise auf eine Einigung zu. "Heute könnte ein entscheidender Tag werden", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Potsdam vor der Fortsetzung der dritten Tarifrunde. "Es wird schwierig, aber ich halte ein Ergebnis für möglich", fügte er hinzu.
IG Metall erhöht mit zahlreichen Warnstreiks Druck in Tarifverhandlungen
Von Flensburg bis Ingolstadt, von Saarlouis bis Berlin: In ganz Deutschland haben am Freitag zehntausende Metaller ihre Arbeit kurzfristig niedergelegt, um ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Die Warnstreiks begannen vielerorts bereits in der Nacht, nachdem die Friedenspflicht um 00.00 Uhr abgelaufen war. Die dritte Verhandlungsrunde am Donnerstag war ohne Ergebnis geblieben.
Australien stoppt Verkauf von größter Privat-Ranch an chinesischen Investor
Die australische Regierung stoppt den Verkauf der größten Privat-Ranch des Landes an ein Konsortium unter Führung eines chinesischen Investors. Das Geschäft stehe "in Konflikt mit nationalen Interessen", sagte Finanzminister Scott Morrison am Freitag vor Journalisten. Die Entscheidung, den Verkauf zu untersagen, sei vorläufig. Das Konsortium habe nun bis Dienstag Zeit für eine Reaktion.
Italien/Verbraucherpreise Apr vorl. unverändert gg Vm, -0,4% gg Vj
Italien/Verbraucherpreise Apr PROG: +0,3% gg Vm, -0,2% gg Vj
Italien/Erzeugerpreise März gg Vm +0,2%, -3,4% gg Vj
GB/Nettokreditvergabe Privathaushalte März +9,3 Mrd GBP (Feb: +5,0 Mrd GBP)
GB/Nettovergabe Hypothekenkredite März +7,4 Mrd GBP (Feb: +3,6 Mrd GBP)
GB/Hypothekenkredit-Zusagen März 71.357 (Feb: 73.195)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke März +1,9 Mrd GBP (Feb: +1,4 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke März PROG: +1,3 Mrd GBP
Russlands Notenbank lässt Leitzins bei 11,00 Prozent
DJG/DJN/AFP/apo
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April 29, 2016 07:30 ET (11:30 GMT)
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