
Von Julie Steinberg und Anjie Zheng
HONGKONG (Dow Jones)--Die Marktvolatilität zu Jahresbeginn hat der HSBC einen Umsatz- und Gewinnrückgang beschert. Die britischen Bank muss sich zudem mit einem um fast ein Drittel gesunkenen Aktienkurs und Sorgen ihrer Investoren wegen der Konzernstrategie in Asien herumschlagen. Im ersten Quartal ging der Nettogewinn um 18,2 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar zurück. Der Umsatz sank um 5,8 Prozent auf 14,98 Milliarden Dollar.
Einst war die HSBC Holdings Plc in 87 Ländern aktiv, inzwischen ist die Bank aus zahlreichen Geschäften weltweit ausgestiegen, um ihre Gewinne zu verbessern und sich an die seit der Finanzkrise härteren Vorschriften zu halten. Die Kernregionen der Bank sind nun Asien, der Heimatmarkt Großbritannien und Nordamerika. Die HSBC hatte sogar erwogen, wieder an ihren Ursprungssitz Hongkong zurückzukehren, entschied dann aber im Februar, ihren Sitz in London zu behalten.
Wie die Bank am Dienstag weiter mitteilte, hat sie ihren Marktanteil in viele strategischen Bereichen erhöht, unter anderem in den Fremdfinanzierungsmärkten, Fusionen und Akquisitionen in China und syndizierten Krediten in Asien. Die Einnahmen mit Giro- und Sparkonten wuchsen sowohl in Hongkong als auch in Großbritannien.
Zu schaffen machte der HSBC die Eintrübung des Sentiments bei Rohstoffen und Schwellenmärkten, zwei wichtigen Pfeilern ihres Geschäftes. Die Ratingagentur Moody's Investors Service senkte ihren Ausblick für die Bonität der Bank im März auf negativ von stabil, getrieben von der Sorge, dass "Hongkongs zunehmende wirtschaftliche und finanzielle Verbindungen mit China ... mögliche negative Austrahlungseffekte" von Seiten Chinas hervorrufen und dies letztlich zu einem schwächeren Wachstum führen könnte.
Asien wird nach Aussage von HSBC-Managern auch künftig der Wachstumstreiber der Bank bleiben, eine Strategie, die sich in der Zukunft auszahlen kann, kurzfristig aber die Gewinne belasten dürfte.
Einige Investoren und Analysten haben allerdings Bedenken über die Strategie der HSBC im Perlfluss-Delta geäußert, etwa darüber, ob ausländische Banken mit den großen staatlichen Instituten um Kredite und Einlagen konkurrieren können. Die Ambitionen der HSBC könnten zudem durch die Abkühlung in China und ein schwächeres Arbeitsumfeld in der Region Asien/Pazifik ausgebremst werden.
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May 03, 2016 01:15 ET (05:15 GMT)
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